Architekturobjekt 8 von 193

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Arbor Kitchen

88639 Wald-Ruhestetten, Riedstraße 26

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München Department of Architecture

Arbor Kitchen Westseite - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Ostseite - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Westseite 2 - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Wandkonstruktion - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Dach Detail 1 - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Dach Unterseite - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Dach Detail 2 - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Dach - Transparenzen - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Innenperspektive - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Arbor Kitchen Verbindungsdetail - Arbor Kitchen

© Kristina Pujkilovic, TUM

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München Department of Architecture

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Riedstraße 26, 88639 Wald-Ruhestetten, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Technische Universität München, Professur für Green Technologies in Landscape Architecture

Arcisstr. 21

80333 München

Deutschland

Tel. 089 28922302

ferdinand.ludwig@tum.de

Bauherr

Neue Kunst am Ried

Riedstraße 26

88639 Wald-Ruhestetten

Deutschland

Architekturfotografie

Technische Universität München, Professur für Green Technologies in Landscape Architecture

Arcisstr. 21

80333 München

Deutschland

Tel. 089 28922302

ferdinand.ludwig@tum.de

Verwendete Produkte

Gutta Werke GmbH

Dachdeckungen

Glasfaserverstärkte Polyesterbahnen

Robert McNeel & Associates Europe

Design-Software

Rhinoceros 3D

SÜLZLE Stahlpartner

Stahlprofile

Armierungsstahl

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

200 m³

 

Bruttogrundfläche

60 m²

 

Nutzfläche

60 m²

 

Grundstücksgröße

5.000 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

75.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der baubotanische Pavillon ArborKitchen besteht aus 32 Platanen, die ein leichtes, transparentes Dach tragen. Die Entwurfsaufgabe bestand darin, einen witterungsgeschützten Freiraum zu schaffen, der gleichzeitig die natürliche Schönheit der Bäume zur Geltung bringt und als Treffpunkt für Künstler und Besucher der Galerie Neue Kunst am Ried dienen kann.
Die Bäume wurden 2012 gepflanzt und über mehrere Jahre hinweg so geleitet, dass sie V-förmige Stützen bilden und sich in einem „Dachfirst“ in der Mitte treffen. Die daraus entstandene Struktur aus Stämmen und Ästen gab die Form des Daches vor. Für die Dachkonstruktion mit einer Fläche von 57 m² wurde ein ca. 800kg schweres Raumfachwerk aus 8 mm starkem Baustahl konstruiert, das vollständig von den Bäumen getragen wird. Die Dachhaut besteht aus glasfaserverstärkten Kunststoffschindeln. Die Äste der Bäume wachsen aus dem offenen First und verleihen dem Raum eine einzigartige Atmosphäre. Das Bauwerk ist ausschließlich durch Wurzeln im Boden verankert.
Im Vergleich zu Bauwerken aus industriellen Baustoffen verändern sich baubotanische Bauwerke aus lebenden Bäumen dynamisch. Dies bietet in allen Lebensphasen große ökologische und gestalterische Potentiale, steht aber auch im Gegensatz zu heute üblichen Entwurfsprozessen, die in der Regel auf Standardisierung und Normierung aufbauen und eine finale Fertigstellung anstreben. Die Gestaltung lebender Architektur erfordert einen neuen, prozessbasierten Ansatz, der die Komplexität des pflanzlichen Wachstums respektiert. Das Projekt setzt hier auf technologische Entwicklungen im Bereich des 3D-Scannens, der Wachstumsmodellierung und des parametrischen Entwerfens. Das großteils aus Studierenden bestehende Designteam nutzte photogrammetrische Punktwolken, um das Raumfachwerk an die natürlichen Formen der Bäume anzupassen. Nach einem Jahr des Wachstums wurden die Schindeln im April 2022 ergänzt. In den kommenden Jahren werden die Bäume weiter mit dem Raumfachwerk verwachsen und so die Stabilität verbessern und zusätzlichen Schatten bieten.
Der konzeptionelle Ansatz des Projekts orientiert sich an historischen Beispielen lebenden Architektur, wie sie bei den Living Root Bridges der Khasi im indischen Bundesstaat Meghalaya zu finden ist. Unsere moderne Interpretation kombiniert wissenschaftliche Expertise mit präziser Dokumentation und ermöglicht langfristiger Planung trotz Unsicherheiten. Wir möchten damit einen Beitrag zu einem Paradigmenwechsel hin zu adaptiven Umwelt-, Sozial- und Kultursystemen leisten, die kontinuierlich im Austausch zwischen digitaler Planung und lokaler Anpassung verbessert werden.

Beschreibung der Besonderheiten

Projektleitung: Professur für Green Technologies in Landscape Architecture, Technische Univerisität München: Prof. Dr. Ferdinand Ludwig, Qiguan Shu, Wilfrid Middleton

Entwurfsteam (Studierende): Alessandra Brembati, Baiyu Chen, Xi Chen, Denise Gordeev, Peter Grasegger, Marlena Hellmann, Stella Kampffmeyer, Tsz Ying Ng, Ke Sun, Tobias Winkler, Zhiqing Zhou, Nikolas Burger
Bauherr und Kooperationspartner: Cornelius Hackenbracht, Neue Kunst am Ried

Finanzierung und Unterstützung: Ove Arup Foundation, Robert McNeel & Associates Europe, SÜLZLE Group, TUM Architecture Research Incubator, TUM Design Factory 1:1, Empfangshalle Kreativquartier München

Auszeichnungen

Longlisted Dezeen Awards 2022

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

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