Das mit Marmor ausgelegte Vestibül der Wohnung erhielt Wandverkleidungen und Kabinetttüren aus gebeizter Eiche mit großflächigen Ledereinlagen. Das lebendig geflammte Eichenparkett im Wohn-Ess-Bereich wurde in klassischem Versailler Muster verlegt und mit Passepartoutkanten aus dunklem Wengé akzentuiert. Die tragenden Stützen zwischen den beiden Nutzungsbereichen wurden mit einer Kannelur versehen, die nach klassischer Manier an den strengen Faltenwurf antiker Gewänder erinnert. Als besonderes Art-Déco-Element erhielt die gegenüberliegende Wohnzimmerwand ebenfalls überbreite Kanneluren. Mit einer leicht gepolsterten Bespannung aus Seide wird das Textilmotiv auch an den Wänden im Essbereich edel variiert. Die verspiegelte Stirnwand mit dem zentralen, ebenfalls spiegelnden Zugang zur Küche birgt eine ganz besondere, fast barocke Spielerei: Der „venezianische“ Spiegel in der Tür erlaubt auch im geschlossenen Zustand den unerkannten Blick aus der Küche zum Tisch, aber nicht umgekehrt. Wände und Boden des Badezimmers wurden komplett mit großformatigem Arabescato-Marmor verkleidet, die Platte des maßgeschneiderten Waschtischs besteht aus Lasio-Marmor. Die Gästetoilette kombiniert eine ausdrucksstarke Arabesken-Tapete mit schwarzen Mosaikflächen. Im Schlafzimmer wurde ein kleiner Bürobereich mit einem Raumteiler abgetrennt, dessen Rückseite das Fernsehgerät aufnimmt. Großzügige verspiegelte Einbauschränke halten in der Ankleide unauffällig den nötigen Stauraum vor. Seidenbespannung und Teppichboden geben beiden Bereichen ein gedämpftes, privates Ambiente. Insgesamt schaffen hohe Farbkontraste, eine reiche Auswahl edler, vielfach glänzender Oberflächen, subtile Farbspiele und klare Strukturen, sowohl in der Komposition als auch im Raumprogramm selbst, einen harmonischen, reizvollen Eindruck, der an die letzte selbständige Stilepoche vor dem Triumphzug der klassischen Moderne erinnert.