Architekturobjekte
Ausbauoffensive mit rotem Leichtbeton
Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials
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Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Heizkraftwerk Süd, München
Das neue Technikgebäude der Stadtwerke München nimmt am Energiestandort Süd die komplette Anlagentechnik für die Übertragung der dort gewonnenen Geothermie ins Fernwärmenetz auf. Der moderne Funktionsbau aus rot eingefärbtem Leichtbeton von Heidelberger Beton harmoniert mit den bestehenden Ziegelbauten der näheren Umgebung.
Am Heizkraftwerk Süd im Münchner Stadtteil Sendling entsteht eine Geothermieanlage, die deutschlandweit ihresgleichen sucht. Ziel der Bauherrin, den Stadtwerken München (SWM), ist es, bis spätestens 2040 den Münchner Bedarf an Fernwärme CO₂-neutral zu decken. Die Anlage mit ihrem roten Technikgebäude ist die jüngste von bislang sechs Geothermieanlagen, mit denen die Stadtwerke ihre Ausbauoffensive in Richtung erneuerbare Energien und CO₂-neutrale Energieversorgung im Wärmebereich vorantreiben.
Rot eingefärbter Leichtbeton für modernes Technikgebäude
Bei der Gestaltung des Neubaus gelang es dem beauftragten Architekturbüro Straub aus München mit einer Entscheidung für rot eingefärbten, strukturierten Leichtbeton die Anmutung der nahegelegenen Ziegelfassaden formal aufzugreifen und modern zu interpretieren. Der rote Sichtbetonbau ist ein reines Technikgebäude, das zur Einbindung der Geothermieanlage ins Fernwärmenetz dient. Der 70 mal 24 Meter lange und rund 15 Meter hohe Flachdachbau beherbergt den Elektrogebäudeteil, die Pumpenhalle und das Thermalwassergebäude.
Aus Brandschutzgründen wurden Elektro- und Thermalwassergebäude komplett aus Beton errichtet, während die Pumpenhalle sich als Stahlkonstruktion zeigt. Teilweise wurde der Betonbau mit Metallfassaden bekleidet, ebenso wie die schmale Verlängerung des Gebäudes, der angedockte Stahlbau. Die durchlaufende Bodenplatte, ein anspruchsvolles, sehr stark bewehrtes Maschinenfundament mit äußerst strengen Maßtoleranzen, die massiven Innenwände und die Decken wurden vor Ort mit Normalbeton von Heidelberger Beton gegossen.
Leichtbeton in Sichtbetonqualität
Die Art der Ausführung des strukturierten Leichtbetons in anspruchsvoller SB4-Sichtbetonqualität und seine ziegelrote Farbintensität entschied sich nach Begutachtung von rund fünf Quadratmeter großen, unterschiedlich ausgeführten Musterwänden. Produziert und geliefert hat den speziellen Beton mit der Festigkeitsklasse LC25/28 und der Rohdichteklasse D1,6 Heidelberger Beton, Gebiet München, aus dem Lieferwerk Zamilastraße. Dort war die Einfärbung auf Eisenoxidbasis in individueller rot-schwarzer Abmischung erfolgt. Das Betotech Baustofflabor, Bereich München, hatte im Vorfeld auf Farbmustern sieben mögliche Farbvarianten hergestellt, die auch der Entscheidungsfindung dienten.
Beschreibung der Besonderheiten
An der langen Betonfassade sah das Architekturbüro eine markante geriffelte Struktur ohne Fugen vor. An der Fassade zeichnen sich lediglich, wie gewollt, die Konturen der Matrizenelemente leicht ab. Durch die starke Riffelung war das Erreichen der hohen Ausführungsqualität SB4 in der Fläche kein Problem. Gewünscht waren allerdings klare Kanten und präzise eingeschnittene, glatt geschalte Öffnungen, in die anschließend Metalllamellen eingefügt wurden. Die Befestigungspunkte wurden lokal mit Leichtbetonmörtel nachgearbeitet. Da bei diesem Vorgang Matrizenteile auf die Oberfläche gepresst wurden, sind diese Löcher nicht mehr sichtbar. Betoniert wurde bis zur Attika, die durch ein feines, farblich auf die Lamellen abgestimmtes Abschlussblech konturiert wird. Auch im Inneren ist der Bau betonsichtig. Dieser Sichtbetonbau zeigt zudem auf hervorragende Weise, wie passgenau ein solches Gebäude in den städtisch-industriellen Kontext eingebunden werden kann.