Architekturobjekt 8 von 13

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer


Bahnhof Wilsdruff

01723 Wilsdruff, Freiberger Str. 50

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SAI Scharrer Architekten & Ingenieure

Eingangsbereich - Bahnhof Wilsdruff

© Scharrer Architeken & Ingenieure all rights reserved

Außenanlage - Bahnhof Wilsdruff

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sanierter Güterboden - Bahnhof Wilsdruff

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Anbau - Bahnhof Wilsdruff

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Anbau - Bahnhof Wilsdruff

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Außenanlage - Bahnhof Wilsdruff

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ehemalige Schalterhalle - Bahnhof Wilsdruff

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ehemalige Schalterhalle - Bahnhof Wilsdruff

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Eingangsbereich des Veranstaltungsraum - Bahnhof Wilsdruff

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ehemaliger Güterboden als Veranstaltungsraum mit rekonstruiertem Dachstuhl - Bahnhof Wilsdruff

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ehemaliger Güterboden als Veranstaltungsraum mit rekonstruiertem Dachstuhl - Bahnhof Wilsdruff

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Anbau - Bahnhof Wilsdruff

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Treppenhaus - Bahnhof Wilsdruff

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Obergeschoss mit rekonstruiertem Dachstuhl - Bahnhof Wilsdruff

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SAI Scharrer Architekten & Ingenieure

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Freiberger Str. 50, 01723 Wilsdruff, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

SAI Scharrer Architekten & Ingenieure

Meißner Str. 96

01445 Radebeul

Deutschland

Tel. +49 351 8385361

info@scharrer-architekten.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro für Statik und Konstruktion im Bauwesen

Heinrich-Heine-Straße 8

01723 Wilsdruff

Deutschland

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

720 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.169.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

1. GESCHICHTE
Der Kleinbahnhof Wilsdruff war ehemals der zweitgrösste Kleinbahnhof Deutschlands. Aus diesem Grund stellt das Gebäude innerhalb der Stadt Wilsdruff ein wichtiges idenditätsstiftendes Symbol dar.
Erbaut wurde das Gebäude im Jahr 1886 und wenige Zeit später zu einem zweigeschossigen Kopfbau mit angebautem Güterschuppen erweitert. Der Güterschuppen wurde in zwei weiteren Bauabschnitten vergrössert.
Ab 1966 wurde der Bahnverkehr aufgegeben, das Gebäude wurde demzufolge nicht mehr adäquat genutzt. Auf Grund der seit einiger Zeit vollständig fehlenden Nutzung ist das Gebäude stark sanierungsbedürftig.

2. KONSTRUKTION DES BESTANDES
Das zweigeschossige Kopfgebäude ist ein massives Gebäude mit Holzdachstuhl. Die tragenden Wände der Obergeschosse sind aus Ziegelmauerwerk, der Keller ist aus Naturstein gemauert.
Die Dachdeckung war noch teilweise in Schiefer ausgeführt.
Der eingeschossige Güterboden besteht aus einer tragenden Holzkontsruktion und den mittragenden Aussenwänden aus Ziegelmauerwerk.
Der Sockel des gesamten Objektes ist aus Naturstein.
Nach historischen Zeichnungen ist die Gründung des Gebäudes sehr aufwendig. Sie besteht teilweise aus Viadukt ähnlichen Abmauerungen, die mehrere Meter tief bis auf gewachsenen Fels reichen. Anlass dafür kann die vorherige Nutzung des Geländes als Sandgrube sein.

3. UMBAU
Ziel des Umbaues und der Sanierung war es, die vorhandene Gebäudestruktur weitgehend zu erhalten, den Bestand wieder als Ensemble unterschiedlicher Bauphasen und Nutzungen ablesbar zu machen und die Flexibilität der neuen Nutzungen durch einen nicht in die historische Bausubstanz eingreifenden Ergänzungsbau zu gewährleisten.

Entsprechend seiner Funktion, ist der Anbau auf der Erschliessungsseite, der der Straße zugewandten Seite, angeordnet. Die gegenüberliegende Fassade zum Grün- und Freibereich erhielt keine Anbauten oder Ergänzungen, so dass hier das historische Gebäudeensemble vollständig erlebbar bleibt.
Der Anbau ist als Witterungsschutz für die Erschliessungen und Funktionsräume konzipiert. Dementsprechend wurde er nicht als massiver Gebäudeteil geplant, sondern als leichte Stahlrahmenkonstruktion.

Der Güterboden selbst nimmt alle raumintensiven Nutzungen auf, wie Tanz- und Mehrzweckräume. Durch eine mobile Unterteilung dieser Räume ist es möglich, nach Erfordernis verschiedene Raumgrössen und Raumfolgen zu schaffen. Auf feste Einbauten innerhalb des Güterbodens wurde bewusst verzichtet. Lediglich entlang der Aussenwände sind Einbauschränke als Stauraum vorgesehen. Alle Einbauten orientieren sich am Raster des Tragwerkes und dieses bleibt vollständig sichtbar. Damit wurde das historische Tragwerk raumbildprägend für den gesamten Innenraum.

Im Kopfbau, dem ehemaligen Bahnhofsgebäude, sind entsprechend der vorgefundenen Grundrissstruktur die Nutzungen mit kleinteiligerem Grundriss angeordnet. Hier befinden sich Funktionsflächen und Vereinsräume.
In der ehemaligen Schalterhalle, dem Raum, in dem der eigentlichen Publikumsverkehr herrschte, wurde das Foyer mit einem Bar- und Loungebereich, also der öffentlichste Teil der Nutzungen untergebracht.
Über das Foyer werden Vereinsräume, Büros und Nutzungen in den Obergeschossen mit dem Veranstaltungs- und multifunktional nutzbaren Bereich des Gebäudes verbunden.
Im Dachgeschoss über dem Foyer konnten lüftungs- und steuertechnische Anlagen untergebracht werden.
Die höherwertige Nutzung des Kellers wurde nicht geplant, da in diesem Falle eine aufwendige Sanierung und Trockenlegung erforderlich gewesen wäre. Es wurde davon ausgegangen, das der Keller für Haustechnik und untergeordnete Nutzungen genutzt wird.

Güterboden und Anbau bieten Funktionen für die Freiluftbühne an und ermöglichen damit eine vielfältige Nutzung für Openairveranstaltungen und –aufführungen.

3. MATERIAL UND KONSTRUKTION
Die bestehende Materialität der Bestandsgebäude blieben erhalten und konnten durch die Sanierung neu zur Geltung gebracht werden.
Am Bahnhofsgebäude wurde eine Putzsanierung mit Wiederherstellung einer plastischen Fassadengliederung mit mineralischen Putzen vorgeschlagen. Die Farbigkeit des Grundputzes wurde gegenüber der Fassadendekoration abgesetzt.
Im inneren beschränkten sich konstruktive Massnahmen auf das Entfernen massiver Wände und die Ergänzung durch Leichtbauwände. Die Oberflächen wurden gestrichen, auf Tapeten wurde verzichtete.

Im Foyer wurden die handwerklich und gestalterisch qualitätvollen Eingangstüren der letzten Umbauphase in den 60er Jahren erhalten, ebenso konnte die Abtrennung zum Kassenschalter integriert werden und als Abtrennung der Lounge/Bar gegenüber dem Eingang genutzt werden. Damit bleibt ein Stück Zeitgeschichte erlebbar. Der Terrazzoboden bleibt erhalten , wurde jedoch ausgebessert und ergänzt.

Der Güterboden wurde vollständig entkernt. Tragwerk, Dach und Toröffnungen, die gestaltprägenden Elemente blieben erhalten. In das Dach wurden nach historischen Vorbild Oberlichter integriert um eine gleichmässige Ausleuchtung der Räume zu gewährleisten. Um das Tragwerk innen nicht zu verdecken, wurde eine Aufsparrendämmung eingebaut. Das Tragwerk wurde fachgerecht aufgearbeitet und farbig lasiert und setzt sich damit gegenüber den verputzten und gestrichenen Wänden ab.
Die Toröffnungen erhielten Stahlrahmentüren mit Segmentbögen, die kleinen Fenster wurden auf Grund Ihrer für die Nutzung ungünstigen Lage in der Fassade zurückgebaut. Gedämmt wurde die Fassade mit einem Wärmedämmputz.
Im Bereich der Tanzräume wurden ein entsprechender Tanzboden vorgesehen, die Mehrzweckräume erhielten einen konstruktiv einfacheren Fussbodenaufbau mit Holzbelag in gleicher Holzart.
Die Abtrennung der Funktionsbereiche erfolgte über mobile Trennwände, die in geöffnetem Zustand in Wandschränken geparkt werden.
Der kleine Anbau am Giebel wurde entfernt.

Der Neubau wurde als leichte Stahlrahmenkonstruktion geplant. Die Funktionsräume wurden als Leichtbaukonstruktion errichtet. Mit farbig beschichteten Holzwerkstoffplatten wurden die Aussenwände dieser Räume beplankt. Als Bodenbeläge sind Fliesen in den Nassräumen und Linoleum oder Kautschuk allen weiteren Räumen zum Einsatz gekommen.
Teile der zur Straße hin verglasten Flächen erhielten einen feststehenden Sonnenschutz.

4. NUTZUNG
Die Nutzung des Gebäudes leitet sich von den zur Verfügung stehenden Raumgrössen und Raumgefügen ab.
Im Kopfgebäude sind Veranstaltungen in kleineren Gruppen, wie Vereinstreffen, Nachmittagsunterricht, etc. mit Personengruppen von ca. jeweils 4-6 Personen möglich.

Der Güterboden wird im überwiegenden Fall in kleineren Raumgruppen mit Grundflächen zwischen 60 und 80 qm genutzt. Die Nutzung erfolgt ebenfalls vorrangig durch Vereine.
Für grösserer Veranstaltungen ist es möglich den Güterboden insgesamt als ein Veranstaltungsraum zu nutzen.

Nach Aussage der Nutzer ist die Nutzung durch die verscheidenen Vereine pro Verein auf etwa 4-5 Stunden einmal in der Woche beschränkt. Aussnahme bildet hier der Tanzverein, der Räume im Güterboden öfter zu Trainigszwecken nutzt.

Für die Nutzung des Gebäudekomplexes durch die verschiedenen Vereine wurde ein Belegungs- und Nutzungsplan erstellt.

Die Nutzung findet meist Nachmittags bis max. 22.00 Uhr statt.
Grossveranstaltungen bilden die Aussnahme in der Benutzung des Gebäudes. Art, Dauer und sonstige für die Durchführung solcher Veranstaltungen relevanten Abstimmungen müssen mit den zuständigen Stellen vorab abgestimmt werden.

Es wurden keine ständig beschäftigte Personen im Sinne der Arbeitsstättenverordnung angestellt.
Der Betrieb des Barbereiches obliegt dem jeweiligen Nutzer oder Mieter. Die Küche ist nur als Vorbereitungs- und Warmhalteküche konzipiert. Diese dient bei der Anlieferung von Speisen und Getränken durch Caterer oder den jeweiligen Nutzer nur zum Präparieren und Vorhalten.

Schlagworte

Schmalspurbahn, Bahnhof, Wilsdruff, Kleinbahnhof, Verein, Sanierung

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Sitzplätze

350

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