Leichtflüssigkeitsabscheider
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Ölabscheider nutzen das Funktionsprinzip der unterschiedlichen Dichte von Flüssigkeiten. Sie werden zur Abwasserbehandlung dort eingesetzt, wo z.B. Wasser mit Öl vermischt getrennt werden muss.
Leichtflüssigkeitsabscheider ist der Oberbegriff für Ölabscheider, Benzinabscheider und Mineralölabscheider. Abscheideranlagen bestehen aus Schlammfang, dem Abscheider selbst und der nachgeschalteten Probeentnahmeeinheit. Die Ausführung kann als getrennte Funktionsteile oder als integrierte Einheit erfolgen. Im Schlammfang, der ersten Stufe der Anlage, sinken die Schwerstoffe auf den Boden und werden dort zurückgehalten. In diesem Abscheiderraum steigen die leichten Flüssigkeiten wie Öl und Benzin zur Oberfläche. Sie werden in der dort befindlichen Leichtflüssigkeitsschicht abgeschieden. Mit Hilfe eines wasserabweisenden, ölfreundlichen (oleophilen) Koaleszenzelements wird ein Restölgehalt von 5 mg/l erreicht.
Eignung und Einsatz
Leichtflüssigkeitsabscheider müssen überall dort eingesetzt werden, wo wassergefährdende Stoffe in Form von Öl oder Benzin auf befestigten Flächen anfallen. Als Beispiel seien hier Tankstellen, Waschplätze für Lastkraftwagen und andere Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugwerkstätten genannt. Leichtflüssigkeitsabscheider verhindern, dass die wassergefährdenden Stoffe Öl oder Benzin in die Kanalisation gelangen. Sie können aber nicht im Wasser gelöste Stoffe abscheiden.
Materialien und Arten und von Leichtflüssigkeitsabscheidern
Üblicherweise bestehen Leichtflüssigkeitsabscheider aus Stahlbeton, Polymerbeton oder Kunststoff. Hierbei werden unterschieden:
Leichtflüssigkeitsabscheider mit Koaleszenzeinheit
Leichtflüssigkeitsabscheider mit filterloser Koaleszenzeinheit
Benzinabscheider mit Schlammraum
Leichtflüssigkeitsabscheider als Wirbelabscheider
Es wird unterschieden nach Benzinabscheider mit Schlammraum nach DIN 1999, Teil 1-3 und DIN EN 858-1 Klasse II und Koaleszenzabscheider gemäß DIN 1999, Teil 4-6 und DIN EN 858-1 Klasse I bzw. Klasse I und II. Wirbelabscheider nutzen das unterschiedliche Strömungsverhalten von mineralölhaltigen Leichtflüssigkeiten. Dabei wirken zentrifugale und zentripetale Kräfte und trennen die Bestandteile voneinander. Auch mit Wirbelabscheidern wird eine Reinigungsleistung von < 5 mg/l erreicht.
Maße von Leichtflüssigkeitsabscheidern
Leichtflüssigkeitsabscheider besitzen ein Mindestvolumen von 650 Litern. Die Dimensionierung erfolgt entsprechend der kalkulierten Abwassermenge und richtet sich nach der jeweiligen Anwendung.
Preise von Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen
Für eine kleinere Anlage, z. B. für eine Tankstelle, müssen circa 26.000 Euro veranschlagt werden. Folgekosten, wie Wartung, Inspektionen und Schulungen, sind hierin nicht enthalten.
Einbau und Wartung von Leichtflüssigkeitsabscheidern
In der überwiegenden Anzahl der Fälle werden die Anlagen als Erdeinbau konzipiert.
Die Leichtflüssigkeitsabscheideranlage muss entsprechend der Fließrichtung eingebaut wird. Die Längsachse des Beckens muss der Achslinie der Rohre entsprechen. Leichtflüssigkeitsabscheider müssen nach DIN mit einer Alarmanlage zur Kontrolle der Ölschichtdicke und des Aufstaus ausgestattet sein, wenn sie nicht eine Überhöhung zum niedrigsten Zulaufpunkt besitzen. Damit die Anlage gegen Rückstau geschützt ist, müssen Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen oft mit einer Hebeanlage als Rückstauschutz ausgestattet werden. Vor der Inbetriebnahme und danach in maximal 5-jährigen Zyklen (Generalinspektion) ist die Anlage durch einen Fachkundigen zu prüfen. Intervallprüfungen sind monatlich, Wartungen halbjährlich durchzuführen.
Technische Normen für Leichtflüssigkeitsabscheider
DIN EN 858-1 Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten (z. B. Öl und Benzin) – Teil 1: Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung; Deutsche Fassung EN 858-1:2002 + A1:2004
DIN EN 858-2 Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten (z. B. Öl und Benzin) – Teil 2: Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung; Deutsche Fassung EN 858-2:2003
DIN 1999-100 Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten – Teil 100: Anforderungen für die Anwendung von Abscheideranlagen nach DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2
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