Architekturobjekt 9 von 105

Architekturobjekte


"Alte Turnhalle" Amorbach

63916 Amorbach, Schneeberger Straße 4

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Kultur- und Freizeithalle Amorbach - "Alte Turnhalle" Amorbach

© Odenwald Faserplattenwerk GmbH

Kultur- und Freizeithalle Amorbach - "Alte Turnhalle" Amorbach

© Odenwald Faserplattenwerk GmbH

Kultur- und Freizeithalle Amorbach - "Alte Turnhalle" Amorbach

© Odenwald Faserplattenwerk GmbH

Kultur- und Freizeithalle Amorbach - "Alte Turnhalle" Amorbach

© Odenwald Faserplattenwerk GmbH

Kultur- und Freizeithalle Amorbach - "Alte Turnhalle" Amorbach

© Odenwald Faserplattenwerk GmbH

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schneeberger Straße 4, 63916 Amorbach, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Stiftung Susanne- und Joachim-Schulz-Halle

Amorbach

Deutschland

Bauleistung: Trockenbau

Stefan Eck Malerteam GmbH

Amorbach

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Treffpunkt für Generationen
Mit der sanierten und erweiterten „Alten Turnhalle“ konnte die Stadt Amorbach im Bayerischen Odenwald ein traditionsreiches Gebäude ihrer jüngeren Geschichte erhalten und neu beleben. Die ehemalige Turnhalle war aufgrund ihres maroden Zustands nahezu dem Abriss geweiht. Dieses drohenden Schicksals nahm sich die Stiftung „Susanne-und Joachim-Schulz-Halle“ an. Entsprechend ihrer neuen Nutzungsbestimmung als lebendiger Veranstaltungsort kamen hochfunktionale und an die Gesamtästhetik angepasste Akustikdecken von OWA zum Einsatz. Besonders stolz macht die Referenz am Heimatstandort, stammt doch das Traditionsunternehmen, die Odenwald Faserplattenwerk GmbH, aus der Stadt Amorbach.

Unweit der Amorbacher Altstadt befindet sich an der Schneeberger Straße die im Jahre 1891 vom damaligen TV Amorbach errichtete Turnhalle. Ab den 1920er-Jahren wurde die Halle erweitert und nach der Fusion beider Sportvereine zum TSV Amorbach kamen erneut bauliche Maßnahmen und Sanierungsarbeiten hinzu. Dennoch war die Halle kaum noch nutzbar. Um den drohenden Verfall zu verhindern, wurde im Jahre 2010 die Stiftung „Susanne-und Joachim-Schule-Halle“ gegründet und von Frau Susanne Everth-Schulz mit einem beträchtlichen Grundvermögen ausgestattet. Diese Stiftung erwarb die Halle und 2018 bis 2023 wurde das Gebäude generalsaniert und mit einem modernen Anbau erweitert. Seit der offiziellen Eröffnung trägt die ehemalige Halle den Namen „Alte Turnhalle“.

Nutzungsvielfalt zum Wohle öffentlicher und privater Bürgerveranstaltungen
Mit dem Erhalt und der Modernisierung des Bauwerks ging auch eine neue Nutzungsbestimmung einher. Dazu sagt die Stifterin selbst: „Wir wünschten uns für Amorbachs Bürger einen modernen Mittelpunkt, der geselliges Beisammensein und Kultur vermittelt, den Ort neu beleben lässt. Es soll ein Treffpunkt werden, der alle Generationen einschließt.“ Als Stiftungszweck ist in der Satzung festgeschrieben: „Die Halle dient der Stärkung und Förderung der Kunst und Kultur in Amorbach und Umgebung“. Gedacht ist das Gebäude für Konzerte oder Kulturveranstaltungen, für das Vereinsleben und für öffentliche und private Nutzungszwecke. Tatsächlich fanden und finden hier bereits auch Hochzeiten, Theateraufführungen oder etwa die Fernsehübertragung einer Faschingsveranstaltung statt.

Struktur und räumliche Einteilung
Insgesamt drei Säle mit unterschiedlicher Größe sind in dem langgezogenen Bauwerk mit Rücksprüngen hin zur neuen Eingangssituation untergebracht. Die Säle bieten Platz für Veranstaltungen von 50 bis hin zu 500 Personen. Der größte darunter, die historische Halle samt ihrer umlaufenden Galerie, erstrahlt nun in neuem Glanz und bildet als Bühnenraum das Herzstück der „Alten Turnhalle“. Alle Bereiche der Halle sind barrierefrei zugänglich.

Bauliche Beschaffenheit als Hommage an das Bestehende mit Blick in die Zukunft
Der Altbau mit ginsterfarbig verputzter Fassade und Satteldach ist in seiner äußeren Struktur deutlich erkennbar geblieben. Der in westlicher Richtung angrenzende und deutlich als solcher erkennbare monolithische Neubau greift die Zweigeschossigkeit und Kubatur des Altbaus auf. Auch innen setzt sich der gelungene Zweiklang fort. Details wurden bewusst erhalten, so finden sich etwa im hochwertigen Holzboden die abgedeckten Einlassungen für die Turngeräte wieder. Darüber hinaus weisen die restaurierten Turnerkreuze mit ihrem symbolisierten Turnerwahlspruch „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“ auf die ursprüngliche Gebäudebestimmung hin.
 
Fließender Übergang mithilfe einheitlicher raumbegrenzender Elemente
Im Inneren herrscht ein angenehm homogenes, fließendes Raumgefühl, das durch einheitliche Innenausbauelemente erreicht wird. Der durchgehende, warme Holzboden bildet den unteren Raumabschluss, während die Decken trotz Höhenversatz als einheitlich minimalistische Brandschutz- und Akustikdecken ausgeführt sind. Hierbei kam das Deckensystem OWAplan 90, S 7 zum Einsatz, das über 400 Quadratmeter Deckenfläche bekleidet. Die Kombination aus brandschutztechnischen und akustischen Eigenschaften mit erhöhter Schallabsorption sowie ein elegantes, puristisches Design vereinen sich im Fall des OWAplan 90-Systems zu einem hochwertigen, multifunktionalen Raumelement. Zu den Anforderungen zählte eine fugenlose Ausführung sowie – der Nutzung entsprechend – ein höchstmögliches Absorptionsvermögen der Klasse A. Ebenfalls sah das Gestaltungskonzept den Einbau zahlreicher LED-Leuchten vor, was viele Lochbohrungen für den Lichtaustritt sowie eine komplexe, unsichtbare Kabelführung im abgehängten Bereich zur Folge hatte. Zum Einsatz kamen im Foyer und im Bühnenbereich dimmbare Lifetime LED-Leuchten, während die Galerie und Festhalle über Downlights und ringförmige Pendelleuchten erhellt werden. Für die Vorstandsmitglieder der Stiftung „Susanne-und Joachim-Schulz-Halle“ hat dieses Detail der Ausführung zum Gelingen des Gesamtprojekts beigetragen. „Die Brandschutz- und Akustikdecken im neuen Foyer und im Altbaubereich integrieren sich sehr gut, sie stellen einen optischen Mehrwert dar. Insbesondere der Übergang zur alten Halle ist baulich gut gelungen und nicht zuletzt sind die Akustikeigenschaften hier besonders wichtig. Die Decke entspricht genau unseren Vorstellungen und den zuvor gestellten Anforderungen“, erklären die Mitglieder.

Erfüllte Anforderungen an Stil, Optik und Funktionalität
Auch in weiteren Räumen des neuen Veranstaltungshauses erfüllen Produkte von OWA hohe Ansprüche an funktionale und ästhetische Qualität. So sind etwa in den Sanitärräumen vlieskaschierte Mineraldecken Sinfonia im System S3 verbaut. Insgesamt 271 Quadratmeter Deckenfläche sind hiermit ausgestattet, ergänzt um den Einbau von LED-Leuchten. In den Fluren wurden Sinfonia C Langfeldplatten im System S 2p auf 54 Quadratmetern eingebaut. Zielsetzung hierbei war die Ausführung als halbverdecktes System mit dem Wunsch, nur wenig Profilanteil sichtbar zu belassen. 31 Quadratmeter Flurdecke erhielten eine Deckenbekleidung Sinfonia C im System S 6a mit umlaufendem GK-Fries. Hier sollte das Deckensystem demontier- und leicht revisionierbar sein, während die Schallabsorption mit 85 Prozent vorgegeben wurde. Nicht zuletzt ist in der Küche die Metalldecke Tecta S33 auf 76 Quadratmetern Fläche eingebaut worden.

Zufriedene Bauherren und bereits rege Nutzung
Insgesamt zeigt sich eine besonders stilvolle und optisch wie funktional gelungene Transformation der alten Turnhalle zum neuen, erweiterten Event- und Begegnungsraum. „Jeder Besucher bewundert den Umbau der Halle und ist davon fasziniert“, fasst der Vorstand der Susanne-und Joachim-Schulz-Halle die Baumaßnahme der letzten vier Jahre zusammen. Für die Amorbacher hat sich der Mut zum Brückenschlag zwischen der historischen Bestandssituation hin zum neuen Kultur- und Freizeitzentrum gelohnt.

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