Architekturobjekt 102 von 133

Architekturobjekte


ADAC Zentrale, München

80686 München, Hansastraße 19

Mit freundlicher Unterstützung von WAREMA Renkhoff SE

Bild 1 - ADAC Zentrale, München

© Xaver Lockau für WAREMA

Bild 2 - ADAC Zentrale, München

© Xaver Lockau für WAREMA

Bild 3 - ADAC Zentrale, München

© Xaver Lockau

Bild 4 - ADAC Zentrale, München

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Bild 13 - ADAC Zentrale, München

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Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hansastraße 19, 80686 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2012

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

130.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Münchener Silhouette erhält im Westen der Stadt mit dem neuen ADAC Gebäude einen markanten Blickfang: 93 Meter ragt der Turm aus dem sternförmigen Sockelbau empor. Seine in 22 Farbtönen gestaltete, mosaikartige Außenfassade macht den Bau schon von weitem als neue Zentrale von Europas größtem Automobilclub erkennbar. Farblich passende Fassaden-Raffstoren von WAREMA unterstützen das visuelle Erlebnis und sorgen im Inneren für optimalen Sonnen- und Blendschutz.

Seinen über 18 Millionen Mitgliedern bietet der Allgemeine Deutsche Automobil- Club (ADAC) verschiedenste Dienstleistungen rund um die Themen Auto und Tourismus. Zum Anlass seines 100. Geburtstags im Jahr 2003 entschloss sich der Verein, eine neue Zentrale mit Tagungszentrum, Betriebsrestaurant und Druckerei in München zu planen. Hier sollten die bislang auf sieben Standorte verteilten 2.400 Mitarbeiter unter einem Dach zusammengeführt werden. Ein moderner Bürobau war gefragt, der sowohl zukunftsorientierte Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, als auch das Selbstverständnis des ADAC verkörpert.
Den 2004 ausgelobten Wettbewerb konnte das renommierte Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin klar für sich entscheiden – mit dem Entwurf eines differenzierten, flexiblen und optisch außergewöhnlichen Gebäudekomplexes.

Architektur
Der von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton entwickelte Baukörper geht vorbildlich auf die städtebauliche Situation vor Ort ein: Das Grundstück im Stadtteil Sendling-Westpark wird im Nordosten von der Bahntrasse und im Südwesten von der eher heterogen bebauten Hansastraße eingerahmt. Aus diesem Grund positionierten die Architekten ein fünfgeschossiges Sockelgebäude an der Hansastraße, das die Höhe der angrenzenden Bauten aufnimmt und in seiner, an einen unregelmäßigen Stern erinnernden Form auf die Raumkanten der Umgebung reagiert. Zudem hält es respektvollen Abstand zu einer denkmalgeschützten Villa auf dem Grundstück, dem Haus Sander von 1910, dem heutigen „Clubhaus“. Auf dem mit fünf Etagen relativ niedrigen Sockelbau thront ein weithin sichtbarer, dreieckiger Büroturm mit abgerundeten Ecken. Ihn platzierten die Architekten direkt an der Bahntrasse, um die Nachbargebäude nicht zu verschatten. Mit seinen 18 Geschossen und 93 Metern liegt er unter der 100-Meter-Marke, die die Hochhausentwicklung in München nach oben begrenzt. Acht Meter ragt der Turm in Richtung der Bahnlinien über den Sockel hinaus, so dass die beiden Gebäudeteile ein wenig an gestapelte Bauklötze erinnern.

Die Erschließung des gesamten Gebäudes erfolgt über ein mit Glas überdachtes Foyer in der Mitte des Gebäudesockels. Von hier aus erreichen die Mitarbeiter die Großraumund Einzelbüros im Hochhaus sowie alle Bereiche des Flachbaus, in dem neben einem Konferenz- und Schulungszentrum auch die Cafeteria, die Küche und die Druckerei des ADAC untergebracht sind.

Fassadengestaltung
Die anspruchsvolle Architektur des Gebäudes zeigt sich nicht nur in der spielerisch-eleganten Außenform, sondern auch in der besonderen Fassadengestaltung des Büroturms. Sauerbruch Hutton nahmen das gelbe ADAC Logo zum Vorbild, um daraus eine Farbpalette aus verschiedenen Gelb- und Orange-Tönen abzuleiten. Durch dieses Farbspiel erscheint die ansonsten einheitlich strukturierte Glashülle des Turms abwechslungsreich und spannungsvoll. Es entsteht ein schillerndes Mosaik aus 22 Farbtönen, das sowohl als Eyecatcher funktioniert, als auch die Identität des ADAC nach außen repräsentiert. Im Gegensatz dazu nimmt sich der Sockelbau mit seinen langen Fensterbändern und grauen Putzflächen zurück und lässt den Turm umso mehr leuchten.

Moderne Arbeitsplätze
Insgesamt 130.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche stehen den Teams der verschiedenen Bereiche zur Verfügung. Es entstanden helle und von Offenheit geprägte Büroräume. Um die ADAC Zentrale fit für eine sich wandelnde Arbeitswelt zu machen, wurde die Idee des mobilen Büros umgesetzt: Jeder Mitarbeiter besitzt einen Rollcontainer, in dem er seine Unterlagen und Büroutensilien aufbewahrt. So kann er überall in seinem Bereich flexibel arbeiten. Darüber hinaus gibt es Teamzonen für gemeinsame Projekte innerhalb der Abteilungen oder ruhige Rückzugsräume. Großen Wert legten der Bauherr und die Architekten darauf, dass viel Tageslicht und frische Luft in die Räume gelangt – bei gleichzeitig gutem Wärme- und Sonnenschutz – um für die Mitarbeiter angenehme Arbeitsplätze zu schaffen. Die Planer konzipierten eine Elementfassade, die wie ein Kastenfenster aufgebaut ist: Auf der Außenseite befindet sich eine mit Siebdruck farbig beschichtete Einfachverglasung. Sie hält den Winddruck ab, lässt aber Luft in den Zwischenraum. Diese gelangt über einen manuell bedienbaren Öffnungsflügel in die Büros. Die Innenseite des „Kastenfensters“ besteht aus einer Isolierverglasung. Im Fassadenzwischenraum wurde – vor Wind und Wetter geschützt – der Sonnenschutz installiert. Dieser besteht aus WAREMA Fassaden-Raffstoren mit Flachlamellen, die die Innenräume verlässlich vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen.

Sonnen-und Blendschutz
Ein wirkungsvoller Sonnenschutz ist ein Muss für komfortable und behagliche Arbeitsbedingungen. Er hält die Hitze draußen, verhindert eine unangenehme Blendung und leitet natürliches Tageslicht diffus in die Raumtiefe. Zudem unterstützt der Sonnenschutz die Ästhetik des Gebäudes. Die Architekten des ADAC Gebäudes entschieden sich deshalb für Fassaden- Raffstoren von WAREMA. Die Flachlamellen reflektieren einen Großteil der Sonnenstrahlung, regulieren dadurch das Klima in den Büros und lassen durch die stufenlose Verstellbarkeit genau so viel Licht in den Raum, wie es der Nutzer wünscht. Dabei gewährleisten die filigranen Profile eine gute Durchsicht nach außen, sodass die Mitarbeiter das Panorama über München ungestört erleben können. In geschlossenem Zustand ermöglicht die Variabilität der Lamellenverstellung ein weitgehendes Abdunkeln der Räume, was bei Videovorführungen oder Beamerpräsentationen unerlässlich ist.

Für den Neubau an der Hansastraße wurden insgesamt 5.300 Anlagen mit Motorantrieb verbaut. Um die Raffstoren in die mosaikartige Fassadengestaltung einzufügen, sind sie genau auf die ausgewählten Farbtöne der Glasfassade abgestimmt. So wurden die WAREMA Produkte eigens für dieses Projekt in 22 Sonderfarben hergestellt. Durch ihre Farbigkeit und ihre Lage im Zwischenraum der Fassade unterstützen sie die augenfällige Fassadenoptik und verleihen der Gebäudehülle eine zusätzliche Tiefe. Im hochgefahrenen Zustand überzeugen die WAREMA Raffstoren durch ihre geringe Pakethöhe. Mit ihrer hervorragenden Sonnenschutzfunktion sind die Raffstoren darüber hinaus ein wichtiger Bestandteil des Energiekonzeptes in der ADAC Zentrale. Aufgrund der Montage vor der Isolierverglasung fangen sie im geschlossenen Zustand über 90% der Strahlung ab und verhindern so ein starkes Aufheizen der dahinter liegenden Räume. Auch der Einsatz und Stromverbrauch der Klimaanlagen kann so deutlich verringert werden.

Mit dem ADAC Neubau ist die Stadt nicht nur um einen städtebaulichen Akzent und eine neue Landmarke reicher geworden. Zusätzlich genießen die Mitarbeiter modernste Arbeitsbedingungen in einer angenehmen Atmosphäre und die Passanten erfreuen sich an dem unverwechselbaren Farbspiel der Fassade im Tagesverlauf.

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