Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer
1907 I 2013 das AllesZimmer . Leidenschaft neu interpretiert
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Coburg, Innenarchitektur, Franziska Heck
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Coburg, Innenarchitektur, Franziska Heck
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
1.000 m²
Wohnfläche
900 m²
Grundstücksgröße
7.700 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
In einer ausführlichen Analyse der räumlichen Gegebenheiten setzten wir uns mit den innenarchitektonischen Besonderheiten Van de Veldes auseinander, die Perfektion und Funktionalität in Gesamtheitlichkeit bis heute vereinen. Anschliessend bot sich für uns die einmalige Gelegenheit im Schloss planerisch als auch handwerklich aktiv zu werden. Mit dem erworbenen Wissen machten wir es uns zur Aufgabe eine Verbindung zwischen alt und neu zu schaffen: Wie kann man also im Duktus von Henry van de Velde heute entwerfen? Was ist eine moderne Interpretation seiner komplexen und gesamtheitlichen Arbeit?
Unsere Baustelle ist ein Eckzimmer im 2. Geschoss des Schlosses und erreichbar über einen Salon sowie den Hauptflur. Die urprüngliche Nutzung ist nicht überliefert und Spuren der Gestaltung Van de Veldes sind nicht vorhanden. Somit lag es an uns Funktion und Nutzung zu definieren.
Basierend auf den Gestaltungsprinzipien Dynamik, Funktionalität und Gesamtheitlichkeit entstand die Idee der Aufbrechung des allgemeinüblichen Verständnisses von Raumstruktur (rechte Winkel etc.).
Von der Gesamtheitlichkeit zur Gesamtfunktion: wir komprimieren die Bereiche eines kompletten Gebäudes in einem sogenannten « Alles-Raum » durch aneinandergereihte bündig schliessende Bändern.
Diese repräsentieren in Ausschnitten verschiedene Räume, wie Arbeitszimmer, Bibliothek, Ruheraum, sowie kreative Installationen.
Aktuell in der Umsetzung befindet sich der erste Raumabschnitt entlang der salonseitigen Tür.
Dieser greift die Funktion der Bibliothek auf und wird begrenzt durch eine befensterte Aussenwand sowie der Sichtlinie ab dem Türrahmen zum Nachbarsalon. Die Breite des Streifens beträgt etwa 1,20m. Die Länge zum gegenüberliegenden Wandvorsprung (der den Schlossturm trägt) beläuft sich auf 5m.
Aufgrund des Materialsponsorings von Herstellern aus den Bereichen Textil, Gipskarton und Linoleum setzten wir unseren Schwerpunkt auf die Verwendung der entsprechenden Baustoffe.
Ein wesentliches Gestaltungselement Van de Veldes stellt die Hohlkehle dar, durch die die Raumbegrenzungen Boden, Wand und Decke ineinanderfliessen und dem Raum eine charakteristische Dynamik verleihen.
Auf den Wandvorsprung aufgesattelt entsteht durch die Hohlkehlenkonstruktion und die Trockenbauverkofferung ein Zwischenraum, in dem wir ganz à la Van de Velde folgende Funktionen integrieren (von links nach rechts mit Blick Richtung Osten):
Bücherregal: Rückwand ist Träger für das ursprüngliche, wieder aufgewertete Linoleum als letztes vorhandes Relikt des ursprünglichen Raumes. Unten : herausziehbarer Hocker, um die oberen Regalböden zu erreichen. Material Eiche.
Stoffpaneele: Unterkonstruktion als Stauraum für Elektronik (Kabelführungen, Vorschaltregräte für LED-Bänder). Herausnehmbar, um Reparaturen zu ermöglichen. Aufbrechung der Flächen durch die Bespannung mit unterschiedlichen Stoffen. Haptik, Auswahl von Struktur und Farbe entsprechend dem Farbkonzept des Schlosses.
Umlaufende Schattenfuge : Verbindung der Seiten, die den Raumvorsprung umgeben. Ergeben sich aus den Schattenfugen zwischen den Textilplatten und den Tablaren des anschliessenden Regals.
Unterzug: Akzentlicht mittels Coronna-Effekt in der abgehängten Decke, Betonung der Aussenwand. Trifft im rechten Winkel auf die Spiegel.
Bodenbelag : Linoleum (in Anlehnung an historische Bodenbeläge), unter den Spiegeln angesetzt zieht sich rückkehrend bis über die Hohlkehle hinauf und schliesst bündig an der Schattenfuge in der Wandstruktur das Band.
Salonseitige Wand: Spiegel zur optischen Verlängerung des Raumes, Pendant zu Textilplatten durch Wiederaufgreifen des Themas der Schattenfugen. Aus der Reflektion der Raumstruktur ergibt sich somit ein in sich geschlossenes Band.
Beschreibung der Besonderheiten
Schlagworte
Objektdetails
Das Objekt im Internet