το πανέμορφο σπίτι - Das Schöne

Bauherr: Ehepaar aus München
Architekt: Peter Lensler, Rottenburg
 
Zusammenfassung:
Das Ergebnis erfreut uns jeden Tag aufs Neue und die Leute hier auf der Insel bezeichnen unser Haus als „το πανέμορφο σπίτι“, das Schöne.
 
Peter Lensler hat uns den Traum eines typischen Klykadenhauses mit Errungenschaften moderner Gebäude erfüllt. Wir nennen unser Haus „Καλη ζοη“ - Gutes Leben - und genießen jeden Tag. Auf Schritt und Tritt fallen uns auch nach gut vier Jahren noch die Fülle an kluger Details auf, die Peter Lensler uns vorgeschlagen hatte, und die sich zu einem rundum gelungen, sehr schönen Haus geführt hat. Da wir keine Anschrift mit Straße und Hausnummer haben, bezeichnen die Menschen hier auf der Insel unser Haus als „το πανέμορφο σπίτι“, das schöne Haus. Nach einer für Naxos extrem kurzen, nur 8-monatigen Bauzeit, konnten wir mit all unseren Bauarbeitern und Helfern ein großes Einweihungs- und Einzugsfest feiern. Das ist jetzt gut 4 Jahre her.

Wir haben die Zeit des Bauens, vom Aushub bis zum Einzug, als bereichernd und für uns anregend und gut empfunden. Wir erzählen gern über diese Zeit - und es sind nahezu alles heitere, sympathische Anekdoten. Das verdanken wir Peter Lensler und seinem griechischen Pendant Stella Demenopoulou - und den vielen, die uns geholfen haben.
 
Nachfolgend unsere Beschreibung:

Wir legen keinen Wert auf Öffentlichkeit, stehen aber dem Verlag ggf. gern für Nachfragen zur Verfügung.
 
Unsere Vorstellung von einem Haus auf Naxos, so zeigte sich rasch, ist nicht durch den Kauf eines vorhandenen Gebäudes zu verwirklichen. Wir mussten selbst bauen. Mit Architekten hatten wir bereits vorher eigene Erfahrungen machen müssen. Unser Fazit: Manche Architekten verstehen sich durchaus als Künstler, für die die Wünsche der späteren Bewohner bestenfalls als störend empfunden werden, aber ignoriert werden können.
 
Wir haben uns deshalb für Peter Lensler entschieden, weil er den Ruf hat, sensibel die Wünsche der Bauherren zu erfragen um darauf aufbauend seine große Expertise und Erfahrung für die Planung einzubringen. Da die Bauvorschriften Griechenlands - entgegen landläufiger Vorstellungen - an Restriktionen denen in Deutschland in nichts nachstehen, haben wir uns für eine griechische Architektin vor Ort für die Bauleitung entschieden. Das Architekten-Duo Peter Lensler/Stella Demenopoulou verstand sich auf Anhieb - ein Glücksfall für uns. So hat Herr Lensler den Bau von der ersten Idee bis zum Einzug begleitet.
 
Das Haus sollte wie ein typisches Kykladenhaus aussehen, allerdings unseren Bedürfnissen entsprechen und alle griechischen Gesetzen erfüllen. Wichtig war uns ferner die Sicht auf unsere Umgebung: Den höchsten Berg der Kykladen (Ost - Küchenfenster), das Meer (West - Arkaden und Wohnzimmer), die Hora (den Hauptort, Nord - Windfang und Eingang), unseren Nachbarn, eine kleine Kapelle (Süd - Südfenster).
 
Herr Lensler hat unsere Bedürfnisse zu Szenarien zusammengefasst und dann in Pläne umgewandelt. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:
 
Das Szenario „Anlieferung der Waren des täglichen Bedarfs aus dem Garten und den Einkauf mit dem Auto“ sollte auf kurzen Wegen bewältigt werden:
Zugang von der Garage in den Keller, in die offene Küche und direkt zur Ablage, zur Vorratskammer, zum Kühlschrank.
Außenwaschbecken (für Säuberung des Gemüses etc.) vor dem Windfang zum Haupteingang und weiter zur Küche, zur Treppe Obergeschoss.
Offene Außentreppe ins Obergeschoss zum separaten Gästestudio mit Nordbalkon, und zu den Terrassen (Ost über der Garage, Süd mit Pergola, West mit Wand und Fenster als Schutz vor dem Nordwind) 
Auf Naxos weht der Wind sehr häufig mit 2-3 bis 5-8/9 Beaufort - zumeist aus Norden. Wir wünschten uns Außenplätze - geschützt vor Wind und Sonne. Entsprechend hat Herr Lensler den Windfang mit typischen Rundbögenfenstern versehen die nach Westen zu öffnen sind und den Blick in alle Richtungen erlauben. Die Süd- und Westseite ist meist vor Wind geschützt und hält dank eines Arkadenganges die Sommersonne ab, erlaubt aber der Wintersonne den Zutritt.
 
Wenn im Winter die Temperaturen dank des Windes gefühlt unter Null gehen (gemessen bleibt es meist über 10 Grad plus) soll es innen kuschelig warm sein und im Sommer angenehm kühl. Unsere Fußbodenheizung sorgt für eine gute Wärme und würde im Sommer auch als Klimaanlage funktionieren. Das haben wir aber noch nie probiert. Denn Herr Lensler hat darauf geachtet, dass alle Fensterscheiben vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer geschützt sind (im Winter und abends sie aber hereinläßt). Dazu hat er über den Fensterladenlosen Südfenstern Schutzleisten geplant, die genauso weit herausragen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen können - und zudem die Südfront strukturieren.
 
Solche Beispiele zeugen vom Willen und der Expertise unseres Architekten unsere Wünsche mit der Schönheit eines Kykladenhauses zu verbinden. Die Erzählungen füllen und füllten schon viele angenehme Abende hier im Freundeskreis.

Die Fakten:
 
Lage:
Kykladeninsel Naxos/Griechenland - 1 km zu Meer und zum rund 20 km-langen Sandstrand, 5 km zum Hauptort mit Fährhafen, 4 km zum Flughafen (innergriechisch) in der fruchtbaren landwirtschaftlich genutzten Ebene gelegen.
 
Wir haben ausschließlich mit lokalen Fachbetrieben vor Ort zusammen gearbeitet  (ein Mitarbeiter war extra zur Schulung in Frankreich wg. Kläranlage und Fußbodenheizung)
 
Lieferanten:
Marmor (weiß - grau - schwarz) für alle Fußböden, Treppen - aus Naxos
Beton für Skelett und Auffahrt - aus Naxos
Fliesen für alle Bäder - aus Griechenland und Italien
Materialien wie Zement, Kies, Stahlmatten etc - aus Naxos
Ziegel - Ökosteine - aus Griechenland
Dämmung - aus Griechenland. Hersteller Kelyfos (Zusammenschluss überwiegend griechischer Firmen)
Fenster und Türen - Hersteller von Naxos (moderne Ausstattung - CNC-Fräsen etc., inkl. Energiegewinnung aus Holzfasern/-späne und Recycling der Farb-Beschichtungsanlage)
 
Eckdaten:
Grundfläche (komplette versiegelte Fläche: 250 m2 (erlaubt: 250 m2)
Nutzflächen: 66 m2
Wohnflächen:   135 m2
Haus gesamt: 250 m2
incl. Arkaden, Garage, Treppe nach ins Obergeschoss - Zugang zum Gästestudio

Wasserversorgung:
Eigener Brunnen für Bewässerung des Garten
Wasser von Kommune + Zisterne (ausreichend für einen Monat im Sommer)
Kläranlage - Rehau Wien/Athen
 
Energieversorgung:
Solaranlage zur Warmwassergewinnung
Luft-Luft-Tauscher
Strom: Anbindung ans Stromnetz des Festlandes
Stromverbrauchgesamt:  ca 10.000 kWh/Jahr
Energieeffizenz:   74 kWh/m2/Jahr
Wärmeversorgung:
Fußbodenheizung - Rehau Wien/Athen
 
Aus unserer Sicht ist ein großzügig geschnittenes, gemütliches Haus entstanden. Beispielsweise durch Einbauschränke und halbhohe, gemauerte Regale/Raumtrenner, durch den von Eingangsbereich und Küche abgesenkten Wohnraum. Unser Haus ist funktional bis in die Details und dennoch (oder deshalb) wird es als schön empfunden. Das liegt vielleicht auch daran, dass manche Größenverhältnisse Fibonacci und dem Goldenen Schnitt geschuldet sind.