Architekturobjekt 21 von 30

Architekturobjekte


Apartment Bulding "Im Baumgarten"

CH-7000 Chur, Schützenweg 19, Schweiz

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Außenansicht - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

© RHEINZINK

Außenansicht - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

© RHEINZINK

Außenansicht - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

© RHEINZINK

Außenansicht - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

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Außenansicht - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

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Detail Fassade - Apartment Bulding "Im Baumgarten"

© RHEINZINK

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schützenweg 19, CH-7000 Chur, Schweiz

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Stefan Wolf

CH-7000 Chur

Schweiz

Bauherr

Baugesellschaft „Im Baumgarten“

CH-7000 Chur

Schweiz

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

ARGE Spenglerei- und Gebäudehüllebetriebe Hans Studach’s Erben AG

CH-7000 Chur

Deutschland

Bauleistung: Fassade

ARGE Spenglerei- und Gebäudehüllebetriebe Hans Studach’s Erben AG

Ch-7000 Chur

Schweiz

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

WAGA Spenglertechnik

CH 8370 Sirnach

Schweiz

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der nachstehende Bericht erläutert die Gedanken und Intensionen des heimischen Architekten Stefan Wolf und informiert über die Planung und Ausführung der anspruchsvollen Gebäudehülle aus Kleinrauten in RHEINZINK vorbewittert pro schiefergrau, ausgeführt durch die Spenglerfirmen Studach’s Hans Erben aus Chur und WAGA Spenglertechnik AG aus Sirnach.

Gedanken des Architekten zum Entwurf
Mitte des letzten Jahrhunderts wurde weit oberhalb der damaligen Stadtgrenzen eine stattliche Villa erbaut. Im Laufe der Jahre erreichte die Stadt das Anwesen und holte es wieder ein. Geblieben ist ein übergrosser Umschwung südlich der Villa mit üppigem Baumbestand. Eine ruhige Insel oder eben ein Baumgarten. Ruhig auch deshalb, weil das Grundstück nur durch kleinste, nicht durchgehende Quartierstrassen tangiert wird. Mit den Bergen im Rücken und der perfekten Aussicht gegen Westen in das tief eingeschnittene Bündner Oberland fanden wir eine wirkliche Oase vor. Diese Freifläche sollte nun genutzt werden, ohne der Villa ihrer Qualität zu berauben.

Die Parzellenform wie auch der Baumbestand forderte uns heraus. Teile des Baumbestandes waren Wald und Hecke und somit zu schützen. Weiter war es unser Anspruch, den Charakter des „Baumgartens“ auch mit einer neuen Bebauung zu erhalten. Um einen neuen Baukörper „weich“ an den Baumbestand und die alte Villa anzunähern, wählten wir eine runde Form. Zumal die Villa eine zweimal abgewinkelte Fassadenflucht aufweist und der Neubau so in keiner Konkurrenz zu den vielfältigen Fluchten steht.

Die Kugeldachform war schlussendlich die logische Konsequenz dieser Gebäudeform.

Das Fassadenmaterial aus Rheinzink in kleinen Rauten und der dunklen Farbe gibt dem Baukörper nun ein feines Kleid. Beim Anblick aus der fernen Stadt an den Hang fügt sich der Baukörper neben den Bäumen farblich und formal harmonisch in das Ensemble ein. Trotz seiner extravaganten Form. Oder eben gerade wegen dieser (Textvorlage von Architekt Stefan Wolf).

Wissenswertes zum Fassadenaufbau und zur Handwerklichen Ausführung
Die Bauplanung begann bereits 2-3 Jahre vor der Ausführung. Konstruktiv führte der Bedarf der Rundungen zu einem Fassadenaufbau mit Tragkonstruktionen aus Holz, partiell Backsteinwände bei Vertikalbereiche, mit Innen und Aussen weichen, rund-bearbeitbaren Werkstoffen. Die Rundungen, resp. die fachgerechte und optisch ansprechende Bewältigung der Rundungen waren „die Herausforderung“ dieses Objektes, bei allen Schichten der Fassadenkonstruktion.

Konstruktionsaufbau
Der Aufbau der Fassade umfasst folgende Schichten:
- Innen Weissputz, Gipskartonplatten, Installationsebene
- Dampfbremse bzw. Luftdichtsperre
- Querlattung, Wärmedämmung Steinwolle 60 mm
- Brettschichtholzbinder, Wärmedämmung Steinwolle 140 mm
- Weichfaserplatten diffusionsoffen 40 mm
- Fassadenbahn
- Konterlatten mit Nageldichtungen, vertikal rund verlegt
- Schalungslatten offen verlegt, Fichte/Tanne, Dicke 27 mm, horizontal rund verlegt
- unten keine Trennlage, bei der oberen Dachrundung, Trennlage Strukturmatte AIR-Z von RHEINZINK
- Fassaden und Runddachdeckung mit kleinformatigen Quadratrauten, von WAGA individuell nach Massbedürfnisse gefertigt, Grösse ca. 250 x 330 mm, Deckfläche ca 800 m2, die Hälfte senkrecht, die andere Hälfte als Übergang Fassade-Runddach verlegt.

Handwerk – Spenglerarbeiten
Um die runde Form optimal zu definieren, entschied sich Stefan Wolf für eine Aussenhaut in Rautentechnik. Eine für die Massgebung offene und flexible Verlegeart der Platten. Die Einhängetechnik für die Rauten erlaubt im Radius vom runden Dachteil weniger Gefälle und schmiegt sich ohne Übergänge an die Rundungen an. Der Versatz der Falzverbindungen ergibt bei Sonneneinstrahlung einen schönen, lebendigen Schattenwurf auf der Fassade. Der Architekt entschied sich nach kurzer Evaluation für RHEINZINK vorbewittert-pro schiefergrau, ein natürliches Blech mit Vorbewitterung, das mit den Jahren die natürliche Patina entfaltet und als Oberfläche sowohl „natürlich“ als auch „edel“ für das Auge wirkt.

Bei allen Gebäudekanten sind entsprechende Anschlussbleche, partiell rund, partiell in an die Rundung angepassten Segmenten, verlegt. Die Fenster sind ringsherum mit sauber verlegten Bekleidungen umfasst. Um eine klare Linie und Linienführung bei den Fenster zu gewährleisten, wurden die Rauten –auch bezüglich Ihrer Grösse- konsequent eingeteilt. Fensterbänke undBalkongeländerabdeckungen, direkt vor den Augen der Bewohner, wurden mit Pittsburgerfalztechnik in der perfekten Rundung hergestellt. Die Endrauten vor Fenstern und Anschlussbauteile wurde jeweils individuell nach Mass produziert. Das Regenwasser fliesst über die Rauten bis unten, wo es sich in der Sickerebene rund um das Haus in Sickerleitungen entwässert. Bei den heiklen Fenstern und Öffnungen im Runddachradius wurden partiell Kleinrinnen angebracht, die bei Gesamtbetrachtung nicht wahrnehmbar sind, das Wasser aber gezielt abführen. Der Übergang zu Flachdach ist elegant gelöst, der Pultdach-ähnliche Abschluss der Blechbekleidung überdeckt die hochgezogene Flachdachabdichtung und der mit Lochblech geschlossene Zwischenraum ermöglicht die Fassadenentlüftung. Die Bilder zeigen, dass die hochgesteckten Ziele mit Bravour erreicht wurden. Ja, der Baukörper fügt sich neben den Bäumen farblich und formal perfekt ein und die präzise Ausführung der Spenglerarbeiten macht dem mutigen und stolzen Architekturentwurf alle Ehre.

Die Dachdeckung erfolgte mit kompetenter Detailplanung, Fabrikation und Ausführung durch Spenglermeister Thomas Rütsche von WAGA Spenglertechnik AG und Karl Studach von Studach’s Erben AG und ihren Mitarbeitern.

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