Architekturobjekte


Akustikdecke für Schul-Mensa

29358 Eicklingen, Schulstraße

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Die Sichtbetonoptik der Opus-Deckenplatte passte optisch sehr gut zum Gestaltungskonzept und konnte mit ihrer Schallabsorption aw = 0,70 (NRC = 0,65) auch raumakustisch überzeugen. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Im Inneren setzt die Gestaltung auf ein funktional-technisches Ambiente mit dezenten Anklängen an industrielle Architektur. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Dazu tragen die Form der Lampen, das sichtbare Entlüftungsrohr am Hochpunkt sowie der mit einem Industrieestrich ausgebildete Fußboden bei. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Die Pultdachlösung erwies sich auch für die Außenansicht als architektonischer Gewinn, zeigt doch die höhere Seite mit dem Eingang zum Schulcampus und erzeugt hier im Zusammenspiel mit der großzügigen Fensterfront einen einladenden Eindruck. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Die Abhängehöhe der Decke beträgt lediglich rund 15 cm, bei der sich die Platten jedoch noch problemlos einlegen lassen. Zumal außer einigen Kabeln für die Beleuchtung keine Installationen im Deckenhohlraum zu berücksichtigen waren. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Diese Lichtkuppeln leiten zusätzliches Tageslicht in den Speiseraum, wodurch im Gegensatz zur großzügig verglasten Nordseite an der Südseite mit dem Gang nur wenige Fenster vorgesehen werden mussten. - Akustikdecke für Schul-Mensa

© Gerhard Zwickert

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schulstraße, 29358 Eicklingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

08.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Landkreis Celle, Amt für Bildung, Sport und zentrale Dienste

Speicherstraße 2

29221 Celle

Deutschland

Bauleistung: Trockenbau

K-Objekt GmbH

Kleine Häg 2

29313 Hambühren

Deutschland

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Betonoptik in der Schräge
Große Räume brauchen entsprechende Höhen, damit sie nicht bedrückend wirken. Beim Umbau von Klassenräumen in eine Schul-Mensa wurde dies verwirklicht, indem die Akustikdecke nicht wie gewohnt horizontal verläuft, sondern der Neigung des Pultdaches folgt. Eine weitere Besonderheit des Projektes ist die Sichtbetonoptik der Decke.

Schallverhältnisse in einem Raum. Sie werden zunehmend auch als Designelemente verstanden, die Innenräumen eine optische und architektonische Unverwechselbarkeit
verleihen. In diesem Kontext ist Opus aus der OWAconsult® collection entwickelt worden: eine akustisch wirksame mineralische Deckenplatte, die digital in Sichtbetonoptik bedruckt ist. Das Designerteam ließ sich von moderner, aber häufig auch sehr „schallharter“ Betonarchitektur inspirieren und kreierte ein System mit quadratischen Platten und verdeckter Unterkonstruktion für die Montage als „schallweiche“waagerechte Akustikdecke.

In dieser Form sind seit der Einführung von Opus eine Reihe anspruchsvoller und überzeugender Projekte verwirklicht worden. Mindestens ebenso spannend für das Designerteam und die Fachberatung von OWA sind aber die Vorhaben, bei denen kreative Planer und Anwender neue und ursprünglich gar nicht vorgesehene Lösungen mit dem System entwickeln. Jüngstes Beispiel in dieser Reihe ist der Umbau eines ehemaligen Klassentraktes zur Mensa der Grundschule Eicklingen. Der Landkreis Celle als Planer und Bauherr sowie die K-Objekt GmbH als Montageunternehmen verwendeten statt der Quadrate ein längliches Plattenformat und statt der verdeckten eine teilweise sichtbare Unterkonstruktion. Vor allem aber realisierten sie angesichts der besonderen Umstände keine waagerechte, sondern eine der Neigung des Pultdaches folgende schräge Akustikdecke.

Kreative Lösung für die Neigung
Wo vorher in einem wenig spektakulären Flachbau mit Satteldach verschiedene Klassenzimmer der Grundschule Eicklingen waren, entstanden mit dem Umbau ein rund 250 m² großer Speisesaal für bis zu 140 Kinder, außerdem die Küche und die Essensausgabe sowie in einem zusätzlichen Anbau neue Technikräume.

„Angesichts der Größe des Speisesaals konnten wir nicht einfach die Raumhöhe der vorherigen Klassenzimmer beibehalten“, erklärt Iris Wegener vom Amt für Bildung, Sport und zentrale Dienste des Landkreises Celle, das den Umbau geplant und betreut hat. „Wir haben deshalb neben den Trennwänden auch das alte Satteldach zurückgebaut, die Nordseite oberhalb des Ringankers aufgemauert und ein komplett neues Pultdach mit Zwischensparrendämmung aufgesetzt. Am höchsten Punkt beträgt die Raumhöhe dadurch jetzt etwa 5 m und wir hatten den großzügigen Raumeindruck, den wir uns für die Kinder gewünscht haben. Er sollte natürlich nicht nachträglich durch eine waagerecht eingebaute Unterdecke wieder verloren gehen!“

Die Pultdachlösung erwies sich auch für die Außenansicht als architektonischer Gewinn, zeigt doch die höhere Seite mit dem Eingang zum Schulcampus und erzeugt hier im Zusammenspiel mit der großzügigen Fensterfront einen einladenden Eindruck. Im Inneren setzt die Gestaltung auf ein funktional-technisches Ambiente mit dezenten
Anklängen an industrielle Architektur. Dazu tragen die Form der Lampen, das sichtbare Entlüftungsrohr am Hochpunkt sowie der mit einem Industrieestrich ausgebildete
Fußboden bei. Dieser Fußboden und die verputzten Wände erzeugen vergleichsweise hohe Schallreflexionen. Um ungünstige Schallverhältnisse und vor allem einen zu hohen Grundgeräuschpegel zu vermeiden, wurde der Einbau einer Akustikdecke vorgesehen.

Die Sichtbetonoptik der Opus-Deckenplatte passte optisch sehr gut zum Gestaltungskonzept und konnte mit ihrer Schallabsorption aw = 0,70 (NRC = 0,65) auch raumakustisch überzeugen. Die quadratische Platte wird üblicherweise mit der verdeckten Unterkonstruktion Teccor montiert, bei der im fertigen Zustand lediglich dezente Schattenfugen in der Deckenfläche zu erkennen sind. Teccor ist allerdings nur für die waagerechte Montage geeignet und schied darum für das Projekt in Eicklingen aus.

Nur halbverdeckt, aber praktisch nicht zu sehen
Trotzdem verfolgte Iris Wegener die Idee der Sichtbetonoptik weiter und entwickelte in enger Partnerschaft und Abstimmung mit der OWA-Fachberatung eine neue Variante der Decke auf Basis des Systems 2p aus der OWAlifetime collection. Statt der Quadrate wurden Langfeldplatten von Opus verwendet, die mit ihrem Format von 312,5 × 1200 mm eigentlich für die Wandbekleidung vorgesehen sind. Das System 2p wird auch halbverdecktes System genannt, weil die Tragprofile sichtbar bleiben, die Aussteifungsprofile jedoch im eingebauten Zustand nicht mehr zu sehen sind. Wie das Ergebnis in Eicklingen zeigt, sind aber auch die Tragprofile von unten kaum zu erkennen, weil sie sich mit ihrer grau lackierten Oberfläche sehr dezent der Betonoptik anpassen.

Die Akustikdecke der Mensa ist also streng genommen eine Sonderausführung, wobei man unwillkürlich auch an einen Sonderaufwand für das Montageunternehmen denkt. Dem war aber nicht so, wie Thomas Kalsow, Geschäftsführer der K-Objekt GmbH aus Hambühren, erklärt: „Die Decke war von Anfang an mit dem System 2p und wir haben beim Einbau der einzelnen Elemente keine zusätzlichen Schwierigkeiten dadurch gehabt, dass die Platten sonst mit einem anderen Tragsystem montiert werden. Die eigentliche Besonderheit war eher die Deckenschräge, die zum Beispiel ein sehr sorgfältiges und im Handling etwas ungewohntes Einmessen der immer wieder anderen Höhen erforderte. Auch bei der Rüstung mussten wir uns etwas einfallen lassen, um von den anfänglichen ca. 3 m allmählich auf die Endhöhe zu kommen.“ausgeschrieben.

Lichtkuppeln perfekt integriert 
Die Abhängehöhe der Decke beträgt lediglich rund 15 cm, bei der sich die Platten jedoch noch problemlos einlegen lassen. Zumal außer einigen Kabeln für die Beleuchtung keine Installationen im Deckenhohlraum zu berücksichtigen waren. Auch für die Integration der beiden Lichtkuppeln in der Dachschräge verwirklichte das Team von Thomas Kalsow eine optisch überzeugende Lösung für die Zuschnitte und Anschlüsse. Diese Lichtkuppeln leiten zusätzliches Tageslicht in den Speiseraum, wodurch im Gegensatz zur großzügig verglasten Nordseite an der Südseite mit dem Gang nur wenige Fenster vorgesehen werden mussten. Auch ohne Sonnenschutzeinrichtungen lassen sich damit übermäßige Aufheizungen des Raums verhindern. 

Verblüffenderweise ist es also immer wieder das Pultdach, mit dem die gestalterischen und technischen Vorteile beim Umbau des ehemaligen Klassentraktes zur Mensa zusammenhängen: Es sorgt im Unterschied zum früheren Satteldach für die ansprechende architektonische Wirkung von außen, schafft im Innern außerdem die gewünscht großzügig-spannende Raumwirkung und reguliert schließlich auch den Hitzeschutz. Damit die Idee allerdings vollständig zum Tragen kommen konnte, benötigte man für den akustischen Komfort in diesem Fall unbedingt auch eine geneigt eingebaute Akustikdecke. 
 

Beschreibung der Besonderheiten

Akustikdecke: In Sichtbetonoptik bedruckte Mineralplatten Opus aus der OWAconsult®
collection, hier als Langfeldplatten mit dem System 2p aus der OWAlifetime collection in
geneigter Einbaulage montiert.

Technische Beratung von OWA: Axel Gagelmann

Bitte melden Sie sich an

Um diese Funktion nutzen zu können, müssen Sie bei heinze.de registriert und angemeldet sein.

Hier anmelden

Diese Seite weiterempfehlen

1038055594