Architekturobjekt 13.566 von 13.804

Architekturobjekte


Allianz Kai, Frankfurt am Main

60596 Frankfurt am Main, Theodor-Stern-Kai 1

Mit freundlicher Unterstützung von WAREMA Renkhoff SE

Allianz Kai, Frankfurt am Main - Allianz Kai, Frankfurt am Main

© WAREMA

Mit freundlicher Unterstützung von WAREMA Renkhoff SE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Theodor-Stern-Kai 1, 60596 Frankfurt am Main, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2002

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Allianz Lebensversicherungs-AG

Generalbauunternehmen

Allianz Kai Frankfurt

Bockenheimer Landstr. 2-4

60323 Frankfurt

Deutschland

Architekt/Planer

HPP Architekten GmbH

Reuterweg 20

60323 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 920771-0

frankfurt@hpp.com

Bauleistung: Fassade

MBS Fassadenbau GmbH, Wietze / D

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße

23.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein Kompetenzzentrum für das Versicherungswesen

Das Büro- und Dienstleistungszentrum Allianz Kai ist ein außergewöhnliches Gebäude - zumindest für die Stadt Frankfurt. Denn anstatt in die Höhe zu streben, wie es typisch für die Bürolandschaft der Börsenstadt ist, entschied sich die Allianz für ein fl ächiges Gebäudeensemble entlang dem Mainufer.

Im Vordergrund der Planung stand, kurze Wege für die Mitarbeiter des Unternehmens sowie noch mehr Kundennähe zu schaffen. Neun Allianz Gesellschaften sollten zu diesem Zweck an einem Standort zusammengefasst werden. Das ehemalige AEG Gelände am Theodor-Stern-Kai in Frankfurt befand sich bereits Mitte der siebziger Jahre im Eigentum der Allianz Versicherungs-AG. So war es bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück naheliegend, dieses rund 23.000 m2 große Areal mit rund 300 Meter Länge und 70 Meter Breite als neues Domizil für die Frankfurter Allianz Gesellschaften zu nutzen. Der Entwurf für das neue Büro- und Dienstleistungszentrum Allianz Kai stammt von dem Architekturbüro HPP Hentrich-Petschnigg & Partner.

Joachim H. Faust, persönlich haftender Gesellschafter
Hentrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf / D


"Die Architektur des Allianz Kai symbolisiert Werte wie Klarheit, Off enheit und Transparenz, ohne den Stadtraum zu dominieren. Es entsteht ein Dialog von innen nach außen und von außen nach innen, aus dem die Bürowelt
erlebbar ist - und das zu jeder Tageszeit mit den verschiedenen Stimmungen des Lichts."


Städtebauliche Einbindung

Das neue Gebäudeensemble gliedert sich harmonisch in die bestehende Architektur am Mainufer ein, indem es bewusst einen Kontrapunkt zu den Bürogebäuden auf der gegenüberliegenden Uferseite bildet. Blickfang ist das 16-geschossige Hochhaus direkt an der Friedensbrücke. Es markiert die Eingangssituation und leitet den Übergang zwischen der geschlossenen sechsgeschossigen Blockrandbebauung entlang der Stresemannallee und der transparenten Kammstruktur entlang des Mains ein. Die Architektur des Allianz Kai ist von Großzügigkeit und Weite gezeichnet. Dem Gebäude liegt ein Entwurfskonzept zugrunde, das sich in erster Linie an den Bedürfnissen des Menschen orientiert - die Mitarbeiter sowie die Besucher stehen im Vordergrund. Das bringt vor allem die Gestaltung der Hauptverkehrsader im ersten Obergeschoss, auch Magistrale genannt, zum Ausdruck. Mit 166 Meter Länge und 24 Meter Höhe bildet sie das Rückgrat des Gebäudeensembles, entlang dem sich in Richtung Main fünf Gebäuderiegel gruppieren. Von dieser Hauterschließungsebene werden alle notwendigen Treppenhäuser und Aufzugsanlagen erreicht. Die einzelnen Gebäudetrakte sind über Stahlbrücken innerhalb der Magistrale verbunden. Den räumlichen Abschluss bilden großflächige transparente Fassaden, die den Blick auf den Main als auch auf die gegenüberliegende Skyline Frankfurts freigeben. Neben Büros umfasst der Neubau auch Konferenz- und Schulungsräume, ein Betriebsrestaurant, eine Cafeteria sowie ein Gästecasino. Begrünte Innenhöfe zwischen den Kammgebäuden unterstreichen den offenen Gebäudecharakter und vernetzen das Ensemble mit dem angrenzenden Mainufer.


Optimale Arbeitsbedingungen

Besonderes Anliegen der Allianz Lebensversicherungs-AG war es, ihren Mitarbeitern Büro- und Serviceflächen mit hoher Arbeitsplatzqualität zur Verfügung zu stellen. Öffenbare Fenster sorgen beispielsweise für ein natürliches Raumklima ohne Klimaanlagen. Anstelle von Großraumbüros gibt es bedarfsgerechte 2-, 4- oder 6- Personenbüros sowie Einzelbüros mit einer Raumtiefe von fünf Metern. Das Achsmaß von 1,35 Meter bildet die Grundlage für die Aufteilung der Räume und Fassadenflächen. Weitläufige begrünte Innenhöfe und großzügige Glasflächen schaffen eine hohe Transparenz nicht nur nach innen, sondern auch nach außen.



Natürliche Belichtung

Das Hochhaus des Allianz Kai wurde mit einer Doppelfassade versehen. Die punktgehaltene Außenhaut bietet Witterungsschutz und trägt zum Schallschutz gegen Außenlärm bei. Die raumhohen Fensterflügel der Innenfassade sorgen für eine natürliche Belüftung der Arbeitsplätze. Diese großzügige Verglasung führt allerdings zu erhöhter solarer Einstrahlung und erfordert Maßnahmen in punkto Sonnenschutz - eine Thematik, auf die HPP Architekten bei der Planung besonderes Augenmerk legten.


Lichtlenkung

Für eine effektive Tageslichtnutzung wurde der Großteil der Fensterfl ächen des Gebäudeensembles mit außenliegenden WAREMA Raffstoren ausgestattet. Zwei unterschiedlich einstellbare Behangbereiche der Lichtlenksysteme gewährleisten sowohl Sonnen- und Blendschutz am Arbeitsplatz, als auch eine optimale Raumausleuchtung. Im Hochhaus wurden die WAREMA Raffstoren im Fassadenzwischenraum montiert. Tageslichtsysteme tragen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden bei, indem sie den solaren Wärmeeintrag ins Gebäude regulieren und so den thermischen Komfort beeinflussen. Basis des Außen-Jalousiesystems im Allianz Kai sind konvex geformte Lamellen aus Aluminium. Im Hochhaus sind die Lamellen mit einer vollfl ächigen Perforation versehen, die den Behang auch in geschlossenem Zustand transparent erscheinen lässt. So bleibt der Kontakt zur Außenwelt weitestgehend erhalten. Die Lamellen im oberen Drittel bewirken eine Umlenkung des Lichtes an die Raumdecke: Eine gleichmäßige und blendfreie Ausleuchtung bis in die Tiefe des Raumes ist garantiert - bei zugleich geschlossenen Lamellen im unteren Bereich. Das steigert das Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz und senkt die Energiekosten für Kunstlicht. Je nach Bedarf kann das Außen-Jalousiesystem vom Nutzer manuell über Bedienelemente eingestellt werden.


Blendschutz

Um Reflexionen und Blendungen am Arbeitsplatz auszuschließen, entschieden sich die Architekten zudem für den Einsatz eines innenliegenden Blendschutzes. In Zusammenarbeit mit WAREMA wurde eine Sonderlösung ausgearbeitet, die speziell auf die Fassadengestaltung des Allianz Kai zugeschnitten ist. Die Besonderheit der WAREMA Gegenzug-Rollos aus transparentem Trevira-Gewebe ist der verdeckte Einbau im Fußboden -Antrieb und Rollo liegen in einem Kasten aus stranggepresstem Aluminium im Konvektorschacht. Das bedeutet, die Rollos sind von unten nach oben auf eine maximale Höhe von 1,80 m einstellbar. Die Führungsschienen laufen aus gestalterischen Gründen über die gesamte Raumhöhe. Um auch bei hohem Sonnenstand blendfreies Arbeiten zu gewährleisten, wurden oben zwischen den Führungsschienen zusätzlich WAREMA Innenrollos montiert, die manuell je nach Bedarf nach unten gefahren werden können. So ist es möglich, die gesamte Fassadenfläche mit innenliegendem Blendschutz zu versehen bei weiterhin guter Durchsicht nach außen - sofern die Lamellen des außenliegenden Sonnenschutzes nicht geschlossen sind. Das Trevira-Gewebe bietet neben seiner hohen Transparenz auch den Vorteil, dass es schwer entflammbar ist. Diese gut aufeinander abgestimmten Sonnenschutz-Komponenten gewährleisten im Allianz Kai sommerlichen Wärmeschutz und Blendschutz und damit optimale Arbeitsbedingungen

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