Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Alte Mälze Lauterhofen
92283 Lauterhofen, Marktplatz 16
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Berschneider+Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Berschneider+Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Marktplatz 16, 92283 Lauterhofen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
11.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Sonstige
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
160 m²
Grundstücksgröße
141 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im 16./17. Jahrhundert war die Alte Mälze als zweigeschossiger Nutzbau mit Kellergewölbe und Erdgeschoss aus Kalkstein bzw. Dolomitsteinquadern errichtet worden, 1794 wurde das Obergeschoss als Fachwerkkonstruktion errichtet. Im Zuge der Umnutzung zum Brauereistadel mit Mälzerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wurde der Mälzereiturm im nördlichen Gebäudeteil ergänzt, im 20. Jahrhundert wurde das Erdgeschoss durch Einbau eines Mittelunterzuges und einer Stütze ertüchtigt.
Der heutige Zustand bewahrt den ursprünglich rauen Charakter und setzt bewusste Kontraste zwischen Alt und Neu. Möglichst viel Historisches wurde offengelegt und erlebbar gemacht: Wände vom Putz befreit, Balken frei gelegt. Die alten Raumstrukturen bleiben ablesbar. Innen wie außen gibt es unebene, teils gewölbte Wände und Oberflächen. Balken verlaufen eigenwillig zueinander. Diese Eigenheiten bleiben bewusst sichtbar. Einbauten wie die frei in den Raum gesetzte Sanitärbox aus warmgewalztem Schwarzstahl, die Treppen aus Riffelblech oder die neu eingefügte Galerieebene unter dem Dach wurden so ausgeführt, dass ein späterer Rückbau und damit weitere Metamorphosen des Gebäudes einfach möglich sind. Reminiszenzen wie ein altes Bierfass, das heute als Waschbecken dient,
erinnern an die frühere Nutzung. Der tiefergelegte Boden im EG erreicht nun eine zeitgemäße Raumhöhe. Zugunsten eines freien Blicks in den imposanten Dachstuhl verschwand die Decke zum Dachgeschoss vollständig, ebenso ein Teil der Decke zwischen EG und OG.
2017 wurde vom Marktrat das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für den Markt Lauterhofen verabschiedet. Als ein zentrales Handlungsfeld wurde die weitere Aufwertung der „Mitte“ von Lauterhofen und die Nutzung innerörtlicher Flächenressourcen identifiziert. Der Marktplatz mit seinen stattlichen Gebäuden und dem neu renovierten Rathaus unterhalb der Kirche bildet einen historischen Ortskern, dessen Attraktivität vom Leerstand historischer Gebäude in unmittelbarer Nähe atmosphärisch beeinträchtigt wird. Bereits 2016 hatte der Marktrat ein Sanierungsgebiet beschlossen, das den historischen Markt einschließt. Die Alte Mälze vis-à-vis von Kirche und Rathaus bildet eine wichtige städtebauliche Marke im historischen Ortskern. Zum Zeitpunkt des Erwerbs durch die Marktgemeinde 2017 war das in privatem Besitz befindliche Gebäude schwer sanierungsbedürftig, Sicherungsmaßnahmen waren bereits notwendig.
Die neue Alte Mälze steht heute vielfältiger Nutzung offen: Vereinen, Künstlern, Jugendgruppen, Privatpersonen, Firmen oder auch als Co-Working-Space. Der Gewölbekeller mit seinem Werkstattcharakter ist für Workshops, Mal- und Bastelkurse mit strapazierfähigen Fliesen und gesandetem Estrich ausgestattet. Erd- und Obergeschoss sowie die Galerie können für Seminare, Vorträge, Lesungen, Kabarett, Empfänge genutzt werden. Das Erdgeschoss des ehemaligen Mälzereiturms wurde zur Lounge. Im ehemaligen Mälzkamin wurde ein öffenbares Oberlicht eingebaut, durch das Tageslicht bis ins Erdgeschoss fällt. Nicht sichtbar und dem Platzmangel geschuldet, wurde der Brenner der Gastherme in die Kuppel des Mälzereiturms integriert. Eine Bauteiltemperierung beheizt das Gebäude und hält gleichzeitig das historische Mauerwerk trocken. Das EG ist barrierefrei, die Be- und Entlüftung erfolgt mechanisch.
Das kleine Baudenkmal mit 160 m² Nutzfläche, vis-a-vis von Kirche und Rathaus im Zentrum von Lauterhofen, ist ein Leuchtturm für weitere regionale Sanierungsprojekte. Eine städtebauliche Marke im historischen Ortskern und damit ein Stück Zeitgeschichte wurde bewahrt. Die Modernisierung wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und die Bayerische Landesstiftung gefördert.
Beschreibung der Besonderheiten
Baudenkmal aus dem 16./17. Jahrhundert
Belebung der Ortsmitte
Bewahrung des rohen Charakters
Historie ist erlebbar
Öffentliche und private Nutzungen sind flexibel
Förderungen
Europäischer Fond für regionale
Entwicklung Bayern/EFRE
Bayerische Landesstiftung
diverse Auszeichnungen erhalten
Auszeichnungen
Anerkennung BDA Regionalpreis Niederbayern-Oberpfalz 2021
Anerkennung BYAK Preis Bauen im Bestand 2021
Longlist DAM-Preis 2021
Schlagworte
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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