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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Moritz Völter

Blick vom gegenüberliegenden Neckarufer - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Blick von der Pliensaubrücke auf den Erschließungsturm - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Innenraum einer Einzelwohnung - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Ortsanalyse - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Vision - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Modellfoto - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Modellfoto - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Modellfoto - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Modellfoto - Anlegestelle - Eine Perspektive für Wohnungssuchende

© Evelyn Roth und Moritz Völter

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Moritz Völter

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2021

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

15.000 m³

 

Bruttogrundfläche

1.050 m²

 

Nutzfläche

2.800 m²

 

Verkehrsfläche

1.180 m²

 

Wohnfläche

2.800 m²

 

Grundstücksgröße

8.400 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

“Wohnen” ist die zentrale Frage der Moderne. Wir gehen dorthin, wo die Frage nach Wohnen und “Behaust sein” substanziell ist, wo Not alltäglich ist. Für eine ursprünglich von Obdachlosen initiierte informelle Siedlung (häufig auch „Berberdorf“ genannt), die mittlerweile von der Evangelischen Gesellschaft (eva) Stuttgart betrieben wird, suchen wir Zukunftsperspektiven. Sie liegt auf einer schmalen “Insel”, umschlossen von Neckar und Bundesstraße, nur einen Steinwurf von der Altstadt von Esslingen entfernt. Die Herausforderung des Entwurfs umfasst die städtebauliche Neustrukturierung der Insel bis hin zur detaillierten Ausformulierung einzelner Räume und Raumsequenzen. 

Eine Anlegestelle ist ein Bauwerk, welches an Flüssen oder Seen steht und Booten zum vorübergehenden Festmachen dient. Das ist im übertragenen Sinne auch die Idee des Entwurfs. Menschen in Not sollen zu diesem Ort gelangen, dort die Chance auf Hilfe und Austausch bekommen und anschließend wieder „ablegen“. Die zentrale Lage des Grundstücks soll durch eine Anbindung an die Pliensaubrücke (Fußgängerbrücke im Mord-Westen des Grundstücks) genutzt werden. Zugleich soll das Grundstück aufgewertet werden und Aufenthaltsqualität bieten, sodass es auch für die Einwohner Esslingens attraktiv wird.

Durch diverse „Knotenpunkte“ wie Café/Kiosk, Gemeinschaftsräume oder auch die Sozialarbeiter sollen soziale Treffpunkte Angeboten werden, die verschiedenste Menschen zusammenbringen und den Kontakt fördern. Durch die drei verschiedenen Wohnformen: Notunterkunft, vorübergehende Unterkunft und Sozialwohnung kann die Eingliederung in die Gesellschaft Schritt für Schritt erfolgen. Je nach Bedürfnis der einzelnen Personen, können aber auch nur einzelne Angebote, wie die Notunterkunft im Winter, wahrgenommen werden.

Der lange Riegel, in welchem alle Nutzungen untergebracht sind, liegt ruhig direkt an der Böschung des Neckars und vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Als Gegensatz zum Pliensauturm auf der gegenüberliegenden Neckarseite steht unser Erschließungsturm ebenfalls an der Pliensaubrücke. Dadurch gelangt man direkt auf das Stege-System und zum eigentlichen Gebäude. Diese sind nur unmittelbar vom Boden abgehoben, ermöglichen aber trotzdem eine gute Erschließung bei schlechtem Wetter. Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftsräume, welche für alle Bewohner, sowie zum Teil auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Die auskragenden Stege führen diese Funktion in kleinerem Maßstab fort. In den Geschossen darüber befinden sich die Wohneinheiten. Die Holzlamellenfassade legt sich wie ein Mantel über diese Geschosse, wodurch zusätzlich Privatsphäre geschaffen wird. Erschlossen werden diese Stockwerke durch die Erschließungskerne zwischen den Gebäudeteilen, sowie dem großen Laubengang auf der Neckarseite. Dort sollen weitere Treffen und Aktivitäten ermöglicht werden. Durch spezielle Lufträume soll dennoch die nötige Privatsphäre geschaffen werden. Zur Bundesstraße besitzt jede Wohneinheit eine Loggia, welche als zusätzliche Pufferzone hin zur Straße dient.

Bei der Konstruktion des Gebäudes wurde darauf geachtet, viel Holz und sortenreine Rohstoffe zu verwenden, wodurch das Gebäude nachhaltig und rückbaubar ist. Durch spezielle Drehfundamente aus Stahl wird keine Fläche versiegelt und bereits das Ergeschoss kann dadurch in Holzskelettbauweise geplant werden. Die Geschosse darüber sind in Holztafelbauweise ausgeführt. Dies ermöglicht eine schnelle Montage vor Ort. Weitere Baustoffe sind beispielsweise Trockenestrich, Holzfaserdämmung und Schüttung aus der Hanf-Pflanze.                                                              
 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Grundstück wird durch den neuen Erschließungsturm hervorragend an die Esslinger Altstadt angebunden. Dadurch wird ein Mehrwert für die Bewohner sowie für die Einwohner Esslingens geschaffen. Hier entsteht ein neuer sozialer Treffpunkt für alle und die Möglichkeit der Durchmischung und Kommunikation verschiedener sozialer Gruppen. Trotzdem gibt es ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten sowie genug Möglichkeiten für Rückzug und Privatsphäre. Jeder kann den Grad der Interaktion selbst bemessen und Stück für Stück wieder an die Gesellschaft heran treten.

Die privaten Räume sind abgehoben vom Grundstück und beschützend in der Luft. Die Nutzungen im Erdgeschoss können aus den Räumen auf die Stege oder sogar auf den Freibereich gezogen werden. So verläuft die Grenze zwischen privat, halböffentlichen und öffentlichen Räumen fast stufenlos und variabel. Die nur unmittelbar vom Boden abgehobenen Stege verstärken die Analogie des Bootshauses, ermöglichen eine gute Erschließung bei schlechtem Wetter ohne Fläche zu versiegeln, und gliedern subtil das Grundstück in verschiedene Zonen ohne gleichzeitig feste Bereiche vor zu geben.

Neben den verschiedenen Wohnformen, den Sozialarbeitern und einem Arztzimmer gibt es unter anderem ein Kaffee, welches von den Bewohnern selbst betrieben werden soll. Dadurch wird gerade die Interaktion mit den Einwohnern der Stadt Esslingen gefördert. Aßerdem wird ein Identifikationsort geschaffen, für welchen alle Bewohner Verantwortung tragen und um welchen sie sich kümmern müssen.

Durch die Höhe des Riegels sowie die Stückelung in drei Gebäudeteile ist das Gebäude in Gebäudeklasse 3 zu verorten. Dies geht einher mit niedrigeren Anforderungen an die Bausubsanz und ermöglicht den Verzicht von mineralischen Baumaterialien. Die Hohlkastenböden sowie die Holztafelelemente können vorgefertigt werden, wodurch zusammen mit den Drehfundamenten eine sehr schnelle Montage vor Ort gewährleistet werden kann, welche es ebenfalls ermöglicht, das Gebäude später gegebenenfalls zurück zu bauen. 

Schlagworte

Berberdorf, Esslingen am Neckar, Pliensauvorstadt, EVA, Evangelische Gesellschaft Stuttgart, Anlegestelle, Bootshaus, Holzbau, Satteldach, Sozialer Wohnungsbau, Eine Perspektive für Wohnungssuchende, Universität Stuttgatz, Neckar, Sozialer Treffpunkt, Integration, Holzlamellenfassade, Holztafelbau

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Solarthermie

 

Sekundärenergie

Strom

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

10

 

Anzahl Betten

50

 

Anzahl Wohneinheiten

35

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