Architekturobjekte


Alte Bücher, alte Mauern, neues Leben

38118 Braunschweig, Freisestr. 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Georg-Eckert-Campus der Leibniz-Gemeinschaft für internationale Schulbuchforschung - Alte Bücher, alte Mauern, neues Leben

© PHILIPP OBKIRCHER

Georg-Eckert-Campus der Leibniz-Gemeinschaft für internationale Schulbuchforschung - Alte Bücher, alte Mauern, neues Leben

© PHILIPP OBKIRCHER

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© PHILIPP OBKIRCHER

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Georg-Eckert-Campus der Leibniz-Gemeinschaft für internationale Schulbuchforschung - Alte Bücher, alte Mauern, neues Leben

© HELIN BEREKET

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© PHILIPP OBKIRCHER

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© HELIN BEREKET

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© HELIN BEREKET

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Freisestr. 1, 38118 Braunschweig, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

12.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Sehw Architektur

Alt-Moabit 73

10555 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 308785-10

public@sehw-architektur.de

Verwendete Produkte

div. Anbieter

Fassaden

div. Anbieter

Fußboden

div. Anbieter

Türen

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

8.500 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

13.100.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Alte Bücher, alte Mauern – neues Leben
Georg-Eckert-Campus der Leibniz-Gemeinschaft für internationale Schulbuchforschung

Sehw mag Bestandgebäude, das Weiterbauen, Sanieren und Reanimieren – seit über 25 Jahren. Angetrieben werden die Sehw Architekt*innen dabei von der Faszination für das Weitererzählen der Geschichten, das Neu-Denken der Raumzusammenhänge und Aufdecken und Freilegen von Qualitäten des Bestands.
Der Georg-Eckert-Campus, der von Sehw Architektur geplant wurde, ist ein moderner Forschungs-Campus des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig als Teil der Leibniz-Gemeinschaft. Das Bauvorhaben umfasst den Neubau einer Bibliothek sowie die Sanierung und Ertüchtigung bestehender Gebäude. Die Villa von Bülow, ein klassizistisches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, steht unter Denkmalschutz und wurde behutsam saniert. Das ehemalige Schwesternwohnheim des angrenzenden Klinikums aus den 1970er Jahren, wurde dem Forschungscampus zugeschlagen, ebenfalls saniert und zum Verwaltungsgebäude umgenutzt. Eine filigrane Glasbrücke verbindet den Neubau mit den Bestandsgebäuden und schafft eine spannungsreiche Identitätsbildung zwischen Alt und Neu.
Der zweigeschossige Bibliotheksneubau ist das Herz und Gesicht des Ensembles. Das Erdgeschoss ist transparent gestaltet und ermöglicht Einblicke in den umfassenden Bücherbestand des Instituts sowie Durchblicke in den dahinter liegenden Park. Die fein strukturierten und perforierten Metallelemente im Obergeschoss in eloxiertem Aluminium lassen den Baukörper leicht erscheinen inmitten des Grüns des Parks und setzen ihn von den verputzten Volumen der Bestandsgebäude deutlich ab.

Mit einer Gesamtfläche von rund 1.600 m2 beherbergt die neue Forschungsbibliothek die weltweit umfangreichste internationale Schulbuchsammlung. Diese umfasst gegenwärtig rund 183.000 Print- und Online-Medien aus 180 Ländern. Die Bibliothek ergänzt diese beeindruckende Sammlung noch durch eine wissenschaftliche Sammlung mit derzeit etwa 80.000 Print- und Online-Medien. Damit bietet der Campus eine unvergleichliche Ressource für Forscher*innen, Wissenschaftler*innen sowie Studierende aus aller Welt.

Wichtiger Aspekt der Planung ist die gelungene Einbindung des baumbestandenen Parks entlang des Flusses Oker, der Braunschweig durchzieht. Die Grünflächen werden durch das Bauvorhaben nicht nur geschützt, sondern in das Gesamtkonzept einbezogen. Der Campus schafft so eine harmonische Verbindung zwischen der gebauten Umgebung und der natürlichen Landschaft. Die Nähe zur Natur bietet nicht nur eine angenehme Arbeitsatmosphäre, sondern unterstreicht auch den ökologischen Ansatz des Projekts.

Die Sensibilität im Umgang mit dem Bestand, der Erhalt des alten Baumbestands und die Erfahrung im Umgang mit hochrangigen Denkmälern waren bei der Realisierung des Projekts von entscheidender Bedeutung. Anstatt den Bestand abzureißen, wurde er respektvoll saniert und in das neue Ensemble integriert. Das Ergebnis ist ein spannungsvolles Spiel der einzelnen Gebäude, das den Campus zu einem Innovationstreiber für die Bildungsmedienforschung macht.

Die Architektur des Georg-Eckert-Campus setzt nicht nur ästhetische Akzente, sondern legt auch großen Wert auf Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz und Suffizienz. Durch den Einsatz moderner Bautechnologien und -materialien wurden Lösungen implementiert, die den Energieverbrauch des Campus erheblich reduzieren. Durch die Entwicklung eines innovativen Tages- und Kunstlichtkonzepts wird im Zusammenspiel mit der Vorhangfassade des Bibliotheksneubaus der Bedarf an künstlicher Beleuchtung reduziert und damit der Energieverbrauch optimiert. Dadurch werden nicht nur Betriebskosten gesenkt, sondern auch der CO₂-Ausstoß minimiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Suffizienz, also der bewussten Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Durch die Sanierung und Weiternutzung bestehender Gebäude wurde vermieden, dass große Mengen an Baumaterialien und Energie eingespart. Der Erhalt des historischen Bestands und die Integration in das neue Ensemble zeigen, dass nachhaltige Architektur auch den Schutz des kulturellen Erbes und die Vermeidung von Abfall und Umweltbelastung berücksichtigt, bestehende Bausubstanz vielmehr als Ressource begreift. Durch die ganzheitliche Betrachtung von Energieeffizienz, Suffizienz und Nachhaltigkeit trägt die Architektur des Georg-Eckert-Campus zu einer ökologischen und ressourcenschonenden Nutzung bei. Dies zeigt sich nicht nur in den niedrigeren Betriebskosten und dem reduzierten CO₂-Ausstoß, sondern auch in der Vorbildfunktion des Campus als nachhaltiges Bauprojekt.

Der Georg-Eckert-Campus wurde 2022 fertiggestellt und offiziell eingeweiht. Das Institut verfügt nun über eine Forschungsbibliothek mit der weltweit umfangreichsten internationalen Schulbuchsammlung und bietet optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen. Die Villa von Bülow dient als Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und beherbergt Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, die Besucher*innen einen Einblick in die Geschichte der Bildungsmedien und des Instituts ermöglichen. Mit dem neuen Campus werden wichtige Weichen für die zukünftige Entwicklung des Georg-Eckert-Instituts gestellt.

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