Die architektonische und akustische Konzeption hinter dieser Gestaltung ist faszinierend: Unter der Sitztribüne, die auf 15 Stufen bis zu sechs Meter emporsteigt und direkt auf die Orgel ausgerichtet ist, befindet sich der Probenraum des renommierten Mädchenchors Hannover. Um diesen Bereich optimal mit Tageslicht und Frischluft zu versorgen, entschieden sich die Architekten von ahrens & grabenhorst für rahmenlose Lamellenfenster. Diese Lösung besticht nicht nur durch ihre ästhetische Klarheit, sondern erfüllt zugleich anspruchsvolle akustische Anforderungen.

Die Lamellenfenster übernehmen eine entscheidende Funktion für die akustische Gestaltung des Raums – ein Kernelement in der Architektur einer Kirche, die nicht nur als Sakralbau, sondern auch als akustischer Raum konzipiert wurde. Die Positionierung der Lamellen ermöglicht es, den Klang im Raum gezielt zu beeinflussen. Bei geöffneter Stellung verstärken sie den Nachhall, sodass die Stimmen des Mädchenchors Hannover, der zu den besten Jugendchören weltweit zählt, in der von Conrad Wilhelm Hase 1864 entworfenen Kirche besonders eindrucksvoll zur Geltung kommen. Um den Schall im Raum zu halten, ohne auf Frischluft zu verzichten, werden die Lamellen in entgegen­gesetzter Richtung positioniert, was eine feine Abstimmung zwischen Raumklang und Belüftung erlaubt.

Der Chor, bestehend aus rund 200 talentierten Sängerinnen, stellt höchste Ansprüche an die Akustik des Proberaums. Ein konventioneller Raum im Untergeschoss einer Kirche würde diesen Anforderungen keineswegs gerecht. Umso mehr sind wir stolz, mit unseren Lamellenfenstern einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung der akustischen und baulichen Rahmenbedingungen leisten zu können.