Architekturobjekte


Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

60318 Frankfurt am Main, Weisbachstraße 11

Mit freundlicher Unterstützung von Der dichte Bau

Mayfarth Quartier in Frankfurt - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Thomas Ott

Klinkerfassade Mayfarth Quartier in Frankfurt - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Thomas Ott

Der leicht geschwungene Hotelbaukörper ist mit einer hochwertigen Klinkerfassade versehen. - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Thomas Ott

Eine halböffentliche Gasse, die quer durch das Ensemble führt, öffnet die das Mayfarth Quartier zur Stadt und sorgt für eine optimierte Anbindung des Komplexes an die Stadt und das umgebende Ostend-Viertel. - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Thomas Ott

Die rund 6.000 Quadratmeter große Dachfläche ist als Terrassen- und Gründach ausgeführt. - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Quelle: vdd; Foto: Martin Trojca

Dachbegrünung Mayfarth Quartier in Frankfurt - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Quelle: vdd; Foto: Martin Trojca

Der mittige Baukörper dient als praktische Verbindung zwischen den beiden Eckgebäuden. - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Quelle: vdd; Foto: Martin Trojca

Unter dem begrünten Innenhof des Mayfarth Quartiers befindet sich die Tiefgarage. - Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble

© Quelle: vdd; Foto: Martin Trojca

Mit freundlicher Unterstützung von Der dichte Bau

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Weisbachstraße 11, 60318 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

B&V Braun Canton Park Architekten GmbH

Hanauer Landstr. 172

60314 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 154003-0

info@bv-architekten.de

Bauherr

Merz Immobilien GmbH & Co. KG

Eckenheimer Landstr. 100

60318 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 15036480

Architektur: Landschaftsarchitekt

BWP Endreß Landschaftsarchitekten

Löwengasse 27L

60385 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 9450510

info@bwp-netzeband.de

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Gebrüder Rückert GmbH & Co. KG

Weiherstraße 58

78559 Gosheim

Deutschland

Tel. 07426 939 77 - 0

mail@gebrueder-rueckert.de

Verwendete Produkte

Bitumenbahn

Abdichtungsbahnen

Elastomerbitumenbahn

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

127.800 m³

 

Bruttogrundfläche

36.500 m²

 

Grundstücksgröße

6.520 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Abwechslungsreich gestaltetes Ensemble
Mayfarth Quartier in Frankfurt/Main, Ostend-Viertel

Beim 2021 erstmalig durchgeführten Flachdach Contest ist das Mayfarth Quartier im Frankfurter Ostend-Viertel als Sieger hervorgegangen. Die nach Plänen von B&V Braun Canton Park Architekten gestaltete, zumeist siebengeschossig ausgeführte Blockrandbebauung vereint die drei Funktionen Hotel, Wohnen und Büronutzung an einem Standort. Architektonisch prägend für den Komplex sind die abwechslungsreich in grau, rot und gelb ausgeführten Klinkerfassaden sowie die abgerundeten Gebäudekanten des Hotelbaukörpers in Richtung Nordosten. Sämtliche Flachdachflächen wurden als begrüntes Terrassendach mit zweilagiger Bitumenabdichtung ausgeführt.

Durch seine Nähe zum Osthafen und zur zentralen Großmarkthalle galt das Frankfurter Ostend lange Zeit als typisches Arbeiterviertel mit hohem Anteil an industrieller und gewerblicher Nutzung. Doch spätestens seit der Ansiedelung der Europäischen Zentralbank (EZB), die im November 2014 auf das Gelände der früheren Markthalle umgesiedelt ist, verwandelt sich der Stadtteil zunehmend zu einem kreativen und überaus nachgefragten Wohn- und Ausgehviertel mit exklusiven Wohn- und Büroflächen. Die urbane Lebensader des Quartiers ist dabei die Hanauer Landstraße, die mittlerweile auch ein vielfältiges Angebot an Clubs, Restaurants und Bars zu bieten hat.

Attraktive Lage im Frankfurter Ostend-Viertel
Ein gutes Beispiel für die hohe Dynamik des Ostend-Viertels ist das direkt angrenzend an den Osthafen und in unmittelbarer Nähe zum EZB-Gebäude errichtete Mayfarth Quartier. Das zwischen Hanauer Land-, Weisbach-, Hagen- und Mayfarthstraße gelegene Ensemble vereint Hotel, Wohnen und Büroflächen an einem Standort und trägt somit zu einer lebendigen Durchmischung des Viertels bei. Die abwechslungsreich gestalteten Klinkerfassaden und die hochwertig ausgeführten Details der Bebauung sorgen dabei für eine deutliche architektonische Aufwertung des Standortes.

Bis zuletzt wurde die insgesamt 6.520 Quadratmeter große Grundstücksfläche „Ostend-typisch“ durch einige Garagenhöfe, kleinere Werkstätten sowie durch ein zweigeschossiges Bürogebäude geprägt. Das zufällig gewachsene Zusammenspiel der verschiedenen Bausteine, die alle noch aus den 1950er-Jahren stammten, sorgte dabei für ein extrem heterogenes Gesamtbild ohne städtebaulichen Zusammenhang. Parallel zum Neubau des neuen Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank hatten die Eigentümer des Grundstücks, die Inhaberfamilie des weithin bekannten Pharmakonzerns Merz, deshalb 2012 entschieden, die Flächen neu zu nutzen und auf diese Weise zur weiteren Belebung und Entwicklung des Ostend-Viertels beizutragen.

Umsetzung durch B&V Braun Canton Park Architekten
Mit der Planung und Umsetzung des Projektes waren anschließend im Sommer 2013 B&V Braun Canton Park Architekten direkt beauftragt worden. Das 1967 gegründete Frankfurter Büro, das ganz zu Beginn vor allem durch den Neuaufbau der Alten Oper in Frankfurt bekannt wurde, wird heute durch die drei geschäftsführenden Gesellschafter Sergio Canton, Birgitt Lang-Haase und Suk-Won Park geführt. Mit aktuell rund 45 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen übernimmt es das gesamte Spektrum an Architektenleistungen, angefangen von der Grundlagenermittlung über die Entwurfs- und Ausführungsplanung bis hin zur Objektüberwachung und Objektbetreuung. In der Mainmetropole haben die Planer zuletzt unter anderem das zentral gelegene Stadtquartier „MainTor“, das „Palais an den Höfen“ im Stadtteil Sachsenhausen, das „Lyoner Quartier“ in Niederrad sowie den gemeinsam mit dem Kopenhagener Büro BIG entwickelten „Omniturm“ ausgeführt.

Lebendiger Funktions-Mix
Konkrete Pläne für die weitere Nutzung des Grundstücks lagen anfangs noch nicht vor und wurden erst in enger Abstimmung mit dem Bauherrn und der Stadt entwickelt. Aufbauend auf verschiedenen Machbarkeitsstudien und ausgehend von den vorhandenen Lärm-Emissionen vor Ort wurde schließlich ein lebendiger Mix mit den Funktionen Wohnen und Büros beschlossen. Um die drei Nutzungen optimal zu integrieren und dabei den Charakter des Stadtteils aufzugreifen, entstand eine abwechslungsreich gestaltete und organisch aufgelockerte Blockrandbebauung mit zumeist sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. Neben einem Hotel mit 159 Gästezimmern wurden dabei auch ein schmales dreigeschossiges Townhouse sowie ein loftartiges Bürogebäude mit 7.000 Quadratmeter vermietbaren Büro- und Gewerbeflächen integriert.

Im Zentrum der Blockbebauung finden sich zusätzlich fünf optisch voneinander unterscheidbare Wohnhäuser mit insgesamt 74 Wohneinheiten, die sämtlich um einen begrünten Innenhof herum organisiert sind. Eine halböffentliche Gasse, die nördlich der fünf Wohnhäuser quer durch das Ensemble führt, öffnet die Bebauung dabei zur Stadt und sorgt außerdem für eine optimierte Anbindung des Komplexes an die Stadt und das umgebende Ostenend-Viertel: „Dieser städtebauliche Aspekt war uns besonders wichtig, um das Projekt so gut wie möglich im Quartier zu verankern“, beschreibt Projektarchitekt Thomas Haimann den Anspruch seines Büros. Komplettiert wird die Bebauung durch die Integration von Einzelhandelsflächen mit einer Größe von 1.100 Quadratmetern im Erdgeschoss entlang der Hanauer Landstraße sowie durch eine Tiefgarage mit 227 Parkplätzen. Eine besondere Herausforderung war außerdem die Einbindung der bestehenden Bestandsbauten im nordwestlichen Teil des Blockrandes, die auf intelligente Weise in die neue Bebauung eingebunden wurden.

Abwechslungsreich gestaltete Blockrandbebauung
Große Bedeutung für die architektonische Wirkung des Komplexes hat insbesondere die Ansicht in Richtung Norden bzw. Nordwesten. Von der Hanauer Landstraße herkommend, trifft der Blick zunächst auf den langgestreckten und auch in Längsrichtung leicht geschwungenen Hotelbaukörper. Der markant gestaltete, durch die Ibis-Kette angemietete Bau schafft mit seinen weich auslaufenden Formen und seinen hochwertig ausgeführten architektonischen Details einen gelungenen Auftakt des Ensembles in Richtung der einmündenden Weisbachstraße und sorgt durch seine differenzierte Höhenstaffelung gleichzeitig für einen gelungenen Anschluss an das rechts angrenzende Bürogebäude aus den 1990er-Jahren. „Besonderen Wert haben wir außerdem auf eine hohe Flexibilität gelegt, um so eine spätere Umnutzung der Hotelebenen zu Büroflächen ohne größere bauliche Eingriffe zu ermöglichen“, erklärt Thomas Haimann. Im Erdgeschoss des Neubaus hat sich zusätzlich ein Fitness-Studio eingemietet, im sichelförmigen Staffelgeschoss hat sich eine Zahnarztpraxis niedergelassen.

Weiter nach Süden definiert das Bürogebäude den Rand des Blocks. Auf mehrere Einzelbauten verteilt haben die Planer hier flexible Grundrisslösungen umgesetzt, so dass je nach Bedarf Flächen schon ab etwa 150 Quadratmetern gemietet werden können. Zentraler Mieter ist dabei die Penta Hotels Germany GmbH, die eine fast 1.800 Quadratmeter große Loft-Bürofläche nutzt. Zusätzlich hat sich ein Automobilhändler mit einem 220 Quadratmeter großen Subaru-Showroom im Erdgeschoss niedergelassen.

Hochwertig gestaltete Wohnungen mit begrüntem Innenhof
Zusätzlich belebt wird das Mayfarth Quartier durch die bewusst unterschiedlich ausgebildeten Wohngebäude. Eine Besonderheit bietet dabei das am nördlichen Rand der Durchgangsgasse im Anschluss an die Bestandsbebauung platzierte, dabei lediglich vier Meter breite und drei Geschosse hoch ausgebildete Townhouse. Das ungewöhnliche Einfamilienhaus integriert auf einer Fläche von 135 Quadratmetern eine Küchen-, eine Wohn- und eine Schlafebene und verfügt außerdem über einen attraktiven Dachgarten. Die offenen Grundrisse sind dabei typologisch an japanischen Vorbildern orientiert.

Komplettiert wird die Bebauung durch die fünf Stadthäuser im südlichen Innenhofbereich des Blocks. Oberhalb der Tiefgarage mit 227 Parkplätzen stehen hier 74 Wohnungen mit Flächen zwischen 54 und 133 Quadratmetern zur Verfügung: „Die Lage der Häuser resultiert aus den hohen Schallschutzanforderungen zum hafennahen Gewerbe und ermöglicht gleichzeitig eine optimierte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche“, erklärt Architekt Thomas Haimann. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über einen eigenen Gartenzugang, in den darüber gelegenen Wohnungen stehen ein eigener Balkon oder eine eigene Loggia zur Verfügung. Sämtliche Einheiten sind außerdem als Energieeffizienzhäuser im KFW-55- bzw. KFW-70-Standard mit bodentiefen Fenstern, mit elektrischen Rollläden sowie mit einer kontrollierten Wohnraumbelüftung ausgeführt. Zusätzlich wurden gemeinschaftliche Fahrradstellräume sowie separate Kellerabstellräume integriert. Auf Wunsch können überdies ebenerdige Tiefgaragenstellplätze angemietet werden.

Gesteigert wird der Wohnwert vor Ort durch die von BWP Endreß Landschaftsarchitekten geplante Gestaltung des begrünten Innenhofs. Die sanfte Geländemodellierung der großzügigen Rasenfläche im Verbund mit Hecken, kleinen Bäumen, Stauden sowie einer kleinen Durchwegung mit einer attraktiv gestalteten Sitzbank aus Beton sorgt dabei für eine hohe Aufenthaltsqualität auf begrenzter Fläche. Die Gestaltung der Freianlagen erhielt 2017 die vom Land Hessen verliehene Anerkennung „Vorbildlicher Bauten im Land Hessen“ und war 2018 beim Tag der Architektur vertreten.

Hochwertige Klinkerarchitektur mit charakteristischen Details
Seine besondere Qualität erhält die Bebauung nicht nur durch ihren lebendigen Funktions-Mix, die gelungene städtebauliche Einbettung ins Quartier sowie die abwechslungsreiche Anordnung der verschiedenen Baukörper, sondern auch durch seine hochwertig ausgeführten architektonischen Details. Ein charakteristisches Element sind dabei die verschiedenfarbig in grau, rot und gelb ausgeführten Klinkerfassaden. Je nach Funktion und Lage der einzelnen Gebäude finden sich dabei völlig unterschiedliche Ansichten und Perspektiven. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Klinkerflächen betont die Eigenständigkeit der verschiedenen Baukörper, ermöglicht durch die einheitliche Materialität aber gleichzeitig den homogenen Gesamteindruck der Bebauung. In einigen Bereichen wirkt das Ensemble dabei eher urban und großstädtisch, an anderen Stellen hat sich ein eher kleinmaßstäblicher und intimer Charakter ergeben: „Das Material Klinker hat uns einerseits durch seine Dauerhaftigkeit und die damit verbundene Nachhaltigkeit überzeugt“, beschreibt Thomas Haimann die Gründe für die Materialwahl. „Darüber hinaus wollten wir uns aber auch ganz bewusst an der Backstein-Moderne der 1920er-Jahre orientieren, die hier im Frankfurter Ostend überall ihre Spuren hinterlassen hat. Besondere Beispiele dafür sind etwa die großmaßstäblichen Industriegebäude am nahe gelegenen Osthafen.“

Zusätzlich aufgewertet wird der Komplex durch weitere hochwertig ausgeführte Details. Als charakteristischer Blickfang fungiert dabei vor allem der langgestreckte Hotelbaukörper mit seinen elegant abgerundeten Gebäudekanten und den beiden vielschichtig zurückspringenden Staffelgeschossen. Betont wird die wertige Gestaltung durch die hell hervorgehobenen Fensterlaibungen aus Altenbürger Kalkstein. Die Öffnungen in Richtung der Straßenkreuzung wurden dabei als tief zurückliegende Loggien mit Französischen Balkonen ausgebildet. Aufgegriffen und fortgeführt wird die gewählte Detaillierung und Materialsprache bei den ebenfalls zurückspringenden Staffelgeschossen der Bürobaukörper in Richtung Süden und Südosten sowie bei den Loggien und Balkonen der Wohnhäuser. Großen Wert legten die Planer außerdem auf die Gestaltung der Eingänge zu den Wohnungen, die im Kontrast zu den Materialien Klinker und Beton vielfach in Holz ausgeführt sind.

Komplexe Dachlandschaft
Eine Besonderheit des Projektes ist die abwechslungsreich gestaltete und durchgehend begrünte Dachlandschaft mit ihren unterschiedlich großen, teilweise sanft abgerundeten Abschnitten. Um eine hochwertige Abdichtung der insgesamt rund 6.000 Quadratmeter großen Fläche zu erhalten, der die Bausubstanz des Mayfarth Quartiers langfristig vor Feuchtigkeit schützt, wurden die verschiedenen Abschnitte als Terrassendach in Warmdachkonstruktion mit zweilagiger Bitumenabdichtung ausgeführt. In einem ersten Schritt wurde dabei zunächst eine Bitumen-Dampfsperre mit Voranstrich auf den Stahlbetondecken der verschiedenen Baukörper aufgebracht. Direkt darüber konnten die Dachdecker der beauftragten Dachdeckerei Gebrüder Rückert aus Gosheim damit beginnen, eine im Mittel 220 Millimeter starke EPS-Dämmung zu verlegen. Das Gefälle von zwei Prozent stellt dabei einen reibungslosen Abfluss von Regenwasser sicher.

Im nächsten Schritt erfolgte die Verlegung der zweilagigen Bitumenabdichtung: Als untere Abdichtungslage wurde eine vollflächig klebende Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn aufgebracht. Als obere Lage sorgt eine wurzelfeste Elastomerbitumen-Schweißbahn für optimierten Schutz. Eine besondere Herausforderung stellten in diesem Zusammenhang die markanten Fassadenrücksprünge der verschiedenen Baukörper dar: „Vor den Fenstern im fünften und sechsten Obergeschoss findet sich häufig ein begehbarer, aber teilweise nur 80 Zentimeter schmaler Grat“, erklärt Thomas Haimann. „Die Verlegung der Abdichtung war hier aufgrund der beengten Platzverhältnisse regelrechte Puzzle-Arbeit!“ Nicht ganz einfach gestaltete sich vor allem die Abdichtung der Innenseiten der Brüstungen: „In den abgerundeten Bereichen des Hotelbaukörpers mussten die Dachdecker entsprechend auch gerundete Kappleisten verdübeln, um die hochgeführten Bitumenbahnen gegen Abrutschen zu sichern.“ Abschließend konnte dann die Ausbildung der 60 Zentimeter tiefen Attikaabschlüsse aus Naturstein erfolgen.

Extensive Dachbegrünung
Parallel dazu konnten die Dachdecker mit der Begrünung der größeren Dachflächen beginnen. Oberhalb der Abdichtung wurden dazu zunächst ein Rieselschutzvlies, eine 50 Millimeter dicke Dränschüttung, ein fünf Millimeter dickes Filtervlies sowie ein Extensiv-Substrat aufgebracht und anschließend eine Bepflanzung mit Sedum umgesetzt. Die Begrünung schafft eine naturnahe Vegetation mit geringem Pflegebedarf, die gleichzeitig das Mikroklima vor Ort verbessert. Zudem schützt sie vor Witterungseinflüssen wie Hagel, Sturm und UV-Strahlung und verlängert so die Lebensdauer des Daches. Hinzu kommt, dass die Begrünung wärmedämmend im Winter und kühlend im Sommer wirkt und außerdem Insekten und Vögeln als Lebensraum dient.

In einigen Bereichen haben die Dachdecker alternativ Terrassenplatten verlegt, um das Dach zusätzlich als Aufstellfläche für die gebäudetechnischen Anlagen nutzen zu können und dabei eine durchgehende Begehbarkeit sicherzustellen. Im Büroriegel nach Süden fungiert die flacher gelegene Dachfläche des mittigen Bauköpers alternativ als Außenterrasse und als praktische Verbindung zwischen den beiden Eckgebäuden, die beide den gleichen Mieter haben. Ebenso hat die Zahnarztpraxis im sechsten Obergeschoss des Hotelbaukörpers eine begehbare Außenterrasse erhalten.

Der gleiche Aufbau wurde für die Abdichtung des Tiefgaragendaches gewählt. Auch hier schafft eine zweilagige Abdichtung mit einer wurzelfesten Oberlagsbahn aus Elastomerbitumen eine sichere Basis für die anschließend aufgebrachte intensive Innenhofbegrünung mit Hecken, Stauden und kleinen Bäumen. „Die naturnahe Bepflanzung schafft nicht nur einen willkommenen Naherholungsraum für die Bewohner, sondern fungiert auch als ökologische Ausgleichsfläche für die neue Bebauung“, hebt Thomas Haimann hervor. Im Zusammenspiel mit den sonstigen Dachflächen ist eine vielfältig gestaffelte Dachfläche entstanden, die unterschiedlichste Nutzungen sinnvoll miteinander verbindet.
 

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

74

 

Anzahl Stellplätze

227

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