Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Altstadthaus Pappenheim
91788 Pappenheim, Stadtvogteigasse 4
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Michael Aurel Pichler Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Michael Aurel Pichler Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Stadtvogteigasse 4, 91788 Pappenheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
11.2016
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
462 m³
Nutzfläche
106 m²
Wohnfläche
99 m²
Grundstücksgröße
39 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Altstadthaus in der Stadtvogteigasse wurde 1740 von dem Schuhmacher Moritz Trani und dem Schneider Christoph Adam Fischer in eine städtische Baulücke, welche vormals durch einen alten Stadel besetzt war, gebaut. Das Stadthaus wurde in handwerklicher Fachwerkkonstruktion aus hiesigem Holz und Ziegelstein gebaut. Fundamente und Wände um das Parterre wurden mit fränkischem Jura-Kalkstein gegründet. Infolge mehrerer Funktionswechsel und kultureller Unterschiede verschiedener Besitzer wurde das Haus binnen drei Jahrhunderten mehrerer Umbaumaßnahmen unterzogen. Schriftlich dokumentiert ist eine Umbaumaßnahme im Dezember 1905, bei der ein alter deutscher Kamin gegen eine schlankere russische Röhre getauscht wurde.
Der Entwurf komponiert neue Elemente in ein bestehendes Constructum. Weiße Wände und Böden bilden eine einheitliche Kulisse für Artefakte vergangener und gegenwärtiger Tage. Alt und Neu sind Teile des Ganzen, doch bleiben erhaltene Zeitfragmente als solche erlebbar. Die einheitliche Kulisse schafft Raum für Inszenierung und stärkt das Gefüge zu einer neuen Einheit. Dielenböden aus dem 18. Jahrhundert, Staketen aus Kupfer und gestockte Steinlamellen, aus Pappenheimer Jura-Kalkstein gefertigt, fügen sich in den hellen Raumkörper ein.
Südlich schließt das Gebäude mit einer Loggia über zwei Etagen zu einem begrünten Innenhof ab. Handgefertigte Fenster aus Holz und gezogenem Glas führen das Licht in das Innere des Hauses. Die alten Fenster und Türen wurden repariert und von Hand mit Ölfarbe bemalt. Die historischen Fenster der Nordfassade gingen durch eine Umbaumaßnahme in den 2000er Jahren verloren. Um die Integrität des Gebäudes zu stärken, wurden keine Falsifikate verloren gegangener Geschichtsträger verbaut. Reduzierte Fensterflächen fügen sich zurückhaltend in die Fassade.
Die Aufgabenstellung beinhaltete, die Kontinuität der Erzählung, als wesentliches Merkmal, zu wahren. Dabei galt es, der Gesamtheit des Hauses sensibel gerecht zu werden.
Beschreibung der Besonderheiten
Das Haus bietet auf 98,66 m2 Wohnraum Platz für mindestens 5 Personen entsprechend einer 6 Zimmer-Wohnung. Die flexibel belegbaren Räume sind freie Einheiten und die Etagen lassen sich als Clusterzonen lesen, die Raum für Familien, Generationen und Wohngemeinschaften bilden. Küche, Bad und WC sind Gemeinschaftsbereich. Ebenso wie die Loggien, welche in einem stark verdichtetem, mittelalterlichen Stadtkern als Räume für Nutz- und Zierpflanzen dienen. Flure und Treppenraum sind sozialer Common Ground für gemeinschaftliches Leben in einer äußerst effizienten Raumorganisation.
Die Werkstoffböden wurden in einheitlichem weiß gestrichen, dadurch wird natürliches Licht in das Innere des Raumes geführt. Dies trägt zur besseren Lichtverteilung und damit zu optimierten Flächennutzbarkeit bei.
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte