„Aluminiumhaus Quadratschindel Achern“
77855 Achern, Spitalstraße 2
Mit freundlicher Unterstützung von haushaut
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Spitalstraße 2, 77855 Achern, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Von Weitem mutet eher wie ein Kunstobjekt an, was tatsächlich ein respektables Wohn- und Geschäftshaus ist und nicht zum Beispiel einer dieser spektakulären Museumsbauten, mit denen verschiedene Städte gerade Aufmerksamkeit erregen.
In Achern, einer Kleinstadt im westlichen Baden-Württemberg, die nach Darstellung ihres Bürgermeisters als „Große Kreisstadt“ daherkommt, wurde vor nicht allzu langer Zeit ein Bauvorhaben abgeschlossen, das für unsere Breiten zumindest in der Privatarchitektur noch recht ungewöhnlich ist. Dabei handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus, welches sich ein ortsansässiger Unternehmer gewissermaßen als „Altersversorgung“ gebaut hat, um in der Folge die innenliegenden Wohnungen und das Geschäft im Erdgeschoss, ein Reisebüro, zu vermieten.
In einem Zwickel zwischen anderer Bebauung bot sich ein Baugrund an, den der Architekt dieses Hauses, Albert Ellerbroek aus Achern (www.ellerbroek.de) auf pfiffige Weise bestens ausgenutzt hat. Es handelt sich nämlich um einen Bau mit fünfeckigem Aufbau auf im Prinzip rechteckigem Grundriss, der scheinbar gar kein Dach bekommen hat. Über einem Erdgeschoss kragen die oberen Stockwerke auf ganzer Fläche deutlich vor, womit der Architekt formal so hart an die Bebauungsgrenze gegangen ist, dass für ein ausladendes Dach samt Dachtraufe gar kein Platz mehr war. So wirkt der Baukörper durchaus mächtig, doch der Architekt hat ihn im Aufriss durch verschiedene Fensterformen, Loggien und eine große Nische über zwei Stockwerke aufgelockert, in die zwei kleine Balkone eingebaut sind. Zudem weist der Dachrand auf die „fünfte Ecke“ hin eine leicht ansteigende Schräge auf, die dem Bau eine dynamische Anmutung verschafft und somit „Aufbruch“ signalisiert. Die Planung habe viel Zeit gekostet, so Ellerbroek.
Auffallend ist vor allem, dass der Bau komplett mit einer „Haut“ aus Aluminiumschindeln der für solche Spezialitäten bekannten Firma haushaut in Düren bei Köln (www.haushaut.com) überzogen ist, und diese Bekleidung überzieht auch das eben gar nicht mehr als solches erkennbare recht steile Satteldach. In die Planung (und vor allem auch die handwerkliche Ausführung im Inneren) war intensiv der Klempnermeister und haushaut-Vertriebsmitarbeiter der Region Martin Rombach (Martin.Rombach@haushaut.com) einbezogen.
Die Entwässerung des Dachs wurde komplett nach innen verlegt und als nicht sichtbare Dachentwässerung ausgeführt. Auf dieses Dach wurden schließlich Fotovoltaik-Paneele aufgesetzt. So wirkt das Dach als sehr kompakter, geschlossener Baukörper.
Bei den Aluminium-Schindeln handelt es sich um die haushaut-Quadratschindel (3,84 Stück pro Quadratmeter mit den Maßen 510 x 510 Millimeter in der Farbe Silber-Pearls), wobei insgesamt eine Fläche von 680 Quadratmetern bearbeitet werden musste. Das Dach allein beanspruchte eine Fläche von etwa 160 Quadratmetern.
Eine Besonderheit weist das Haus an einer der Langseiten auf: Aus Brandschutzgründen wurde wegen der Nähe zur Nachbarbebauung an der schmalen Gasse eine Wand direkt auf den Beton mit einem Blechtragprofil als Schalung, also als Unterkonstruktion für die Aluminium-Schindeln versehen, wodurch sich gewissermaßen eine doppelt abgesicherte Brandschutzwand ergibt. Auch die Unterkonstruktion stammt aus dem Haus haushaut Pohl DWS.
Mit großer Umsicht und Professionalität wurden alle Metallarbeiten durch die Dachdeckerei, Blechnerei und Klempnerei von Karel Rejsek (junior und senior) aus dem benachbarten Renchen ausgeführt. Der Architekt ist voll des Lobes über die Arbeit der Rejseks und ihres Teams. Insgesamt dauerten die Blechnerarbeiten etwa 10 Wochen (mit Unterbrechungen wegen zu schlechter Witterung). Übrigens äußern sich alle Beteiligten äußerst positiv über die professionelle, aber darüber hinaus auch sehr erfreuliche Art der Zusammenarbeit. Sie sind wechselseitig voll des Lobes!
Auch im Inneren fällt die ungewöhnliche Form und Ausführung des Baues auf. Das Treppenhaus ist schlicht in Sichtbeton ausgeführt, doch auch hier gibt es jeweils vor Kopf auf halber Treppe Felder, die ebenfalls mit den Quadratschindeln der Außenhaut bekleidet sind. Die äußere Gestaltung wird somit im Innenraum gespiegelt und wiederaufgenommen.
Dem Architekten ist ein ebenso auffallendes wie durch maximale Ausnutzung des Baugrunds effizientes „Kabinettstück“ gelungen, das zweifellos weite Kreise ziehen und zahlreiche Nachahmer finden wird. Und in so mancher Architektur-Zeitschrift wird es ebenfalls zu finden sein.
Objektdetails
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