Architekturobjekt 5 von 11
Nominiert für die Shortlist der Jury 2016

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2016


Aktiv-Stadthaus

60327 Frankfurt am Main, Speicherstraße 22-26

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HHS Planer + Architekten AG

Aktiv-Stadthaus vor Skyline Frankfurts - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Photovoltaikfassade an Südseite - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Dachaufsicht - Blick vom Westhafentower - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Eingangsbereich - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Fahrradräume im Erdgeschoss - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Treppenhaus - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Wohn-Essbereich in 3-Zimmer-Wohnung - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Eck-Wohnung im 7.OG - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Info-Tablet in jeder Wohnung - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

7.OG - Blick Richtung Main und EZB - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Nord-Westfassade zum Innenhof - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Westecke - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Ansicht von Speicherstraße - Aktiv-Stadthaus

© Constantin Meyer, Köln

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HHS Planer + Architekten AG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Speicherstraße 22-26, 60327 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

07.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

ABG FRANKFURT HOLDING

Niddastraße 107

60329 Frankfurt am Main

Deutschland

Tel. +49 69 26080

Architekt/Planer

HHS Planer + Architekten AG

Habichtswalder Str. 19

34119 Kassel

Deutschland

Tel. +49 561 93094-0

mail@hhs.ag

Fachplanung: Gebäudetechnik

EGS-plan Ingenieurgesellschaft

Gropiusplatz 10

70563 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 99007-5

info@egs-plan.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH

Westhafenplatz 1

60327 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 240007-50

office@bollinger-grohmann.de

Projektsteuerung, Objektüberwachung

schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement GmbH

Poststr. 20a

60329 Frankfurt/ Main

Deutschland

Tel. +49 69 256262-62

office@schneider-schumacher.de

Fachplanung: Brandschutz

Ingenieurbüro Triefenbach | Planen, Bauen & Brandschutz

Bachgasse 35

64625 Bensheim

Deutschland

Tel. +49 6251 8697900

info@triefenbach.eu

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Gumpp & Maier GmbH

Hauptstraße 65

86637 Binswangen

Deutschland

Tel. +49 8272 99850

info@gumpp-maier.de

Bauleistung: Rohbau

Ed. Züblin AG - Direktion Mitte

Europa-Allee 50

60327 Frankfurt am Main

Deutschland

Tel. +49 69 60608-1000

dir-mitte@zueblin.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Wipfler Fenster + Fassaden GmbH

Breitwies 1

86441 Zusmarshausen-Wörleschwang

Deutschland

Tel. +49 8291-85799-0

info@wipfler-fenster.de

Bauleistung: Installation Gebäudetechnik

LORENZ ENERGIE GmbH

Robert Bosch Straße 20

63584 Gründau-Lieblos

Deutschland

Tel. +49 6051-88445-0

info@lorenzenergie.de

Bauleistung: Installation Gebäudetechnik

Lüftungsanlagen- und Gebäudetechnik LAG GmbH

Dornhofstraße 67

63263 Neu-Isenburg

Deutschland

Tel. +49 6102 884660

Bauleistung: Elektroinstallation

Backes + Scholz GmbH & Co. KG Elektrotechnik

Kreuzgrundweg 7

36100 Petersberg

Deutschland

Tel. +49 661 96460

Architekturfotografie

Constantin Meyer Fotografie

Reiherweg 85

50829 Köln

Deutschland

Tel. +49 221 44909958

cm@constantin-meyer.de

Verwendete Produkte

EQUITONE

Faserzement-Fassaden

Equitone (Tectiva)

Leviat

Isokorb

HIT-SP MV-0906-25-100-35

Schüco International

Unterkonstruktion Photovoltaik-Fassade

FW 50+

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

38.070 m³

 

Bruttogrundfläche

11.688 m²

 

Wohnfläche

6.644 m²

 

Grundstücksgröße

1.296 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Ziel, ein innerstädtisches Mehrfamilien-Wohnhaus als Kraftwerk mit Energieüberschuss zu bauen, war von Beginn an die Vision von Architekt und Bauherrschaft.
Eine Schlüsselrolle fiel dabei dem Bauherrn ABG zu:
„Man sehe sich als Innovationstreiber und wolle nach großflächiger Umsetzung des Passivhausstandards im eigenen Bestand, bei Geschosswohnungsbauten den nächsten logischen Schritt in Richtung Zukunft gehen und ein Aktiv-Stadthaus bauen“.
Anders als bei energetisch weniger ambitionierten Projekten greifen hier Forderungen nach Energieerzeugungsflächen in der Gebäudehülle sehr stark in die architektonische Gestaltung ein. Sie beschränken sich nicht mehr nur auf die Dachfläche, sondern betreffen auch die Fassaden. Nur ein iterativer Prozess zwischen Energie- und Architekturplanung hat es ermöglicht diese neuartige Forderung auch baukulturell befriedigend zu erfüllen. Dafür mussten schon frühzeitig in der Planung eine Vielzahl von Varianten gemeinsam entwickelt werden.
Die Gebäudeform reagiert auf den besonders knappen Grundstücks-zuschnitt, der nahezu vollständig überbaut ist. Die leichte Faltung der nach Südosten ausgerichteten Fassade gliedert die lange Straßenfront und schafft im Innern des Gebäudes notwendige Grundrisstiefen. Die Fassade gliedert sich in ein öffentlich genutztes, weitgehend transparentes Erdgeschoss, die Hauptwohngeschosse mit optimierten Öffnungsanteilen und das Dachgeschoss mit seinem Abschluss durch das Pultdach. Die gebänderte Fassade unterstreicht Länge und Faltung des Baukörpers.
Das äußere Erscheinungsbild wird im Wesentlichen durch integrierte Photovoltaik und helle Faserzementplatten bestimmt. Die besonderen energetischen Eigenschaften des Hauses sind über die Photovoltaik-fassaden und das Energiedach wahrnehmbar, ohne aufdringlich zu sein.
Die zwei- bis vier-Zimmer-Wohnungen sind knapp geschnitten, wirken aufgrund ihrer räumlichen Disposition und der guten Tageslichtverhältnisse dennoch großzügig. Jede Wohnung ist mit Einbauküche und besonders sparsamen A+++ Hausgeräten ausgestattet und verfügt über eine Loggia oder einen Balkon.
Städtebaulich setzt das Gebäude ein Statement zum Wohnen in der Stadt, spart so Pendlerwege aus dem Umland und bietet den Bewohnern ein Zuhause inmitten der Mainmetropole.

Beschreibung der Besonderheiten

Grundlage des Demonstrativ-Bauvorhabens Aktiv-Stadthaus war die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von städtischen Mehrfamilienhäusern in Plus-Energie-Bauweise nach EU 2020.
Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft BAU des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-sicherheit (BMUB) und des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert.
Unter Beteiligung des künftigen Bauherren der ABG FRANKFURT HOLDING haben HHS Planer + Architekten, der Fachbereich Architektur der TU Darmstadt (Prof. Hegger) und das Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude und Solartechnik (STZ) in enger Zusammenarbeit das Gebäude-energiekonzept mit Betrachtung von Lebenszyklusanalysen, Energie-managementstrategien und Vorgaben für die integrale Planung entwickelt.
Das anschließende Bauvorhaben selbst wurde gewerkeübergreifend geplant und ausgeführt. Die Vorgaben und Erkenntnisse aus der Studie konnten in einem integralen Prozess zwischen Architekt, Bauherrschaft, Tragwerksplanung und den Fachplanern für Bauphysik und technische Gebäudeausrüstung umgesetzt werden. Besonders die hier deutlich ausgeprägten Schnittstellen von Gebäude, Anlagentechnik, Strom-erzeugung, Mobilität aber auch des Mietermodells erforderten ein inter-disziplinäres und motiviertes Team. Die gute Zusammenarbeit aller Planungsbeteiligten gründete auf der gemeinsam durchgeführten Studie und war auch in der Umsetzung geprägt durch regelmäßige Abstimmungen und Treffen innerhalb des Planungsteams.
Über die reine Gebäudeplanung hinaus wurde das Thema Mobilität als Carsharing Konzept durch die Firma Book & Drive einbezogen. Eine weitere Besonderheit des Vorhabens ist das Warmmietmodell, welches gemeinsam durch die Ingenieure der Energiekonzeption und dem Bauherren entwickelt wurde und nun durch den Contractor Mainova umgesetzt wird.
Ein wichtiger Bestandteil des Vorhabens ist die Einbeziehung und das Feedback der Gebäudebewohner. Für diese wurde von den Ingenieuren in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Soziologen des Berliner Instituts für Sozialforscher (bis), Software-Programmierer und Grafikdesigner Polynox ein Nutzerinterface für Aktiv-Mehrfamilienhäuser entwickelt, das im Gebäude in jeder Wohnung via I-Pad-Tablet zum Einsatz kommt.
Das Aktiv-Stadthaus wurde als Effizienzhaus Plus errichtet und weist end- und primärenergetisch einen Energieüberschuss auf. Durch hohen baulichen Wärmeschutz in Kombination mit sehr effizienten Lüftungs-anlagen mit Wärmerückgewinnung liegt der planmäßige Heizwärmebedarf bei etwa 18 kWh/m²a. Das Aktiv-Stadthaus ist ein „Nur-Strom“-Gebäude d.h. es wird keine Fernwärme oder Gas verwendet, stattdessen werden jährlich rund 300.000 kWh an klimaneutralen Strom produziert.
Die Wärme für Heizung und Trinkwarmwasser wird über die Nutzung von Abwasserwärme über eine elektrische Wärmepumpe mit 120 kWth bereitgestellt. Die Wärmeverteilung erfolgt über einen Heizkreislauf im Niedrigtemperaturbereich (VL 35°C) für die Fußbodenheizung und einen weiteren Heizkreislauf mit ca. 55°C im Vorlauf für Warmwasser.
Der gesamte Strom für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Nutzerstrom wird regenerativ über eine im Dach (250 kWpeak) und der Fassade (150 kWpeak) integrierte Photovoltaik-Anlage mit Hochleistungsmodulen erzeugt. Durch den Einsatz einer Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit einer Speicherkapazität von rund 250 kWh lässt sich der Eigennutzungsgrad der PV-Anlage von etwa 30% auf 55% steigern. Ein detailliertes Monitoring, Stromlastmanagement mit vernetzten Haushalts-geräten und die Integration von Elektromobilität als Carsharing sind ebenfalls Bestandteil des Gebäudeenergiekonzeptes.
Die Wohnungen sind mit besonders sparsamen Haushaltsgeräten und einem digitalen Nutzerinterface ausgestattet, welches dem Nutzer energierelevante Informationen aufbereitet, eine zeitnahe Rückmeldung über sein Verbrauchsverhalten liefert und die Steuerung smarter Haushaltsgeräte erlaubt. Die Wohnungen werden mit einem Freikontingent für Wärme und Strom vermietet.
Um möglichst ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu bauen, fiel die Entscheidung auf eine Hybridkonstruktion. Nur die primäre Tragstruktur ist aus Stahlbeton (Geschossdecken und Schottentrennwände).
Die gesamte Dach-, sowie die Außenwandkonstruktion wurde in vorgefertigten nur sich selbst tragenden Holzrahmenelementen erstellt.
Die bis zu 3x12m großen Wandelemente wurden sämtlich mit eingebauten Holzfenstern und vorgehängten Faserzementplatten an die Baustelle geliefert und unmittelbar montiert. Durch die Lasteinleitung der Holzfassade lediglich in die Decke über Erdgeschoss konnten die Gewerke Rohbau und Holzbau mit ihren unterschiedlichen Toleranzen geschickt entkoppelt werden. Der hohe Vorfertigungsgrad, und die direkte Lieferung und Montage der Elemente erleichterte die Baulogistik auf dem schlanken Grundstück erheblich. Die an sich leichte Außenwandkonstruktion wurde u.a. durch ein raumseitige abgelöste Vorsatzschale soweit ertüchtigt, dass der die hohen Schallschutzanforderungen der Lärmschutzklasse V ebenso eingehalten werden konnten, wie die Brandschutzanforderungen an eine immerhin 7 geschosssige Holzfassade. Auch ökologisch kann die Wandkonstruktion mit der Verarbeitung von Holz und dem natürlichen Dämmstoff Zellulose die Ökobilanz des Gebäudes deutlich verbessern.
Der Wandaufbau mit KfW-40 Standard konnte mit rund 47 cm bei der Nordfassade (Faserzementplatten) und bei der Südfassade mit rund 55 cm (Fassadenphotovoltaikelemente mit Hinterlüftungsebene) dünner erstellen werden als in einer Massivkonstruktion. Dies schafft auf dem schlanken Grundstück mehr vermietbare Fläche, ist wirtschaftlich und nachhaltig.

Auszeichnungen

Europäischer Solarpreis 2015

Sieger „Intersolar Award 2015“ für PV-Fassade (Fa. Solarnova) des Aktiv-Stadthaus Kategorie: „Solar Projekte in Europa“

Schlagworte

Effizienzhaus Plus, Aktiv-Stadthaus, Plusenergiehaus, Mehrfamilienhaus

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Plusenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Sonstige Heizenergie

 

Sekundärenergie

Sonstige Heizenergie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

-23,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

18,40 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

74

Das Objekt im Internet

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