Architekturobjekt 42 von 241

Architekturobjekte


Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

1211 Berlin, Tempelhofer Damm 45

Mit freundlicher Unterstützung von Kebony

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kebony

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kebony

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

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© Kristian Alveo

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© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

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© Kristian Alveo

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© Kristian Alveo

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© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Tower mit Dachterrasse aus Kebony - Aussichtsterrasse für historisches Wahrzeichen Flughafen Tempelhof

© Kristian Alveo

Mit freundlicher Unterstützung von Kebony

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Tempelhofer Damm 45, 1211 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

05.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

:mlzd

Mattenstr. 81

2503 Biel

Schweiz

Tel. +41 32 3230472

office@mlzd.ch

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

Karle & Rubner GmbH

Im Schosseifen 4

35713 Eschenburg

Deutschland

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Poburski Dachtechnik Ost GmbH

Waldstraße 15

13403 Berlin

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Tempelhofer Flughafen war einst der modernste seiner Zeit. Heute ist er ein historisches Wahrzeichen, ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Als neues Highlight wurde eine 600 m² große Dachterrasse mit einer 360° Aussichtsplattform für den THF Tower gestaltet. Doch vor der Eröffnung mussten einige Herausforderungen in 26 m Höhe bewältigt werden, damit die zahlreichen Besucher in den nächsten Jahren den Ausblick genießen können.

Die Verbindung von historischem Charakter und modernen Anforderungen stellte das Planungsteam vor eine komplexe Aufgabe. Das Gebäude wurde baulich nie richtig fertiggestellt. Die Nationalsozialisten begannen 1939 damit, den Vorgängerbau des Flughafens zu erweitern. Ziel war ein „Weltflughafen“, der gleichzeitig der propagandistischen Selbstdarstellung des NS-Regimes diente. Kriegsbedingt stockte der Bau. Außerdem liegt für das Gebäude keine baurechtliche Genehmigung vor und somit auch kein Nachweis über die Sicherheit des Tragwerkes und des Brandschutzes. Diese Herausforderungen wurden durch eine sorgfältige Analyse der vorhandenen Bausubstanz und eine enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen gelöst.

Empfangen werden die Besucher von einem Treppenhaus, das den Stand 1930er Jahre sichtbar macht. Statt einer direkten Verbindung zur denkmalgeschützten Substanz entschied sich das Architekturbüro: mlzd für eine hängende Stahltreppe, die wie eine Marionette über den originalen Stufen zu schweben scheint. Dieser Ansatz unterstreicht die Bedeutung des Gebäudes, ohne dessen Originalstruktur zu beeinträchtigen. So wird auch die Wegeführung sowie die räumliche und historische Komplexität der einstigen
Monumentaltreppe offengelegt. Die oberste Gebäudeebene wurde zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungsraum ausgebaut. Im Mittelpunkt aber steht das Dach mit dem verglasten ehemaligen Flughafen-Tower.

Dachterrasse mit innovativer Unterkonstruktion
Von Beginn der Planung an war klar: Der Tower ist ideal für eine Aussichtsterrasse. Die innovative Unterkonstruktion kommt von Karle&Rubner, der Deckbelag aus Kebony Holz verleiht der Terrasse ein anspruchsvolles und hochwertiges Aussehen. Hier bietet sich den Besucherinnen und Besuchern ein eindrucksvoller Rundumblick über die Weite des Tempelhofer Feldes und seine städtische Umgebung, der früher nur den Fluglotsen vorbehalten war. Die geplante Nutzung der Terrasse als öffentlicher Raum brachte allerdings  höchste Anforderungen an alle Aspekte der Konstruktion mit sich, einschließlich Statik, Belastungstoleranzen und Windsogsicherheit. Zahlreiche Lösungsansätze mussten verworfen werden.

Die Dachterrasse zeichnet sich durch ein interessantes dreidimensionales Gefälle aus und bietet eine attraktive Aussichtsplattform, die über mehrere Stufen zum Rand abfällt. Im Zentrum der Terrasse verengt sich die Hauptebene und es sind zusätzliche Zwischenhöhenstufen zu den Seiten eingezogen worden. Diese anspruchsvolle Planung erforderte eine robuste und dauerhafte Unterkonstruktion. Da Holz aufgrund von Brandschutzvorschriften nicht als Material für die Unterkonstruktion infrage kam, wurden Aluminiumprofile verwendet. Das Unterkonstruktion-Skelett, das sich über das gesamte Dach des Flughafen-Towers erstreckt, formt die
Dachterrasse und die Übergänge zwischen den einzelnen Stufen. Dabei variiert die Höhe der Unterkonstruktion von fünf Zentimetern an der niedrigsten Stelle bis zu 70 Zentimetern an der höchsten Stelle. Um diese Höhenunterschiede auszugleichen, wurde eine Kombination aus Beton und Kies verwendet. Für die speziellen Anforderungen an Windlast, Brandschutz und Druckbelastung wurde in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen ein innovatives Konzept von Karle & Rubner erarbeitet. Die Unterkonstruktion besteht aus verstellbaren Kunststoffstützen, die auf einer Dämm- und Abdichtungsschicht platziert wurden. Diese Stützen tragen eine Auflagestruktur aus Aluminiumprofilen, auf der schließlich der Deckbelag aus Holz verlegt wurde. Betonplatten verschaffen an  neuralgischen Punkten das notwendige Gewicht. Dieses System bietet eine hohe Flexibilität hinsichtlich Höhenanpassungen und Nivellierung, was wichtig ist, um Unebenheiten im Untergrund auszugleichen. Die neu entwickelte Unterkonstruktion könnte auch in zukünftigen Projekten zum Einsatz kommen, denn das ausgeklügelte Design bietet spektakuläre Lösungen für Terrassen unter besonderen Bedingungen und ermöglicht es, auf verschiedene bauliche Gegebenheiten zu reagieren.

Hoch hinaus mit haltbarem Holz
Bei der Wahl der Materialien für die Dachterrasse wurden neben den technischen Aspekte auch ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt. So fiel die Entscheidung für den Deckbelag sehr früh auf Kebony Clear, das durch seine Beständigkeit und sein ansprechendes Aussehen besticht. Kebony ist eine innovative und nachhaltige Holzart, die sich ideal für Außenanwendungen wie Terrassen oder Fassaden eignet. 

Die Verwendung von Kebony für die Dachterrasse des "THF Tower" hatte mehrere Vorteile: Das modifizierte hat im Vergleich zu  herkömmlichen Harthölzern ein geringes Gewicht. Darüber hinaus benötigt es nach der Installation keine weitere Behandlung mit Lacken oder Ölen, was es zu einer umweltfreundlichen und pflegeleichten Wahl macht. Mit der Zeit entwickelt es eine silbergraue Patina, die eine zusätzliche Tiefe und Charakter verleiht. Das macht Kebony auch zu einer idealen Lösung für Orte wie die Terrasse des
THF Towers, die ständig den Elementen ausgesetzt sind – dabei aber Designästhetik, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit gleichermaßen verbinden sollen.

Die gelungene Umsetzung des Projekts "THF Tower" zeigt eindrucksvoll, wie historische Gebäude durch gezielte Eingriffe und den Einsatz innovativer Materialien und Konstruktionen in neue Nutzungskontexte überführt werden können. Es ist ein Paradebeispiel für die Weiterentwicklung und Pflege des architektonischen Erbes, das den Flughafen Tempelhof auszeichnet. Und es
ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie Architektur, Technik, moderne Materialien und Historie Hand in Hand gehen können, um Räume zu schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. 

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