Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von puren
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bahnhofstraße 31, 04703 Leisnig, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2022
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mehr als 155 Jahre steht der Bahnhof Leisnig an der Bahnstrecke Grimma-Döbeln. Er ist schon lange nicht mehr in Betrieb und drohte mehr und mehr zu verfallen. Schäden und Vandalismus setzten dem mittlerweile denkmalgeschützten Bauwerk erheblich zu. 2020 kamen vier Musiker aus Tübingen und Berlin und mit ihnen die Wende für das Gebäude. Sie kauften den Bahnhof und sanieren ihn schrittweise. Ihre Vision: der Bahnhof soll zu einem Ort werden, an dem Menschen ihre Fähigkeiten, ihre Musik und ihre Geschichten teilen können.
Breite Zustimmung
Seit 2000 war das Bahnhofsgebäude nicht mehr im Betrieb und hatte mittlerweile auch den Besitzer gewechselt. Es bestand aus einer zentralen Eingangshalle mit Wartesälen und einer Bahnhofswirtschaft auf der einen sowie Fahrkarten- und Gepäckabfertigung und Diensträumen auf der anderen Seite. In den Stockwerken der Flügelbauten befanden sich Wohnungen. Mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel kam nicht nur Schwung in die längst überfällige Sanierung, sondern auch ein Nutzungskonzept ins Spiel, das bei Verwaltung und Bevölkerung gleichermaßen auf Zustimmung stieß. Die alte Bahnhofshalle soll wieder als Durchgang zu den Gleisen nutzbar gemacht werden. Zudem ist mittelfristig Wohnraum für Kurz- oder Langzeitgäste geplant, genauso wie ein gastronomisches Angebot. Daneben sollen die Räumlichkeiten für kulturelle Angebote und Events genutzt werden.
Notwendige Dachsanierung
Nicht alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen können durch freiwillige Helfer umgesetzt werden. Dazu zählte unter anderem die komplette Sanierung des Daches über der Bahnhofshalle. Deren Deckung wurde nach einem Brand im Jahr 2000 zwar erneuert, jedoch entsprach das verwendete Material nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes. Zudem wies das Dach über der Halle Undichtigkeiten auf, die zu einer Schädigung der darunterliegenden Konstruktion führte. In Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde entwickelte Dipl.-Ing. Alireza Rismanchian ein Sanierungskonzept für das Dach. Mit der Ausführung der Arbeiten beauftragte die Eigentümergemeinschaft den ortsansässigen Dachdeckerbetrieb Bedachungen Seidel.
Rückbau und Erneuerung
In einem ersten Schritt entfernten die Dachhandwerker die vorhandene Deckung aus Faserzementplatten sowie die darunterliegende Unterspannbahn und legten die Holzschalung des 130 m² großen Satteldaches frei. Aufgrund der eingedrungenen Feuchtigkeit und einer unzureichenden Hinterlüftung war die Schalung weitgehend verrottet und musste komplett ausgetauscht werden. Während der Aufnahme der Rauspundschalung zeigte sich, dass auch einige der darunterliegenden Balken aus der Tragkonstruktion des Daches in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Diese wurden von einem Zimmereibetrieb erneuert, bevor die neue Holzschalung aufgebracht werden konnte.
Sinnvolle Kombination
Neben einer dauerhaften Funktionsfähigkeit sollte das sanierte Dach zudem dem historischen Vorbild entsprechen. Alte Aufnahmen zeigen, dass das Dach der Eingangshalle ursprünglich mit einer Metalldeckung abgedichtet worden war. Entsprechend wurde der neue Dachaufbau auf eine Deckung mit Doppelstehfalz abgestimmt. Zugleich galt es auch, das Bauteil energetisch zu optimieren, wobei die maximalen Anschlusshöhen an die angrenzenden Bauteile zu berücksichtigen waren.
Schlanker Gesamtaufbau
Eine passende Lösung fanden Bauherr und Planer mit dem Dämmsystem MetalFix von puren aus Überlingen. Es ist für unbelüftete, einschalige Metalldach- und Fassadenkonstruktionen konzipiert, also ideal für den Sanierungsansatz in Leisnig. Denn das Dämmsystem verbindet sehr gute Dämmwirkung mit einem gleichzeitig schlanken Gesamtaufbau. Zur Montage das Dämmsystems auf dem Eingangshallendach des Bahnhofs Leisnig verlegten die Dachhandwerker zunächst die robuste und mechanisch stark belastbare puren TOP DSB 100 als Notabdichtung und Konvektionssperre. Im Nahtbereich sind die Bahnen mit dem „Kleber-auf-Kleber-System zur luftdichten Fügung“ ausgerüstet. Das verhindert zugleich die Feuchtewanderung durch Kapillare. Im darauffolgenden Frühjahr startete die Verlegung der Metalldeckung. Zum Einsatz kamen Aluminium-Scharen in anthrazit. Zur Hinterlüftung der Alu-Bleche verlegten die Dachhandwerker zuvor eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit Polypropylen-Mono Filament Gelege. Zudem wurden insgesamt zehn Dachflächenfenster eingebaut und handwerklich an die Metalldeckung angeschlossen. Nach insgesamt knapp drei Monaten war die Sanierung des 30 Grad geneigten Bahnhofshallendaches abgeschlossen.
Schritt in die Zukunft
Mit der Erneuerung der Dachdeckung endete ein erster Abschnitt der auf insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung des Bahnhofs Leisnig. Zugleich ist sichergestellt, dass die Bausubstanz im Hallenbereich nicht mehr durch eindringende Feuchtigkeit geschädigt wird. Nach erfolgten Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Innenbereich soll die Bahnhofshalle zeitnah wieder als Zugang zu den Bahngleisen genutzt werden können.
Beschreibung der Besonderheiten
puren MetalFix
puren Top DSB 100
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