Architekturobjekt 36 von 50

Architekturobjekte


62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

Mit freundlicher Unterstützung von Mein Ziegelhaus

Moderne Architektur, verglaste Treppenhäuser und farblich abgesetzte Technikkanäle verleihen dem Gebäude ein ansprechendes Äußeres. - 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

© tdx/Mein Ziegelhaus

Die Nähe zum Flughafen Frankfurt erhöht den Bedarf an einen optimalen Schallschutz. Die massive Ziegelbauweise sorgt hier für die Einhaltung aller relevanten Werte. - 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

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Architekt Charwat kombinierte modernste Technik mit dem bewährten Wandbaustoff Ziegel, der heutzutage ebenfalls Hightech-Niveau erreicht hat. So erreicht das Gebäude herausragende energetische Werte. - 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

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62 Wohneinheiten bieten Wohnraum für zahlreiche Mieter. Trotz der Größe ist es den Planern allerdings gelungen, das Gebäude auf Passivhausniveau zu bringen. - 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

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Mit freundlicher Unterstützung von Mein Ziegelhaus

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Kelsterbach, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2015

Nachhaltigkeit

Passivhaus-Zertifizierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Erwin Charwat Dipl.-Ing. Architekt

Kreuznacher Str. 22

55576 Sprendlingen

Deutschland

Tel. +49 6701 2050-55

info@ibck.de

Verwendete Produkte

Mein Ziegelhaus

Hochloch-Planziegel

ThermoPlan® MZ

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Energieeffizientes Mehrfamilienhaus
62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

Passivhäuser sind in der Regel im Einfamilienhausbereich oder bei kleinen Mehrfamilienhäusern zu finden. In Kelsterbach wurde nun ein Gebäude mit 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau fertiggestellt. Bauherren und Planer setzten dabei auf neueste Technik aber auch bewährte Baustoffe, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

Königswinter (prc) – Architekt Erwin Charwat und die am Bau beteiligten Bauherren und Planer haben Großes geschaffen. In Kelsterbach, unweit des Frankfurter Flughafens, errichteten sie das größte Passivhaus in monolithischer Bauweise, das aktuell in Deutschland gebaut wurde. Besonders wichtig waren für die Realisierung die Ausstattung mit modernster Technik und eine hervorragende energetische Dämmung sowie die Ausmerzung dämmtechnischer Schwachstellen. So liegt der Primärenergiebedarf bei 16,9 kWh/(m²a) und die Gebäudehülle weist einen U-Wert von 0,192 W/(m²K) auf.

Darüber hinaus sorgte die bauliche Umgebung für eine weitere Herausforderung, denn nordöstlich befindet sich der Frankfurter Flughafen. Ankunft und Abflug der jährlich mehr als 50 Millionen Passagiere haben erheblich erhöhtes Lärmniveau zur Folge. Nach der aktuellen Fluglärmverordnung war ein Schalldämm-Maß (Rw) von 45 dB für die Außenbauteile gefordert. Deshalb war es Anliegen der Bauherren, dass neben hohen energetischen Standards auch beim Schallschutz hervorragende Werte erzielt werden.

Planerisches Konzept
Schon zu Beginn der Planung war das Ziel ein KfW-Effizienzhaus 40 zu bauen. Das bedeutet, die energetischen Anforderungen des Gebäudes sollten mindestens 60 Prozent unter der gesetzlichen Anforderung liegen. Bei Mehrfamilienhäusern liegt auch immer ein besonderes Augenmerk auf dem Brandschutz: Denn wo mehr Menschen leben, ist auch das Unfallrisiko höher. So sollten die Außenwände die Brandschutzklasse F 90 A erreichen und sämtliche Brandschutzanforderungen für Mehrfamilienhäuser erfüllt werden.

Anschließend entwickelte Architekt Charwat ein ansprechendes Äußeres: So sollte das oberste Stockwerk mit einer etwas kleineren Grundfläche auf das Flachdach des Hauptgebäudes gesetzt werden. Auf diesem, Attikageschoss genannten, Konstrukt sollte ein Pultdach mit Solaranlage installiert werden. Ziel war es dadurch die äußere Erscheinung des Gebäudes sichtlich aufzulockern und modern zu gestalten.

Bauphase
Nachdem die Anforderungen an das Projekt planerisch umgesetzt worden sind, war Architekt und Bauherrn bewusst, dass die Ziele nur mit einer monolithischen Gebäudehülle erfüllt werden können. Aus diesem Grund entschied man sich für ein Mauerwerk aus Ziegeln von Mein Ziegelhaus. Die Außenwände wurden mit dem ThermoPlan MZ7 gebaut, für tragende Innenwände kam ein Plan-Hochlochziegel zum Einsatz. Wohnungstrenn- und Treppenhauswände wurden mit Plan-Schallschutz-Verfüllziegeln errichtet. Lediglich die Aufzugswände wurden in herkömmlichem Stahlbeton gegossen und kleinere Trennwände in einfacher Trockenbauweise mit Gipskarton-Ständerwänden eingezogen.

Der bei den Außenwänden verwendete MZ7 kommt in seiner ursprünglichen Bestimmung aus dem Einfamilienhausbau und ist die erste Wahl für Passivhäuser und bei der Erreichung von KfW-Energiestandards. Seine besonders hohe Dämmleistung von nur 0,07 W/(mK) erreicht der Premiumziegel durch seine spezielle Konstruktion und die Füllung mit dem effizienten Dämmmaterial Steinwolle.

Für den Schallschutz sind besonders massive Wände von Bedeutung. Deshalb wählte man die dickste verfügbare Ausführung des Ziegels um eine Wanddicke von 49 cm zu erreichen. Die angestrebten 45 dB Rw werden dadurch sogar knapp übertroffen. Zusätzlich wurden die Trennwände zwischen den Wohnungen und in den Treppenhäusern mit einem Plan-Schallschutz-Verfüllziegel gebaut. Diese mit schwerem Beton oder Mörtel verfüllten Ziegel erreichen gar einen Schallschutzwert Rw von 55 dB. Die massive Bauweise mit schweren Bauteilen sorgt aber für ausgezeichneten Schallschutz. Die tragenden Innenwände wurden Plan-Hochlochziegel, die über die Festigkeitsklasse 12 aufweisen, verarbeitet, wodurch eine besondere Stabilität erreicht wird.

Alle verwendeten Ziegel gehören der Brandschutzklasse A1 für nicht brennbare Baustoffe an. Alle Wände sind dabei mindestens 90 Minuten gegen die Flammen resistent, wobei Wohnungstrennwände und tragende Innenwände als Brandschutzwände (Brandwand REI 90-M) zusätzliche Widerstandsfähigkeit aufweisen. Trotz der vollumfänglich zu erfüllenden Anforderungen gelang es, den Gebäudepreis mit 1.800 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise gering zu halten.

Energetisch hochwertige Technik
Die umfangreichen Maßnahmen im Rahmen der Energieeffizienz werden zusätzlich durch den Einbau moderner Heiz- und Haustechnik optimiert. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Pultdach und eine elektronisch geregelte Direktheizung sorgen für einen geringen Energieverbrauch. Über vertikale, brandsichere Kanäle an Außenwänden und Treppenhäusern werden die Wohnungen mit Wasser, Energie und Medienleitungen versorgt. Die Verbindung der Photovoltaikanlage mit der zentralen Steuerungsanlage im Keller verläuft ebenso über diese Kanäle. Die Dreifachverglasung der Fenster erhöht den Schallschutz und verbessert die Energiebilanz nochmals.

Entgegen der Planungen stellten die Planer nach Fertigstellung des Gebäudes fest, dass nicht nur der angestrebte KfW-40 Standard erreicht wurde, sondern dass die umfangreichen Maßnahmen den Passivausstandard ermöglichen.

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

62

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