Architekturobjekte
Aqualon Bad Säckingen
79713 Bad Säckingen, Bergseestraße 59
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bergseestraße 59, 79713 Bad Säckingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
05.2012
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wenn Bäder in die Jahre kommen, geben sie meist kein attraktives Bild mehr ab: Standen noch vor 40 Jahren rein medizinische Aspekte und Hygiene recht nüchtern im Vordergrund, so dominieren heute auch Wellness und Wohlbefinden die Anforderungen. Die Aqualon Therme in Bad Säckingen ist ein gelungenes Beispiel für den Wandel, den ein solches Bad vollziehen kann. Die Sanierungen und Erweiterungen in den letzten fünf Jahren haben aus einem alten Kurbad ein gesundheitsförderndes Zentrum mit ganzheitlichem Ansatz gemacht, das man gerne besucht. Alle Umbauarbeiten wurden im Trockenbau angelegt, Decken und Wände in diesen hoch beanspruchten Bereichen mit Zementbauplatten von KNAUF PERLITE umgesetzt.
Die Aqualon Therme liegt unmittelbar am Nordufer des Rheins in Bad Säckingen. Die Heilkraft des Natrium-Chlorid-Thermalwassers, das aus zwei Thermalquellen entnommen wird, ist seit Jahrhunderten anerkannt, vermutlich nutzten bereits die Römer die Quellen der Stadt. Schon im Mittelalter haben sich in Säckingen Gäste und Bürger nachweislich "im Bade an Leib und Seel" vergnügt. Neben den Anwendungen zur Stärkung der Gesundheit entwickelte sich das Badewesen zu einem wahren Kult der Geselligkeit. Diese jahrhundertealte Tradition wird heute in den Aqualon Thermen mit modernen balneologischen und medizinischen Methoden fortgeführt.
Die Badewelt des Aqualon besteht aus vier Becken mit insgesamt knapp 600 m² Wasserfläche, die an 365 Tagen im Jahr genutzt werden können. Angeboten werden darüber hinaus Fitness-, Wellness- und Therapieleistungen.
Die in den 70er Jahren errichtete Therme wurde 2007 von der Stiftung Bad Zurzach übernommen, als Aqualon Therme GmbH weitergeführt und saniert. Die gemeinnützige „Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden“ setzt sich für das umfassende, in vielerlei Weise herausfordernde Gebiet der Gesundheitsförderung ein. Zu ihren Dienstleistungen gehört der Betrieb von Rehabilitationskliniken, Ambulatorien und Therapiezentren, Angebote der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie Gesundheits- und Wellness-Angebote wie die Aqualon Therme in Bad Säckingen.
Die Therme war in die Jahre gekommen und wirkte, wie viele Bäder aus den 60er und 70er Jahren, zwar sehr funktional, aber nicht mehr wirklich zeitgemäß. Bei der ursprünglichen Errichtung spielten ganz andere Aspekte eine Rolle als heutzutage: Im Vordergrund standen Funktionalität und medizinische Aspekte, während man heute sehr stark auf Wohlfühlatmosphäre und Wellness-Umgebung setzt, die sich aus ganz unterschiedlichen Ansätzen her speisen. Diese differenzieren sich in Fitness, Gesundheit, Kosmetik und Schönheit und die entsprechenden Bereiche, die nicht zuletzt auch eine architektonische Ästhetik verlangen.
Bereits in der Mitte der letzten Dekade wurde mit Erweiterungen und Sanierungen der Aqualon Therme begonnen. Bis 2013 werden alle Erweiterungen und Umbauten abgeschlossen sein durch eine neue Eingangshalle, eine weitere Sauna im Außenbereich und einen Indoor-Bereich für Ayurveda und Traditionelle Chinesische Medizin.
Bei der Sanierung 2011 wurde neben dem großen Thermalbecken im EG ein Day Spa errichtet, in dem die Besucher vielseitige Angebote zu Wellness und Pflege wie Bäder, Massagen, Peelings und ganztägige Verwöhnangebote finden. Außerdem kam die über 1000 m² große Fitness-Welt, das „Fitness Plus“, mit eigenem, 120 m² großen Member-Spa im UG hinzu.
Beeindruckend ist das „Fitness Plus“ nicht nur durch seiner Dimension. Moderne Geräte, individuelle Betreuung durch hervorragende Trainer und Sportphysiotherapeuten, ein breit gefächertes Kursprogramm sowie eine exklusive Member-SPA-Anlage machen das “Fitness Plus“ zu einer vielseitigen und vielfältigen Fitnesswelt.
Hohe Anforderungen an Decken und Wände
Alle Baumaßnahmen – Day Spa, „Fitness Plus“ und das dazu gehörende Member Spa – wurden komplett im hochwertigen Trockenbau umgesetzt. Um den besonderen Anforderungen zu genügen, müssen Wände und Decken im öffentlichen Bereich hohe Schlag- und Stoßfestigkeit aufweisen. In den Duschen, Bädern und Umkleiden ist eine außerordentlich hohe Feuchtebelastung zu berücksichtigen.
Aufgrund dieser definierten Anforderungen wurden Zementbauplatten ausgeschrieben und in der Beratungsphase als AQUAPANEL® Cement Board Indoor konkretisiert.
Die rein mineralische und faserfreie Bauplatte hat sich schon vielfach sowohl in Nass- und Feuchträumen als auch im sportlichen Umfeld bewährt. Sie liefert alle Vorteile des Trockenbaus (schnell, leicht, einfach zu montieren sowie durch Ritzen und Brechen einfach zu bearbeiten) und ist vor allem auch zu 100 % wasserbeständig, stabil sowie biegsam und erfüllt hohe Ansprüche an Brandschutz. In Duschen und Sanitärbereichen bietet AQUAPANEL® Cement Board Indoor den idealen Untergrund für Fliesen oder Farbanstriche. Die Platte ist komplett anorganisch, nicht brennbar (Baustoffklasse A1) und so stabil und robust wie die Stein-auf-Stein-Bauweise. Auch bei permanenter Wassereinwirkung behalten die Zementbauplatten, im Unterschied zu anderen Plattentypen, ihre Festigkeit und Stabilität und verhindern mit ihrem pH-Wert 12 die Bildung von Schimmelpilz.
Schlag- und Stoßfestigkeit
In punkto Stoßfestigkeit erreicht die zementgebundene Bauplatte auch im Vergleich mit vielen anderen Trockenbaumaterialien beste Ergebnisse. Sie bewährt sich in vielen hoch beanspruchten Einsatzbereichen und belegt ihre Robustheit auch durch ausführliche Tests zur Brinellhärte, Ballwurfsicherheit und hartem Stoß: Eine Wandkonstruktion, einlagig beplankt mit AQUAPANEL® Cement Board Indoor, erzielt im Test einen Härtewert H von ≥ 42 N/mm². Deckenkonstruktionen mit der zementgebundenen Bauplatte sind ballwurfsicher nach DIN 18032-3:1997-04 und stoßfest nach EN 13964, Anhang D Klasse 1A.
Hohe Beanspruchung durch Wasser und Feuchtigkeit
Die Montage der wasserbeständigen Zementbauplatten erfolgte an sämtlichen Wänden und Decken in den Nass- und Feuchträumen – Duschen, Umkleiden und WCs, auf korrosionsgeschützten Unterkonstruktionen und mit AQUAPANEL® Maxi-Schrauben, die eine spezielle korrosionsbeständige Beschichtung tragen und die in einem Salzsprühtest 720 Stunden garantiert korrosionsfrei bleiben. An den Decken kamen insgesamt circa 400 m² AQUAPANEL® Platten zum Einsatz, an den Wänden circa 900 m². Die Beplankung erfolgte einlagig. Nur in den Duschen wurden circa 100 m² Wand doppelt beplankt, um eine noch höhere Stoßbelastung als bereits möglich aufnehmen zu können. Ebenfalls mit AQUAPANEL® Cement Board Indoor beplankt wurde die Trennwand zwischen dem neuen Day Spa und dem großen Thermalbecken im Erdgeschoss, um das Spa vor der hohen Luftfeuchtigkeit zu schützen. Die Wandhöhen variieren zwischen 2,60 m im Untergeschoss und bis zu 3,50 m im Erdgeschoss im Day Spa.
Montage bogenförmiger Wände
Die beauftragte Firma Michael Fenske Gipsergeschäft aus Laufenburg montierte die Zementbauplatten an Decken und Wänden nach Anweisung der Herstellers auf die bereits genannten Unterkonstruktionen. Im Bereich der Erlebnisdusche des Member Spas wurden die Paneele bogenförmig ausgeführt. Auch dafür ist die robuste Zementbauplatte bestens geeignet, da sie gewünschte Rundungen und Wölbungen bis zu einem Meter Radius zulassen. Das Biegen der Zementbauplatten erfolgte ohne weitere Vorbereitungen direkt auf der Baustelle. Die gebogenen Platten wurden anschließend auf die vorbereitete Unterkonstruktion montiert: Der äußere Flansch der stegseitig gestanzten UW-Profile war zuvor im Bereich der Stanzung mit der Blechschere eingeschnitten worden. Die UW-Profile wurden dann den gewünschten Radien angepasst und die CW-Profile mit den gestanzten UW-Profilen durch Crimpern verbunden. Im Bereich der Rundungen wurde der sonst übliche Ständerachsabstand von 625 mm auf 312,5 mm halbiert.
Abgehängte Decken
Die Montage der Deckenplatten erfolgte auf einer Unterkonstruktion aus Abhängern, einem Trag- und einem Grundprofil: Abhänger = 750 mm, Tragprofil CD 60/27/06 = 312,5 mm und Grundprofil CD 60/27/06 = 1000 mm. Darauf wurden die Platten – entlang der Traglattung, quer zur Grundlattung und ohne Kreuzfugen – mit AQUAPANEL® Maxi Schrauben befestigt. Nach Verspachtelung der Fugen und der Schraubköpfe sowie dem Eintrag des AQUAPANEL® Fugenbandes konnte die Grundierung und dann das Finish aufgetragen werden.
Abdichtungen in Duschen und Dampfbädern
In den Duschen und Dampfbädern dieser öffentlich genutzten Räume wurden sicherheitshalber besondere Maßnahmen zur Abdichtung ergriffen. In allen hoch beanspruchten Bereichen erfolgte die Schließung der Fugen mit Epoxidharz. Auf die Wände wurde nach der Grundierung eine zweikomponentige zementäre Abdichtung aufgebracht, die sogar für drückendes Wasser geeignet ist. Die Innenecken wurden mit Dichtbändern versehen, alle rohrführenden Öffnungen mit Manschetten abgedichtet. Auch die Böden wurden entsprechend versiegelt und zusätzlich mit Dichtbahnen versehen. Die Fliesen wurden mit wasserdichtem Dünnbettkleber angebracht. Alle Abdichtungen in den Duschen erfolgten durch den Plattenleger, Finkbeiner Fliesen und Natursteine, Bad Säckingen.
Oberflächengestaltungen
Decken und Wände wurden in Q4-Qualität fertig gestellt. Bei den Decken erfolgte dies durch Auftrag des Flächenspachtels AQUAPANEL® Q4 Finish direkt nach der Grundierung. Der Auftrag in einem Arbeitsgang betrug maximal 2 mm, der anschließend geschliffen wurde. Der Vorgang wurde anschließend wiederholt, um eine besonders feine Oberfläche zu erreichen.
Im Unterschied zu den Decken wurde an den Wänden beim ersten Auftrag des Flächenspachtels zusätzlich das AQUAPANEL® Gewebe vollflächig eingelegt, dann ebenfalls in zwei bis drei Durchgängen die Wandflächen verspachtelt und geschliffen bis zur besonders feinen und glatten Q4-Oberfläche.
Alle Wände der Dampf- und Duschbäder wurden komplett gefliest, in den Dampfbädern als optisch besonders ansprechende Lösung mit 1 x 1 cm Glasmosaik.
In die Decken wurden vom Trockenbauer Lüftungsauslässe geschnitten, was aufgrund der stabilen Materialeigenschaften problemlos möglich ist. Auf die gleiche Weise erfolgten später die Ausschnitte für Einbau-Downlights und Einbauflächenleuchten durch den Elektriker.
Robust, nicht brennbar und von hoher Rohdichte
Die Brandschutzanforderungen wurden durch den Einsatz der nicht brennbaren Baustoffe wie z.B. der Zementbauplatten überall erfüllt. Von Auftraggeberseite waren zwar keine besonderen Ansprüche an den Schallschutz gestellt worden, aber aufgrund der hohen Rohdichte des robusten Materials ist automatisch ein sehr guter Schallschutz vorhanden.
So sieht Gesundsein heute aus
2013 wird der Umbau der Aqualon Therme abgeschlossen sein durch einen neuen Halleneingang sowie der Ergänzung durch einen TCM-/Ayurveda-Bereich. Doch bereits heute ist deutlich zu sehen, dass auf dem Weg vom 70er-Jahre-Badebetrieb zur modernen Wellness-Anlage des 21. Jh. wesentliche Schritte bereits gegangen wurden. Die Bauherrn und Planer zu verdankende, zukunftsfähige Modernisierung der großen Schwimmhalle und die Erweiterung durch zeitgemäße Fitness- und Wellness-Angebote gehen einher mit dem Einsatz hochwertiger Materialien und sorgsamer Ausführung der Baumaßnahmen. Das Beispiel Aqualon zeigt durch die Sanierung und Neubelebung des gesamten Komplexes auch einen achtsamen Umgang mit Ressourcen auf. Die heutige Therme wird sicherlich weitere Jahrzehnte ein Ort für Gesundheit und Wohlbefinden sein – nicht zuletzt durch den Trockenbau und den Einsatz beständiger und robuster Baumaterialien wie die Zementbauplatten von KNAUF PERLITE.
Beschreibung der Besonderheiten
- Umbau und Erweiterung der Aqualon Therme im Trockenbau
- Fitnessbereich mit Member Spa
- Neuer Day Spa, direkt angrenzend an die große Schwimmhalle
- Errichtung von Umkleiden und Duschen
- Insgesamt ca. 1.300 m2 AQUAPANEL Cement Board Indoor
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