Architekturobjekt 14 von 282

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Bauen für Instandhaltung - Communal Housing Gedved

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München (im Austauschjahr an der Arkitektskolen Aarhus), Architektur, Leonhard Betz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München (im Austauschjahr an der Arkitektskolen Aarhus), Architektur, Leonhard Betz

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dänemark

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Holzmodulbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

1.388 m²

 

Wohnfläche

3.600 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Thema der Instandhaltung hat in der Architektur in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen. Im Zusammenhang mit der schnell voranschreitenden Diskussion über die Beziehung der Architektur zur Klimakrise stellt die Instandhaltung einen der selten untersuchten Aspekte des architektonischen Mainstreams dar. Besonders die Lebensdauer von Baumaterialien, die Tektonik der Konstruktion im Laufe der Zeit und die Verbindung mit Praktiken der Instandhaltung stehen dabei im Fokus. Üblicherweise werden solche Fragen an andere am Bauprozess beteiligte Bereiche delegiert. Nur wenige Architekten haben sich mit dem Nachleben ihrer Projekte befasst, stattdessen endet das Architekturprojekt meist dort, wo ein neues, fertiggestelltes Gebäude beginnt.

Vor diesem Hintergrund wird vorgeschlagen, Instandhaltung als eine breitere Praxis der Arbeit mit robusten und einfachen Konstruktionen in der Architektur zu verstehen. Um dies zu untersuchen, wird in dem Projekt eine adaptive Umnutzung eines alten Bestandsgebäudes zu Kollektivwohnungen vorgeschlagen. Dabei werden nicht nur Lösungsansätze für das Bauen im Bestand untersucht, sondern auch die Suche nach neuen Lebensformen im Kontext des Zusammenlebens erweitert.

Das Projekt vereint dabei Ansätze zur Instandhaltung und Renovierung eines bestehenden Gebäudes im ländlichen Raum Dänemarks. Die Landschaft ermöglicht dabei bestimmte Qualitäten, die keine städtische Umgebung bieten kann. Gleichzeitig bedeutet das Leben auf dem Lande aber auch Abgeschiedenheit vom Verkehr, vom sozialen Leben und sogar von den lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmitteln.

Betrachtet man die Wirtschaftsgeografie Dänemarks, so ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Während einige Teile des ländlichen Raums als landwirtschaftliche Standorte, Vororte oder anderweitig florieren, stehen andere Städte, Höfe und Gebäude leer. Dieser Zustand bietet die Möglichkeit, sowohl die künftigen Nutzungsszenarien als auch das architektonische Potenzial solcher Orte zu überdenken. Könnte die Wiederbesiedlung einiger der verlassenen Gebäude auf dem Lande neue Modelle der Gemeinschaft bieten - sowohl für das Wohnen als auch für die Erhaltung dieser Orte?

Vor diesem Hintergrund wird die Beziehung zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeit im ländlichen Raum untersucht. Welche Formen von Kollektivität kann die Architektur hervorbringen? Wie kann die Architektur verschiedene Arten des Zusammenlebens in einer ländlichen Umgebung artikulieren? Und welche kollektiven Formen des Bauens und der Instandhaltung können durch den Entwurf zum Ausdruck gebracht werden?

Das Projekt überzeugt durch eine Mischnutzung aus kommunalen Wohneinheiten und Funktionsräumen, welche als Bindeglied zwischen den Wohneinheiten liegen. Dadurch werden nicht nur attraktive Orte für neue Bewohner geschaffen, sondern auch eine grundlegende Infrastruktur im ländlichen Raum sichergestellt. Gleichzeitig wird ein großer Wert darauf gelegt das Projekt möglichst modualar aufzubauen um eine Übertragung der Projektidee auf andere Bestandsgebäude zu ermöglichen. 

Beschreibung der Besonderheiten

Besonderheit des Gebäudes liegt in der funktionalen Planung der einzelnen Wohneinheiten. Im Gegensatz zu klassischen Wohnungsbauentwürfen, wird eine neue, radikale Form des Zusammenlebens erprobt. Dabei werden flächengleiche Räume geschaffen, welche sich durch die unterschiedliche Zugänglichkeit und Raumkonzept voneinander unterscheiden. Das Projekt zeigt dabei auf, wie trotz demokratischer Rasterung des Grundrisses unterschiedliche Niveaus von Privatsphäre erreicht werden können.
 

Nachhaltigkeit

Nach einer Zustandsanalyse der existierdenen Bausubstanz wurde evaluiert welche Gebäudeteile erhalten werden konnten. Diese Gebäudeteile wurden dann für die Umnutzung des Gebäudes verwendet. Darunter zählen die alte Außenwänden des Bestandsgebäudes sowie Teile der bereits erneuerten Dachbekleidung. Für die neuen Bauelemente wurden Brettsperrholzwände in Modulbauweise gewählt.

Schlagworte

Communal Housing, Bauen im Bestand, Umnutzung

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

24

 

Anzahl Betten

96

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