Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
Baugemeinschaft Leonberg, GeWoLeo
71299 Leonberg, Fichtestraße 27
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Fichtestraße 27, 71299 Leonberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
13.024 m³
Bruttogrundfläche
4.321 m²
Nutzfläche
709 m²
Wohnfläche
2.324 m²
Grundstücksgröße
2.661 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In einer Studie erarbeiteten wir 2 unterschiedliche Vorschläge. Ein U-förmiges Haus, organisiert um ein großes Atrium, wurde schlussendlich zugunsten eines Z-förmigen Hauses verworfen.
Dessen gezackter Baukörper reagiert in seiner klar definierten Form auf die heterogene Umgebung.
Auf der einen Seite nimmt er mit seiner Größe und Länge die gestaltprägenden Mehrfamilienhäuser, insbesondere die östlich liegenden Nachkriegszeilen, auf. Auf der anderen Seite erlebt man ihn als Fußgänger durch seine abgeknickten Fassaden in immer wieder neuen Blickwinkeln. Aus vielen Perspektiven wirkt er durch die Verkürzung wesentlich kleiner als er ist. Dadurch nimmt er sich gegenüber den kleineren Häusern in der Umgebung zurück. Die stadträumlich wichtige Straßenecke ist räumlich besetzt.
Im Westen entstand ein schöner Vorplatz als Eingangsbereich. Die geschwungene Mauer ermöglicht den Erhalt eines charaktervollen, alten Baumes.
Der kompakte Baukörper ermöglicht einen großzügigen Gartenbereich im Osten, der sich mit dem städtischen Grünraum hinter dem benachbarten Reiterstadion vernetzt.
Diese auch von uns favorisierte Baukörperform wurde von der Stadt Leonberg durch einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan ermöglicht.
Die schöne, rote Sandsteinmauer, die den abgebrochenen Kindergarten einrahmte, blieb erhalten. Im Bereich des Vorplatzes wurde sie in den neuen Eingangsplatz geöffnet. Der im Haus entstandene Höhensprung gibt dem zentralen Gemeinschaftsraum und dem Eingangsbereich eine angenehme Höhe von deutlich über 3m.
Über breite Treppen (und den Aufzug) erreicht man die ein halbes Geschoss höher gelegenen polygonalen Treppenräume. Deren großzügige dreieckige Treppenaugen werden je von einem Oberlicht erhellt. In ihrer roten bzw. blauen Farbgestaltung unterscheiden sich die ansonsten identisch gestalteten Treppenhäuser und bieten den Bewohnern Identifikation und Orientierung. Der Gemeinschaftsraum verbindet beide Treppenhäuser und ermöglicht viele Alltagsbegegnungen.
Die Grundrisse sind unterschiedlich nach den konkreten Bedürfnissen der Eigentümer und Bewohner gestaltet. Unter den Baukörper eingepasst liegt eine Tiefgarage und hält das Grundstück frei von Parkplätzen.
Gemeinschaftsraum und Treppenhäuser sind mit einem sandfarbenen Putz geschlämmt, der Rohbau bleibt spürbar. Im Gemeinschaftsraum sorgen gegenläufig geschuppt angeordnete Heraklithplatten für die gewünschte Raumakustik, und das geölte Parkett schafft eine angenehme Atmosphäre. Über die großzügigen Verglasungen öffnet sich der Gemeinschaftsraum gleichzeitig zum Vorplatz und in den angrenzenden Garten.
Der Baukörper, aus hochwärmedämmenden Ziegeln gemauert, ist mit einem mit Ziegelsplitt gefärbten Kalk verputzt. Die Fassade ist mit Streifen aus Kellenwurf in Höhe der Geschossdecken gegliedert. Diese dunklen Putzstreifen nehmen die grauen, vorstehenden Rollladenkästen auf und binden sie in die Gesamtgestaltung ein. Die dunkler gestalteten Rückwände der Loggien und Dachterrassen machen erlebbar, wie ihr Raum aus dem Gesamtvolumen herausgeschnitten ist.
Die geschosshohen Fenster in einem normalen und einem schmäleren Hochformat sind frei in die Fassade gesetzt und ermöglichen eine individuelle Belichtung der unterschiedlichen Grundrisse.
Die Balkon- und Fenstergitter spielen mit unregelmäßig angeordneten Knicken. Aus diesem Muster hat die Grafikerin die Gestaltung des Auflaufschutzes auf den Glasflächen im Eingangsbereich abgeleitet.
Energetisch wird das Haus durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftheizwerk abgerundet und erreicht das KFW 70-Niveau. Der Strom wird über ein entsprechendes Organisationsmodell den Bewohnern günstig angeboten. Aktuell wollen die Bauherren PV auf dem begrüntem Flachdach nachrüsten, die Leitungen sind damals vorgerichtet worden.
Beschreibung der Besonderheiten
- Eine Wohngruppe von Menschen mit Behinderungen ist in das Haus integriert.
- Die Stadt Leonberg hat das Projekt unterstützt und einen vorhabensbezogenen B-Plan aufgestellt.
- Die Putzfassade ist mit einem durchgefärbten Kalkputz erstellt.
Auszeichnungen
Würdigung beim "Dr. Ursula Broermann Preis für beispielhaftes barrierefreies Bauen 2019"
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
38,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
29
Das Objekt im Internet
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