Architekturobjekt 76 von 140

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer


Anthrazit

45359 essen, Roßstr. 38

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KenChiku Architektur und Design

Ansicht Hof - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Ansicht Giebel - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Ansicht Strasse - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Ansicht Westen - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Ansicht Garten - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Treppenhaus Mooswand - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Wohnung - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Bad - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Detail Fassade - Anthrazit

© Foto : Mark Wohlrab

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KenChiku Architektur und Design

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Roßstr. 38, 45359 essen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KenChiku Architektur und Design

Ripshorster Str. 366

45357 Essen

Deutschland

Tel. +49 201 4864112

info@kenchiku.de

Architekturfotografie

Mark Wohlrab

Schattweg 53

59174 Kamen

Deutschland

Tel. 02307 924269

info@mark-wohlrab.de

Generalbauunternehmen

Sprenker + Gravius GmbH & Co. KG

Ripshorsterstr. 366

45357 Essen

Deutschland

Tel. 0201-609060

info@sprenker-gravius.de

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

3.235 m³

 

Nutzfläche

199 m²

 

Wohnfläche

596 m²

 

Grundstücksgröße

804 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

280.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.114.400 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Architektonische Liebeserklärung an die Heimat
 
Neubauten erzählen selten eine Geschichte, erst recht nicht, wenn es sich um Mehrfamilienhäuser handelt. Man kann allenfalls über architektonische Stilrichtungen und zeitliche Einflüsse philosophieren. Hinter dem Mehrfamilienhaus „Anthrazit“ in Essen Bedingrade steckt jedoch viel mehr: Es ist fast eine architektonische Liebeserklärung des Architekten an seine Heimat, die so viele Jahrzehnte von der Kohleförderung lebte.
 
Ein Stück Kohle, das Dipl. Ing. Architekt Holger Gravius von einem Besuch unter Tage mitbrachte, lies ihn nicht mehr los. Form und Struktur des Kristalls inspirierten ihn bei der Planung eines neuen Mehrfamilienhauses: Es entstand eine kristalline Wohnskulptur mit dem Namen „Anthrazit“ (besonders hochwertige Form der Kohle). „2017 ist das Jahr, in dem die letzte Zeche, Prosper Haniel, im Ruhrgebiet die Kohleförderung einstellt. Der Anthrazit ist für mich wie ein modernes Denkmal. Er greift die Vergangenheit unserer Region auf, ist aber architektonisch ganz in die Zukunft gerichtet.“
 
Allumfassend
Auffallend ist zunächst die außergewöhnliche Fassade des Gebäudes: Eine allumfassende Hülle aus grauen Faserzementplatten. Dach und Außenwände sind eins. Wie bei einem Kohle-Kristall springt das Volumen vor und zurück und folgt geschickt der gebogenen Grundrissform, die der B-Plan auf dem rautenförmigen Grundstück vorschrieb: „Für den Bau eines Mehrfamilienhauses waren der ungewöhnliche Grundstückszuschnitt und die Vorgaben des Bebauungsplanes eigentlich viel zu kompliziert. Für die Umsetzung meiner Idee, ein Stück Kohle in ein Haus zu transformieren, eignete es sich jedoch“, erzählt Holger Gravius, Inhaber des für außergewöhnliche Bauten (Wolkenhaus) bekannten Büros Kenchiku Architektur + Design. Regenrohre, Rinnen, Briefkästen, Müllboxen, etc. sind so geschickt in das Gebäude integriert, dass man sie nicht auf den ersten Blick erkennt. Auch die Garagen, die als ein Block quasi unter das Haus geschoben wurden, nimmt man als solche zunächst nicht wahr. Stattdessen prägen wohl dosierte Oberflächenwechsel das Gebäude und glänzende Fensterlaibungen aus blankem Aluminium erinnern an die kristalline Struktur der Anthrazitkohle, auch Glanzkohle genannt. Anstelle von Anbauten oder Balkonen schnitt der Architekt Loggien in das Gebäude, so als wäre dort Stücke beim Abbau der Kohle herausgebrochen.
 
Die Geschichte der Geschichte
Außen wie innen erzählt das Haus auch die Geschichte vom Entstehen der Kohle aus Pflanzen zu Torf, zur Braun- und später zur Steinkohle. Das Motiv des Ursprungs
(Pflanzen) taucht immer wieder in Form einer Abstraktion auf: Auf den Garagen zur Straße hin (Siebdruck Alucobond), auf dem Balkon zur Gartenseite (lasergeschnittenes, verzinktes Stahlblech) und in Form einer echten Moosfläche im Treppenhaus des Dachgeschosses. Hier findet man auch die Geschichte der Geschichte: Im Keller dient ein durchgefärbter schwarzer Kammputz als Metapher für das Kohleflöz. Das Geländer des Treppenhauses erinnert mit seiner Füllung aus Schweißdrahtgitter an die Körbe, mit denen die Bergleute unter Tage gebracht wurden. Eine LED-beleuchtete Foto-Glaswand im Erdgeschoss erzählt vom Eingriff der Menschen und der darauf folgenden Zurückeroberung des Terrains durch die Natur. Die Mooswand im Obergeschoss wirkt wie ein Kunstwerk. Gleiches gilt für die Treppenstufen, die quasi aus der schrägen Decke wachsen: Sie gehören zur Dachgeschoss-Wohnung und wurden bewusst in das Treppenhaus integriert. „Die getreppte Untersicht erinnert abstrakt an das Hangende im alten Mann,“ erklärt der Architekt.  
 
Mit Zukunft
Dunkel und schwer ist der Anthrazit aber nicht. Die sechs hochwertig ausgestatteten Mietwohnungen sind von großzügig offenen Grundrissen geprägt. Die Räume sind allesamt mit überdimensional großen Fenstern ausgestattet und lassen viel Licht und Luft in das Gebäude. Und weil längst nicht mehr die Kohle der Energieträger der Zukunft ist, wurde bei dem Niedrigenergiehaus im KfW-40 Standard auch an zeitgemäße, umweltfreundliche Haustechnik über eine Solaranlage gedacht.
 

Schlagworte

Avantgarde Architektur, Neubau Mehrfamilienhaus, Minimalistisches Bauen

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

20,10 kWh/(m²a)

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