Architekturobjekt 69 von 234

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: lüderwaldt architekten

Lage des Gutshofes im Wald mit neuer Garage - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Hofansicht der Remise - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Blick in das neue Büro mit "Arbeitsspeicher" - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

neuer Treppenaufgang zwischen alten Pferdestallungen - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

neuer Treppenaufgang in den "Arbeitsspeicher" aus Kertotafeln - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

neue und alte Holzkonstruktionen verschränken sich - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Blick in den Arbeitsspeicher - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Die alte Gaube dient nun als Wintergarten für eine kurze Arbeitspause mit Blick in den Hof - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

neuer Treppenabgang in das Untergeschoss - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Die neue Garage bietet Platz für Forstfahrzeuge - Arbeitsspeicher _neues Arbeiten in altem Speicher

© viola epler

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: lüderwaldt architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

05.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

lüderwaldt architekten

Steinfelder Gasse 32

50670 Köln

Deutschland

Tel. 0221/16830320

mail@luederwaldt-architekten.de

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Ökologischer Holzbau Stéphane Erulin

Wankelstraße 51

50996 Köln

Deutschland

Tel. 02236 8952646

zimmerei@erulin.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Gotthardt + Knipper

Tränkelbachstraße 44

53937 Schleiden-Gemünd

Deutschland

Tel. 0 24 44 - 95 05-0

info@gotthardt-knipper.de

Bauleistung: Rohbau

Dederichs GbR Bauunternehmung

Am Silberberg 9

53947 Nettersheim-Holzmülheim

Deutschland

Tel. 02440210

info@dederichs-bau.de

Architekturfotografie

Viola Epler Fotografie

Huhnsgasse 34

50676 Köln

Deutschland

Tel. 017645663422

viola@epler.de

Bauleistung: Elektroinstallation

Elektro Braun

Am Schwalbengarten 2

53894 Mechernich-Bleibuir

Deutschland

Tel. 024434302

Elektro-braun.mechernich@t-online.de

Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

Sanitär RM Heizungsbau Mayer

Auf dem Berg 11

51570 Windeck

Deutschland

Tel. 02243 843689

rudi.ktm@web.de

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Kurth Bedachung

Zum Boul 4a

53894 Mechernich

Deutschland

Tel. 02443 901010

michael.kurth@t-online.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Schreinerei Bayard

Gartzemer 28

53894 Mechernich-Satzvey

Deutschland

Bauleistung: Maler, Lackierer

Farbecht Maler GmbH

Äußere Kanalstraße 12

50827 Köln

Deutschland

Tel. 022158919250

info@farbecht-gmbh.de

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Metallbau Rüdiger Zielke

Ernastraße 17

53881 Euskirchen

Deutschland

Tel. 02255-952804

metallbau-zielke@t-online.de

Verwendete Produkte

BEGA Gantenbrink-Leuchten

Leuchten

BEGA 33341W LED-Wandleuchte mit zweiseitigem Lichtaustritt

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

560 m²

 

Nutzfläche

337 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Umbau des Speichers über der alten Remise am Gut Hombusch ist Teil einer Umstrukturierung der im Jahre 1908 nach Plänen vom Architekten Paul Baumgarten errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gutsanlage im Mechernicher Forst. Um den erweiterten Nutzungsanforderungen der Bewohner und des angegliederten Forstbetriebes gerecht zu werden, wurden die seit längerem brachliegenden Räume im Nordflügel des Gebäudeensembles reaktiviert, um Wohnflächen in den übrigen Gebäudeteilen zu erweitern und barrierefrei umzubauen. Gefragt waren besonders bei dem Umbau der Remise möglichst reduzierte und schonende Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz; gleichzeitig war absehbar, dass ein "Komplettausbau" des vorhandenen Speichervolumens den Kostenrahmen sprengen würde. Diese Aspekte bewogen uns zu einem komprimierten Einbau von Büro- und Besprechungsräumen nach dem "Haus-im-Haus" Prinzip. Das zu beheizende Volumen wurde also minimiert, Konstruktion und Hülle des Neubaus dabei konsequent vom Bestand getrennt. Technisch aufwändige und bauphysikalisch problematische Durchdringungen von alten und neuen Konstruktionen und Klimaschichten konnten so reduziert werden. Zur Gewichtsersparnis wurde der Einbau in Holzbauweise konstruiert. Der auf diese Weise entstandene längsgerichtete, weitgehend verglaste und über Schiebetüren großzügig zu öffnende neue Baukörper wird durch eine in Gebäudemitte angeordnete Treppenanlage aus großformatigen Holzfurnierschichttafeln vom Hof über das Erdgeschoss erschlossen. Nebenräume für das Büro befinden sich neben der Treppe im Erdgeschoss. Für Tageslichteinfall und Belüftung des Hauptraumes bis hinunter ins Erdgeschoss werden süd-/hof- seitig die bestehenden Gauben genutzt, nord-/waldseitig wurden zusätzliche einfache Dachluken in die ungedämmte Konstruktion eingebaut. Die Enden des langgestreckten Baukörpers bilden ein Besprechungsraum und nach Osten ein abtrennbarer Büroraum mit Ausblick durch eine neu verglaste alte Fachwerkkonstruktion in die Kronen des umgebenden Waldes. Der zwischen bestehender, freiliegender Dachkonstruktion und dem Einbau freigebliebene Raum dient als Klimapuffer und wird über dreiviertel des Jahres als temporäre Erweiterung der Büroräume, Ausstellungs- und Lagerfläche genutzt. Im Bereich der großen vorhandenen Gaube ist so ein "Wintergarten" für Besprechungen und Arbeitspausen mit Ausblick in die Hofanlage entstanden. Die neugeschaffenen Arbeitsräume sind geprägt von den Überlagerungen und Gegensätzen von historischen und zeitgemäßen Holzbaukonstruktionen:
- feine, meist glatte neue Oberflächen aus Holzwerkstoffen stehen den rauhen Holzoberflächen der bestehenden Dach- und Bodenkonstruktionen gegenüber,
- die neuen hellen Hölzer kontrastieren mit den über die Jahrzehnte dunkel gewordenen Balken der Dachkonstruktion,
- die millimetergenau gefügten und präzise bearbeiteten neuen Konstruktionselemente treffen auf die groben Grundkonstruktionen des Dachstuhls und rauhe Mauerwerkswände und -böden.
Die Bandbreite der Qualitäten des Werkstoffes Holz sowohl in konstruktiver als auch in optischer und haptischer Hinsicht wird erkennbar und erfahrbar. Zusätzlich durch sorgfältige Lichtführung in Szene gesetzt, ist ein Arbeitsambiente entstanden, das von der Poesie des Werkstoffes Holz lebt, ganz im Sinne seiner Benutzer, die nun in Zukunft von hier aus die Geschicke Ihres forstwirtschaftlichen Betriebes leiten werden. 

Konstruktion und Materialien
Konstruktiv betrachtet handelt es sich um den Einbau einer selbstragenden Holzskelettstruktur in oder unter einer weit gespannten, historischen Dachkonstruktion nach dem Haus-im-Haus Prinzip.
Bestand: Der Speicher wird durch eine Pfettendachkonstruktion mit stehendem Stuhl gebildet, als Dachbelag fungiert eine altdeutsche Schieferdeckung auf einer sägerauhen Holzschalung. Der Speicher ist auf einem zweigeschossigen masiven Mauerwerksbau mit Beton-/Stahlkappendecken errichtet.
Einbauten: In das bestehende Dach wurden auf einer Seite in regelmäßigen Abständen Dachfenster als einfache, ungedämmte Dachdeckerluken zur Tageslichtversorgung und Lüftung eingefügt. Hofseitig wurde eine vormals geschlossene vorhandene Lastengaube ebenfalls zur Licht- und Luftführung verglast.
Der unter dem Dach liegende längs gerichtete Hauptraum ist aus einer frei tragenden Bodenplatte mit oberseits beplankten Holzbalken aus Brettschichtholz konstruiert, die auf die darunterliegenden tra- genden massiven Ziegelmauern von Keller und Erdgeschoss aufgelagert wird.
Auf die neue Bodenplatte wurden die Wandelemente aus beplankten Holzständern gestellt, die durch Längsträger aus Brettschichtholz verbunden werden, auf denen die vorgefertigten Dachelemente auf- gelagert sind. Diese sind als Dreiecksbinder mit einem biegesteifen Firstpunkt ausgebildet. Bodenplatte, Fassaden-und Dachelemente wurden mit Zellulosefaserdämmung aufgefüllt.
Zwischen die Fassadentafeln wurden raumhohe Fensterelemente eingefügt, diese Schiebetürelemente sorgen dafür, dass der Büroraum komplett zum unbeheizten Dachraum geöffnet und mindestens über Dreiviertel des Jahres in die Nutzung einbezogen werden kann.
Die gesamte Konstruktion des Einbaus ist so ausgebildet, dass der bestehende Dachstuhl nicht belastet wird und die Hinterlüftung des bestehenden Daches über die sparrenzwischenräume nicht beeinträchtigt wird. Lediglich die Kehlbalkenzangen der Bestandskontruktion durchdringen den neu geschaffenen Raum. In die Zangenzwischenräume eingefügte LED Lichtschienen sorgen über die gesamte Länge des Büroraumes für eine zonierte Grundbleuchtung.
Der längsgerichtete Hauptraum öffnet sich in der Mitte bis ins Erdgeschoss. Eine zweiläufige Treppe aus großformatigen, selbsttragenden Furnierschichtholztafeln verbindet Erdgeschoss und Obergeschoss über einen großzügigen, tageslichtdurch!uteten Luftraum. Alle Treppenelemente (Stufen, Brüstungen, Wangen) sind so dimensioniert, dass sie von den Brandschutzbehörden als F30 Konstruktion für den 1. Rettungsweg (Gebäudeklasse III) genehmigt werden konnten.
Die Treppe wurde sorgfältig zwischen die zum Teil sichtbar gebliebenen historischen Pferdestallkonstruktionen der ehemaligen Remise eingefügt und an diese angepasst.

Auszeichnungen

Anerkennung Holzbaupreis Eifel 2020

Schlagworte

Denkmalschutz, Bauen im Bestand, nachhaltig bauen, Holzbau, Umbau, Sanierung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

4

Das Objekt im Internet

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