Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer
4 Häuser = 1 Hof _ Der Feldhof in Bachem
50226 Frechen - Bachem, Schlossstrasse / Feldhof
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: lüderwaldt architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: lüderwaldt architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schlossstrasse / Feldhof, 50226 Frechen - Bachem, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
07.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
4.389 m³
Bruttogrundfläche
1.502 m²
Nutzfläche
1.060 m²
Wohnfläche
983 m²
Grundstücksgröße
10.500 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
3.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Feldhof wurde bis 2008 als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Seit Beginn des Jahres 2011 stand der Hof leer. Ein nachfolgender Pächter für die Weiterführung einer landwirtschaftlichen Nutzung der Anlage konnte nicht gefunden werden. Der bauliche Zustand war in weiten Teilen desolat. In immer kürzeren Abständen war der Hof Vandalismusübergriffen ausgesetzt.
Aufgrund des "übergeordneten Interesses der Allgemeinheit" an dem Erhalt des Feldhofs als "kulturlandschaftsprägendem Element" wurde einer Umwidmung seitens der Stadt Frechen unter Bezugnahme auf den Paragraphen 35 des Bundesbaugesetzes unter strengen Umweltauflagen grundsätzlich zugestimmt.
In Abstimmungen mit den beteiligten Behörden wurde diese prinzipielle Zustimmung in intensiver und kooperativer Zusammenarbeit bis ins Detail weiterentwickelt und realisiert.
Dabei wurde großer Wert auf die Landschaftsverträglichkeit, die Einbindung der Gesamtanlage in die Umgebung und den respektvollen Umgang mit dem Boden- und Baudenkmal gelegt. Die Baustelle wurde archäologisch betreut.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen und unterschiedlich geschädigten Bestandskonstruktionen und den energetischen und konservatorischen Anforderungen wurde es erforderlich, für jedes Haus ein technisch-konstruktiv und damit auch ein räumlich-gestalterisch eigenständiges Umbaukonzept zu entwickeln.
Mal mußte die bestehende Außenhülle durch eine neue Bekleidung geschützt werden, ein anderes Mal die Ziegelfassade sichtbar erhalten und darum von innen gedämmt werden; in den Neubau, der so leicht sein mußte, daß er in dem sumpfigen Gelände ausreichend sicher gegründet werden konnte, mußte eine vorhandene Fachwerkkonstruktion eingebaut werden; und last but not least, galt es, eine große, stark beschädigte Scheunenkonstruktion als Hülle für neues Leben herzurichten ohne den Charakter des Gebäudes zu beschädigen.
Die Reaktivierung des Feldhofes kann damit als exemplarisches Beispiel für das Zusammenwirken sehr unterschiedlicher Umgangsweisen mit Bausubstanz begriffen werden. Es ging um das Erfassen und Erforschen des jeweiligen vorhandenen räumlichen Potentials und dessen Überführung in funktional, ästhetisch und technisch zeitgemäße Räume.
Trotz dieser differenzierten Anforderungen an die Einzelhäuser galt es, den Feldhof als Ensemble zu bewahren und den Zusammenhalt der Anlage zu stärken. Die Beschränkung auf wenige Materialien, deren aufeinander abgestimmte Farbigkeit und einige übergreifend wirksame Details, beispielsweise die scharfkantigen Abschlüsse der Dach- und Giebelflächen, tragen dazu bei.
Beschreibung der Besonderheiten
Gleichwohl gibt es in gestalterischer und funktionaler Hinsicht einige konzeptionelle "Grundelemente", die in allen Häusern, unterschiedlich ausgeprägt, anzutreffen sind:
- scharfe Gebäudekonturen durch sorgfältige Detailausbildung der Gebäudekanten;
- einheitliche Ausstattung der Eingangsbereiche (Beleuchtung, Briefkästen etc.);
- in den Erdgeschossen zusammenhängende, jedoch räumlich gegliederte Wohn-, Ess- und Kochbereiche mit Blickkontakten sowohl in den Hof als auch über die privaten Freibereiche in die umgebende Landschaft;
- in den Obergeschossen in sich abgeschlossene, jedoch sich bis unter die geneigten Dachflächen aufweitende Räume;
- in Form und Material ähnliche Treppenanlagen;
- einheitliche Fenster- und Türdetails;
- geschliffene Estrichbeläge im Erdgeschoss, Eichendielenböden im Obergeschoss;
- einheitliche Wand- und Deckenbeläge aus Kleinmosaikfliesen in den Sanitärbereichen;
- einheitliche Schalter- und Armaturen in allen Wohneinheiten.
Die Erschließung aller Wohneinheiten erfolgt über den gemeinschaftlich genutzen Hof.
Die Bauten sind so angeordnet und gegliedert, dass sich auf der Außenseite jeweils den Wohnungen zugeordnete private Freibereiche ergeben. Diese geschützten Außenräume bilden Übergänge in die direkt an die Gebäude heranreichnde Landschaft.
Kellerräume sind nicht vorhanden, alle Wohneinheiten sind daher mit ebenerdig zugänglichen Abstell- und/oder Hauswirtschaftsräumen ausgestattet.
Stellplätze für PKW und Fahrräder sind unter den vorhandenen Schutzdächern vorgesehen. Die Haustechnikanlagen mit Pelletlager, Heizungsraum und Elektroanschlußraum sind im ehemaligen Getreideschuppen untergebracht, die Medienverteilung erfolgt unterirdisch in einer Ringleitung unter dem Hof.
Auszeichnungen
Deutscher Holzbaupreis 2015 "engere Wahl
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Holz
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