Sparrendämmung
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Allgemeines zu Sparrendämmung
Unter Sparrendämmung versteht man eine bauliche Maßnahme zur Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffizienten eines geneigten Daches. Durch sorgfältig ausgeführte Dämm-Maßnahmen wird die Wärme im Gebäude gehalten, was zu einer Reduzierung der Heizkosten beiträgt.
Sparrendämmungen können bei allen Arten eines Steildaches – z.B. Satteldach, Walm- und Krüppelwalmdach, Zeltdach oder auch Pultdach – zum Einsatz kommen.
Bei einer Sparrendämmung wird zwischen den folgenden, verschiedenen Dämmarten bzw. Konstruktionen unterschieden:
Abhängig von den geltenden Vorschriften und Gesetzen, dem jeweiligen Budget und des gewünschten, zu erreichenden Dämmwertes oder auch der geplanten Nutzung des Dachgeschosses kann zwischen den unterschiedlichen Dämmarten gewählt werden.
Die geltende Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt verpflichtend vor, dass der Dachstuhl oder aber die oberste Geschossdecke zu dämmen ist. Auch bei Förderung durch die KfW sind die entsprechende Anforderungen zu erfüllen. Im Sinne eines „Effizienzhausstandards“ werden neben der Dämmung eines Wohnhauses dabei auch die Heizung und weitere Gebäudetechnik berücksichtigt.
Aufsparrendämmung
Die Dämmung befindet sich oberhalb der Dachsparren. Sie wird von außen auf einer Holzschalung aufgebracht und bildet eine durchgehende Ebene unter der Dacheindeckung. Dadurch werden Wärmebrücken weitestgehend vermieden. Bei dieser Ausführung darf sich zwischen Dämmebene und Innenraum keine durchströmte Luftschicht befinden.
Hinsichtlich vorhandener Brandwände, die 30 cm über die bestehende Bedachung geführt werden müssen, kann eine Aufsparrendämmung problematisch sein. Die Brandwände sind dann entsprechend anzupassen.
Konstruktiver Aufbau:
- 1.
- 2.
Traglattung
- 3.
Konterlattung
- 4.
diffusionsoffene Unterspannbahn/Unterdeckung
- 5.
- 6.
Dampfsperre / Luftdichtung außen auf den Sparren
- 7.
Schalung auf den Sparren
- 8.
Sparren
Zwischensparrendämmung
Die Dämmung, in der Regel Klemmfilze, wird ohne zusätzliche Befestigung zwischen den Sparren eingebaut. Bei nachträglich eingebauter Zwischensparrendämmung ist die Sparrenhöhe häufig nicht ausreichend, um eine effektive Dämmstoffdicke einzubauen. Außerdem stellen die Sparren selbst weiterhin eine Wärmebrücke dar. Durch eine Aufdopplung der geringen Sparrenhöhe oder eine Kombination mit einer Untersparrendämmung kann eine bessere Wärmedämmwirkung erzielt werden.
Konstruktiver Aufbau:
Traglattung / Schalung
Konterlattung (Lüftungsebene)
(Hinterlüftung)
Sparren und Dämmung
Dampfsperre / Luftdichtung
Verkleidung
Untersparrendämmung
Die Dämmung wird von innen auf den Sparren aufgebracht. Dabei werden die Dämmplatten bzw. Klemmfilze zwischen eine Konterlattung für Gipsfaserplatten von Sparren zu Sparren befestigt. Als alleinige Maßnahme für ausreichenden Wärmeschutz ist diese Dämmung eher nicht geeignet, so dass sie meistens bei einer Sanierung von Steildächern nur in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung zur Ausführung kommt, um die erforderliche Dicke der Dämmschicht zu erhöhen und um eine Aufdopplung der Sparren zu vermeiden.
Konstruktiver Aufbau innen (unterhalb des Sparren bzw. der Zwischensparrendämmung):
Dampfsperre Traglattung / Schalung
Lattung / Untersparrendämmung
Gipsfaser- oder OSB-Platte
(Tapete)
Wärmedämmung und Hitzeschutz
Eine Sparrendämmung sorgt nicht nur dafür, dass im Winter Heizkosten gespart werden können. Sie hilft auch dabei, das Gebäude im Sommer auf erträglichen Temperaturen zu halten. Nicht jedes Material, das sich als Wärmedämmung eignet, ist gleichermaßen dafür geeignet, die Wärme abzuhalten.
Der häufig eigesetzte und kostengünstige Dämmstoff Mineralwolle ist für einen effektiven Hitzeschutz nicht ausreichend. Daher sollte eine Kombination verschiedener Dämmstoffe eingesetzt werden. Ergänzend zu einer dickeren Lage Mineralwolle kann zum Beispiel eine dünne Lage aus Zellulose den gewünschten Effekt eines kühleren Gebäudes im Sommer herbeiführen.
Vorteile und Nachteile der verschiedenen Sparrendämmungen
Aufsparrendämmungen sind hinsichtlich des Wärmeschutzes die effektivste Methode. Sie sind aber im Verhältnis mit höheren Kosten verbunden, da bei Sanierungen und Modernisierungen das Dach komplett ab- und neu eingedeckt werden muss. Der höhere Zeitfaktor spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Auf der anderen Seite geht kein Raum für die Nutzung verloren bzw. ein bereits vorhandener Innenausbau des Dachstuhls kann erhalten bleiben.
Daher eignet sich diese Form der Sparrendämmung besonders für den Neubau oder wenn bei Altbauten eine Erneuerung der die Dacheindeckung ebenfalls geplant ist.
Bei einer Zwischensparrendämmung stellen die Sparren innerhalb der Konstruktion Wärmebrücken dar. Der Querschnitt der Balken bietet darüber hinaus oft nicht genug Höhe für eine effektive Dämmdicke, so dass eine Aufdopplung der Sparren oder eine zusätzliche Untersparrendämmung erforderlich wird, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung einzuhalten. In jedem Fall sollte daher ein Dämmmaterial mit einer hohen Wärmeleitgruppe gewählt werden.
Wie bei der Aufsparrendämmung verliert man bei einer reinen Zwischensparrendämmung keinen wesentlichen Nutz- bzw. Wohnraum. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der relativ einfachen und schnellen Verlegung, die auch vom Bauherren im Falle einer Sanierung selbst vorgenommen werden kann. Materialkosten und zeitlicher Aufwand sind vergleichsweise gering.
Die Untersparrendämmung stellt die einfachste und schnellste sowie kostengünstigste Methode dar. Da sie aber bezüglich der Wärmedämmung die ineffektivste Form ist, wird sie in der Regel nur in Verbindung mit einer Zwischensparrendämmung ausgeführt. Dadurch ist sie nur dann wirtschaftlich sinnvoll ist, wenn es der gewünschte oder vorgeschriebene Dämmwirkung erfordert.
Ein weiterer Nachteil ist die Verminderung des nutzbaren Dachraumes. Vorteile liegen in der einfachen Montage von innen und in der zusätzlichen Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) des Daches bei bereits vorhandener Zwischensparrendämmung
Dämm-Materialien: Eigenschaften und zu berücksichtigende Faktoren
Eine Vielzahl von Dach-Dämmstoffen sind auf dem Markt erhältlich. Sie müssen u.a. je nach ihren typischen Eigenschaften, der Einbausituation und dem energetischen Ziel der Maßnahme ausgewählt werden:
Wärmeleitfähigkeit
Wasserdampfdiffusionswiderstand
Baustoffklasse
Eignung für den Einsatzort
Neben dem eigentlichen Dämmmaterial müssen auch Dampfsperren, Dampfbremsen und eventuelle Lattungen und Innenraumverkleidungen für die bauphysikalischen Eigenschaften (und bei den Kosten) berücksichtigt werden.
Dämmungen sind nur dann wirksam, wenn die gesamte Konstruktion bzw. Dachhaut in einem einwandfreien Zustand ist. Falls Feuchtigkeit in das Material einzieht, kann neben dem Verlust der Dämmwirkung auch Schimmelbildung auftreten.
Anorganische Dämmstoffe
Dazu zählen die häufig verwendeten Mineralwollen, wie beispielsweise Steinwolle oder Glaswolle. Als Platten oder Rollen lassen sich diese Stoffe leicht verlegen, sind nicht brennbar und sind bei allen Dämmvarianten verwendbar. Während Glaswolle flexibler bei der Verlegung ist besitzt Steinwolle aufgrund der höheren Dichte (Eigengewicht) eine bessere Schalldämmung-Wirkung.
Geschäumte Kunststoffe
Polystyrol und Polyurethan sind als Hartschaumplatten erhältlich und gehören zu den meistverbauten Dämmstoffen. Geschäumte Kunststoffe besitzen eine gute, meist höhere Dämmwirkung als Mineralwolle, sie sind beständig gegenüber Feuchtigkeit und die Verarbeitung gestaltet sich einfach. Aufgrund der geringen Materialkompaktheit ist der sommerliche Hitzeschutz gering.
Naturdämmstoffe
Organische Naturdämmstoffe bestehen aus tierischen und pflanzlichen Fasern, beispielsweise aus Holzfasern, Schafwolle, Kokos, Hanf oder Flachs. Recyclingmaterial wie beispielsweise Zellulose wird ebenfalls unter die Naturdämmstoffe eingeordnet. Sie eignen sich insbesondere auch für eine Zwischensparrendämmung als Schüttungen bzw. im Einblas-Verfahren.
Naturdämmstoffe besitzen in der Regel eine gute Ökobilanz müssen aber hinsichtlich ihrer jeweiligen bauphysikalischen Eigenschaften und unterschiedlichen Dämmwirkung genau betrachtet werden.
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