Architekturobjekt 2 von 20
Heinze ArchitekturAWARD 2022: 3. Platz - Nachhaltiger Wohnungsbau

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: 3. Platz - Nachhaltiger Wohnungsbau


Baugemeinschaft Scheune

72072 Tübingen, Sieben-Höfe-Str. 147

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid

Die Scheune am Ende des Hofes - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Die Scheune im Hof vor dem Umbau - Baugemeinschaft Scheune

© Architekturbüro Manderscheid

Die Scheune vor dem Umbau - Baugemeinschaft Scheune

© Architekturbüro Manderscheid

Die Scheune in der Umgebung - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Die ehemaligen Scheunentore, die Freisitze - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Die Terrasse auf dem Fahrradschuppen vor dem Eingang in die kleine Wohnung - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Zugang kleine Wohnung über die Terrasse auf dem Fahrradschuppen - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Die Eingangstür zur kleinen Wohnung von innen - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Rückseite mit Ausgangstreppen von den Emporen - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Wohnraum in der ehemaligen Tenne - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Steg mit Zugang zu Schlafzimmern - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Treppe zur Empore - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Schlafzimmer - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

selbstglasierte Fliesen im Bad - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

selbstglasierte Fliesen im Bad - Blick ins Schlafzimmer - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Büro - der alte Dachraum kann erlebt werden - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

abgehängte Stahltreppe - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

abgehängte Stahltreppe - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Büro - Baugemeinschaft Scheune

© Johannes-Maria Schlorke

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Manderscheid

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Sieben-Höfe-Str. 147, 72072 Tübingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

04.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Architekturbüro Manderscheid

Sieben-Höfe-Str. 147

72072 Tübingen

Deutschland

Tel. +49 7071 79568-80

email@manderscheid-architekten.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Felix Mildner Tragwerksplanung

Lilli-Zapf-Str. 6

72072 Tübingen

Deutschland

Tel. 07071.75019-0

info@ib-mildner.de

Energieberatung

Friedrich Rau

Wilhelm-Dodel-Gasse 16

72458 Albstadt-Ebingen

Deutschland

Tel. 07431.13460-0

rau@archi-sign.de

Bauleitung (LPH 8)

Verena Klar (zusammen mit Architekturbüro Manderscheid)

Bahnhofstr. 19/21

72127 Mährlingen

Deutschland

Fachplanung: SiGe-Koordination

Ingenieurbüro für Baukoodination A. Baur

Einsteinstr. 165

81667 München

Deutschland

Architekturfotografie

Johannes-Maria Schlorke

Eisenbahnstr. 23

66117 Saarbrücken

Deutschland

Verwendete Produkte

Deni

Türgriffe

schwarze Gussdrücker

ERLUS

Dachdeckung

Biberschwanz naturrot Gradschnitt

Hessler Kalkwerke

Außen- und Innenputz, Dämmputz

Innendämmputz, HP 9 VM, HP 9 KH, HP 9SL-I

James Hardie Europe

Trockenbau

Gipsfaserplatten

Knauf Gips

Trockenbau

div. Trockenbauplatten

KREIDEZEIT Naturfarben

Fensterfarbe

Standölfarbe

KT Color

Farben

div.Farben

Sievert

Fugmörtel

NHL-F, FLP-L, HSF (tubag)

Spillner Spezialbaustoffe

Deckenaufbau

Lewis

STEICO SE

Dachdämmung

Holzweichfaserdämmung, Stegträger

Winkelmanns

Fliesen Büro

Fliesen

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.870 m³

 

Bruttogrundfläche

865 m²

 

Nutzfläche

159 m²

 

Wohnfläche

366 m²

 

Grundstücksgröße

445 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die 1500 erbaute ehemalige Zehntscheuer bildet zusammen mit der spätgotischen Galluskirche, dem ehemaligen Dorfschulhaus und dem Wasch- / Backhaus den Ortskern von Derendingen. Dieses ursprüngliche Straßendorf mit vielfältigen historischen Wurzeln ist heute Teil der Universitätsstadt Tübingen.
Eine Gruppe von drei Familien erwarb das Gebäude und ließ sich auf das Wagnis einer Baugemeinschaft in einem Kulturdenkmal ein. Es entstanden zwei Familienwohnungen, eine vermietete kleine Wohnung und Räume für unser Büro.
Bei der grundlegenden Umnutzung der Scheune, die keine nennenswerten Veränderungen im 20. Jahrhundert erfahren hatte, war der überlieferte Bestand die entscheidende Leitschnur. Dabei ging es neben dem Erhalt der  Substanz des bauzeitlich Eichenfachwerks (inkl. seiner diversen historischen Reparaturen) genauso um die Erlebbarkeit der alten Raumwirkung.
Die spiegelsymmetrischen Tennen sind mit ihrer Höhe in den Wohnhallen erhalten und die ehemaligen Scheunentore erlauben eine großzügige Belichtung.
Im Büro und den Dachräumen der Wohnungen erkennt man, dank einer Aufsparrendämmung, den großzügigen Lagerraum unter dem historischen Dachstuhl. Die Dachfensterbänder, die  über den erhaltenen Sparren durchlaufen, geben zu erkennen, dass das Gebäude nachweisbar nie Dachgauben hatte.
Das Sichtfachwerk bleibt durch einen kapillar aktiven Innendämmputz und eine angepasster Baukonstruktion im Ortsbild sichtbar. Neue Fassadenöffnungen sind zurückhaltend in rechteckige Gefache eingefügt. Die Sonderkonstruktion der Fenster liegt versteckt hinter den Balken in der Dämmputzebene.
Unter den gegebenen Randbedingungen wurde energetisch ein KFW-Denkmal-Niveau erreicht. Grundlage waren die denkmalpflegerisch und baukonstruktiv intensiv abgestimmten Maßnahmen wie eine Dach- und Bodenplattendämmung in Neubauqualität, eine bauphysikalisch maximierte Innendämmung, hochgedämmte 3-Scheiben-Wärmeschutzfenster, eine kontrollierte Belüftung und eine Niedertemperaturheizung mit Gasbrennwert. Ergänzend sind der Erhalt der grauen Energie der erhaltenen Konstruktion und die intensive Verwendung von neuem Holz zu beachten.
An heißen Sommertagen gewährleistet eine Nachtlüftung, auf Basis von thermischer Höhenunterschiede, ein sehr angenehmes Raumklima.
Es wäre wünschens wert, wenn diese Sanierung Anregung zur Umnutzung anderer Scheunen ist, anstatt diese durch ortsbildzerstörende Neubauten zu ersetzen, was zu oft geschieht.

Beschreibung der Besonderheiten

- Als eingetragenes Kulturdenkmal musste die Gestaltung erhöhte Rücksicht auf den Bestand nehmen. In den hohen Wohnräumen sind die alten Tennen gut erkennbar und im Büro kann der historische Dachstuhl noch erlebt werden. Die Belichtung erfolgt über die großen ehemaligen Scheunentore, über zurückhaltend in die rechteckigen Gefache einbebauten Fenster (Sonderanfertigung mit Rahmen hinter dem Fachwerk) und flächenbündige Dachfensterschlitze (damit erkennbar bleibt, das nie Gauben vorhanden waren).
- Das Haus hat eine extrem effiziente Erschließung. Jede Einheit wird direkt von außen erschlossen. Das spart Eingriffe in die denkmalschützte Substanz für ein gemeinsames Treppenhaus und erhöht die Flächeneffizienz.
- Die Nachhaltigkeit begründet sich zunächst im Erhalt der vorhandenen grauen Energie, in der Verwendung von viel Holz und regenerativen Baustoffen (z.B. Cellulosedämmung). Der Wärmeschutz erfolgt über eine gute Dämmung der Bodenplatte (Schaumglasschotter), eine hochwertige Dachdämmung (Cellulose und Holzweichfaser) und einen Innendämmputz auf Basis von reinem Kalk. Das Haus ist vorbereitet zum Anschluss an ein regeneratives Nahwärmenetz, das in absehbarer Zeit in der Nachbarschaft erstellt wird.

Auszeichnungen

Das Haus ist in der engeren Wahl des Denkmalschutzpreises Baden Württemberg 2022, die endgültige Entscheidung fällt erst nach Abgabe hier.

Schlagworte

Denkmalschutz, Sanierung, Holz, Farbe, Baugemeinschaft, Farbe, Details

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

95,70 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

4

 

Anzahl Kinder

4

 

Anzahl Wohneinheiten

3

Das Objekt im Internet

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