Architekturobjekt 7 von 7

Architekturobjekte


ADAC Zentrale München

80686 München, Hansastraße 19

Mit freundlicher Unterstützung von CLAGE

Außenansicht der ADAC Zentrale in München - ADAC Zentrale München

© Olaf Wiechers

Unter der Küchenspüle, versteckt im Unterschrank, befindet sich der Untertisch-Durchlauferhitzer CEX-U - ADAC Zentrale München

© Olaf Wiechers

In den Sanitärräumen der ADAC Zentrale wird jedes Waschbecken durch einen eigenen Klein-Durchlauferhitzer MDX energiesparend mit warmem Wasser versorg - ADAC Zentrale München

© Olaf Wiechers

Auch in den barrierefreien Toilettenräumen wurden energieeffiziente Klein-Durchlauferhitzer von CLAGE installiert - ADAC Zentrale München

© Olaf Wiechers

Mit freundlicher Unterstützung von CLAGE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hansastraße 19, 80686 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Sauerbruch Hutton

Lehrter Str. 57

10557 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 397821-0

mail@sauerbruchhutton.com

Fachplanung: Gebäudetechnik

NEK Ingenieur Gruppe GmbH

Sophienstr 21

10178 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

Stingl GmbH

Dachauer Straße 511

80993 München

Deutschland

Bauherr

Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC) e.V.

Hansastraße 19

80686 München

Deutschland

Sonstige

MR SunStrom GmbH

Moritzburger Weg 67

01109 Dresden

Deutschland

Tel. 0351-8838 130

info@sunstrom.de

Sonstige

MR SunStrom GmbH

Moritzburger Weg 67

01109 Dresden

Deutschland

Tel. 0351-8838 130

info@sunstrom.de

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

124.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Hocheffizientes Gebäude-Energiekonzept in der ADAC Zentrale München

Die Straßenwachtfahrer des ADAC gehören zu den angesehensten Dienstleistern auf Deutschlands Straßen. Wenn das eigene Fahrzeug streikt, ermöglichen sie binnen kurzer Zeit die Weiterfahrt in den Urlaub oder zum nächsten Termin, und das millionenfach im Jahr.

Seit genau 110 Jahren ist der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. nun tätig und mit mehr als 18 Millionen Mitgliedern der zweitgrößte Automobil-Club weltweit. Rund 7.000 Mitarbeiter im In- und Ausland sorgen für die oft notwendige Unterstützung der Auto- und Motorradfahrer und koordinieren unter anderem die ADAC Luftrettung, eine Flotte von Rettungshubschraubern.
Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens hat der ADAC eine neue Zentrale in der Landeshauptstadt geplant. Mit der Grundsteinlegung im April 2007 begannen die Bauarbeiten am ADAC Neubau, dessen Entwurf vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton stammt. Ein fünfgeschossiger Sockelbau bietet zusammen mit dem darauf liegenden 18-geschossigen Hochhaus Platz für rund 2.400 Mitarbeiter. Mit dem Neubau ist es dem ADAC gelungen, eine zukunftsorientierte Arbeitswelt für die Mitarbeiter zu schaffen. Ihnen stehen seither mobile Arbeitsplätze mit flexibler Gestaltung in hellen und großzügigen Büros zur Verfügung. Auf den rund 124.000 m² Bruttogeschossfläche wurden neben den Büroflächen komfortable Schulungs- und Konferenzbereiche, ein Veranstaltungsbereich, ein Casino, eine Cafeteria, ein Rechenzentrum, eine Druckerei und weitere Logistikbereiche sowie eine Parkgarage mit 1.000 Stellplätzen errichtet.

Ausgefeiltes Energiekonzept

Der weithin sichtbare Büroturm fällt nicht nur durch seine Höhe von über 90 Metern auf, vielmehr sind es die insgesamt 22 verschiedenen Farben der 1.152 Fassadenelemente, die sich wie ein Mosaik über die etwa 30.000 Quadratmeter große Glasfassade verteilen. Die neue ADAC Zentrale in München bietet aber nicht nur eine interessante Architektur, auch das Energiekonzept bietet einige Highlights. Der Neubau wurde mit einem hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet und nutzt Geothermie. 349 Energiepfähle, die bis zu 37 Meter tief in das Grundwasser geführt wurden, decken rund 20 Prozent des Energiebedarfs.

Allein durch die hochmoderne geothermische Anlage wird es in den nächsten Jahren möglich sein, einen wesentlichen Beitrag zur Energiekostenreduzierung zu leisten. Die Grundklimatisierung der Bürobereiche erfolgt im Sommer durch eine Bauteilkühlung in den Geschossdecken. Hierzu wird das im Erdreich temperierte Wasser-Glykol-Gemisch in die Leitungen eines Rohrsystems in den Betondecken geleitet. Das ansonsten mittels Fernwärme beheizte Gebäude produziert über eine ca. 1.500 Quadratmeter große, auf dem Flachdach des Sockelbaus installierte Photovoltaik-Anlage Solarstrom. Die 1.452 Module produzieren bei maximaler Sonneneinstrahlung in der Spitze rund 200 Kilowatt Strom. Die doppelt verglaste Fassade mit innenliegenden Jalousien schützt zudem das Gebäude vor einer erhöhten Sonneneinstrahlung bzw. verhindert einen Hitzestau. Energetische Maßnahmen also, die zu einer wesentlichen CO2-Emissionsminderung beitragen.

„Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird“, fasste der bayerische Umweltminister Marcel Huber (CDU) bei der Einweihung des Gebäudes zusammen. „Deswegen stehen Energieeinsparungen an erster Stelle. Energieeffizientes Bauen leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, so Huber weiter. Mit der Nutzung von Photovoltaik, Geothermie, Fernwärme und einer dezentralen Warmwasserversorgung entspricht das Energiekonzept der ADAC Zentrale den gestellten Anforderungen.
Energieeinsparung heißt jedoch nicht, dass auf Komfort verzichtet werden muss. Der beste Beweis dafür ist das Konzept zur Warmwasserbereitung im ADAC Neubau, das von den Unternehmen CLAGE, NEK Ingenieure und Stingl ausgearbeitet wurde. Hier konnten die CLAGE-Objektberater einmal mehr ihre Kompetenz bei der Entwicklung individueller Konzepte unter Beweis stellen. Ergebnis ist eine dezentrale Warmwasserversorgung, die genau auf die Bedürfnisse der Nutzer an den jeweiligen Entnahmestellen abgestimmt ist. Grundlage hierfür war die Ermittlung der individuellen Anforderungen in den unterschiedlichen Nutzungsbereichen. Am Ende entschieden sich die Planungsbeteiligten für die Installation verschiedener bedarfsgerechter Durchlauferhitzer, die das Wasser exakt in den Mengen und Temperaturen erhitzen, die wirklich benötigt werden.

Energiesparende Durchlauferhitzer

Von den eingesetzten elektronischen Durchlauferhitzern profitieren Bauherr, Installateur und Nutzer gleichermaßen. Denn die dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern ermöglicht es, das Wasser direkt an der Zapfstelle zu erwärmen. Durch die verbrauchsnahe Installation entfallen Energieverluste, die bei zentralen Systemen durch die notwendige Speicherung und Verteilung des Wassers über komplexe Leitungssysteme zwangsläufig auftreten. Darüber hinaus wird auch der Wasserverbrauch deutlich verringert. Die dezentrale Lösung minimiert auch den Installationsaufwand, da nur eine Kaltwasserleitung pro Zapfstelle benötigt wird. Weil das Wasser unabhängig von der Heizung erzeugt wird, kann auch die Heizungsanlage kleiner dimensioniert werden. Das spart langfristig Energie und Kosten.

Der Nutzer wiederum kann seine individuelle Wunschtemperatur direkt am Gerät eingeben und erhält das Wasser sekundenschnell mit vorgewählter Temperatur. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch hygienisch, denn die starke Vermehrung von Bakterien und Keimen in stehendem Wasser in Rohrleitungen wird durch die kurzen Leitungswege verhindert. Deshalb entfällt bei der dezentralen Warmwasserversorgung auch die jährliche Legionellenprüfpflicht, die der Gesetzgeber innerhalb der Trinkwasserverordnung für gewerbliche zentrale Anlagen vorschreibt.

Grundsätzlich ist eine dezentrale Warmwasserversorgung einer Speicherung von Wasser, selbst in kleineren Mengen, vorzuziehen. Beispielsweise spart ein moderner Klein-Durchlauferhitzer am Waschbecken gegenüber einem herkömmlichen Kleinspeicher (5 Liter) bis zu 85 % Energie. Und selbst an der Küchenspüle kann mit Untertisch-Durchlauferhitzern der Energieverbrauch noch bis zu 40 % gegenüber Kleinspeichern verringert werden. In Gebäuden mit vielen Entnahmestellen führt dies zwangsläufig zu beträchtlichen Einsparungen.

In der ADAC Zentrale eingesetzte Geräte

Insgesamt wurden 122 elektronische Klein-Durchlauferhitzer des Typs MDX 7, vorrangig in den Sanitärbereichen, als Untertischgeräte installiert. In den Teeküchen kamen 48 Geräte des Typs CEX-U zum Einsatz, die unauffällig in den Küchenmöbeln verbaut wurden. Weitere 69 Klein-Durchlauferhitzer des Typs CBX11 (als Wand- oder Untertischgeräte) wurden für unterschiedliche Nutzungsbereiche in dem Gebäude eingesetzt. Die Elektronik aller Gerätetypen - mit Durchflusserkennung und Temperatursensor regelt die Leistungsaufnahme, um die eingestellte Auslauftemperatur nicht zu überschreiten. Auch aufgrund des sparsam justierten Durchflusses garantieren die Geräte maximale Wirtschaftlichkeit und Funktion auch bei schwachem Wasserdruck. Die Warmwasserleistung der Geräte liegt je nach Typ zwischen 3,7 l/min und 6,9 l/min. Mit den verschiedenen Modellen werden vom Hersteller CLAGE energieeffiziente Durchlauferhitzer für jeden Einsatzbereich angeboten.

Fazit

Die nutzungsspezifische Auswahl und Installation der elektronischen Durchlauferhitzer in der ADAC Zentrale München hat gezeigt, dass eine dezentrale Wassererwärmung ökologische und ökonomische Vorteile gegenüber einem zentralen System hat. Auch die erhöhten Anforderungen an Hygiene und Komfort wurden durch die elektronischen Durchlauferhitzer erfüllt.

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