Nominiert für die Shortlist der Jury 2014

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2014


Baugruppe Südstadtschule

30171 Hannover, Schlägerstraße 36

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MOSAIK architekt:innen bda

Innenhof - ehemaliger Pausenhof - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Innenhof Bestand - Baugruppe Südstadtschule

© MOSAIK Architekten

Detail Balkone - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Turnhalle Südfassade - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Turnhalle Südfassade Bestand - Baugruppe Südstadtschule

© MOSAIK Architekten

Turnhalle Südfassade Nacht - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Blick in den "secret garden" - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Wohnung A5 im ehemaligen Klassentrakt - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Wohnung D4 Luftraum - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Wohnung D4 in der ehemaligen Turnhalle - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Wohnung D4 Blick in den Innenhof - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Innenraum Bücherei - Baugruppe Südstadtschule

© O.MAHLSTEDT

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MOSAIK architekt:innen bda

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schlägerstraße 36, 30171 Hannover, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

12.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

MOSAIK architekt:innen bda

Hornemannweg 5

30167 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 270749-0

info@mosaik.org

Architektur: Landschaftsarchitekt

Grün plan Landschaftsarchitekten BDLA

Hornemannweg 7

30167 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 7000303

info@gruen-plan.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Drewes & Speth

Raschplatz 6

30161 Hannover

Deutschland

Tel. +49 511 89844720

mail@drewes-speth.de

Projektentwicklung

PlanW

Schlägerstraße 36d

30171 Hannover

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

SPP Ingenieure

Plaza de Rosalia 4

30449 Hannover

Deutschland

Energieberatung

Trinity consulting

Schillerstraße 10

31311 Uetze

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

Ingenieurbüro Stürzl Beratende Ingenieure

Henning-von-Tresckow-Weg 10a

21684 Stade

Deutschland

Tel. +49 4141 938781

Verwendete Produkte

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge

Gira

Schalterprogramme

GUTMANN Bausysteme

Fenster

hansgrohe

Armaturen

KERAMAG Keramische Werke

Sanitärobjekte

VELFAC

Fenster

Xella Deutschland

Innendämmung

Multipor Mineraldämmplatte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

10.230 m³

 

Bruttogrundfläche

2.938 m²

 

Nutzfläche

2.116 m²

 

Wohnfläche

1.890 m²

 

Grundstücksgröße

4.500 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

625.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

4.200.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die denkmalgeschützte Sehbehindertenschule des Architekten Friedrich Lindau (1915 - 2007) ist Teil des sogenannten Constructa-Blocks in der hannoverschen Südstadt.
Das Gebäude der Südstadtschule wurde 1961/62 als letzter Baustein an der Schlägerstraße erbaut. In dem Ensemble gruppieren sich ein dreigeschossiger Klassentrakt, eine eingeschossige Stadtteilbibliothek sowie eine Turnhalle um den zentralen Pausenhof.
Nach der Auslagerung der Schule wurde das Gebäude 2007 von der Projektentwicklungsgesellschaft "planW" für ein Wohngruppenprojekt erworben und gemeinsam mit MOSAIK Architekten BDA entwickelt.
Heute umfasst das Projekt 16 Wohneinheiten (60-170 m²), 3 Büros (ca. 160 m²) und die Kinder- und Jugendbibliothek (ca. 420 m²).
Der Klassentrakt in dem dreigeschossigen Hauptgebäude, angelegt nach dem Schusterprinzip (jeweils zwei Klassenräume mit dazwischen liegendem Treppenhaus), bot Potenzial für individuelle Grundrisslösungen. Nur ein Wohnungsgrundriss belegt die ursprüngliche Klassenraumgröße (ca. 56 m²), bei allen anderen Grundrissen wurden anderthalb oder zwei Klassenräume miteinander verbunden, in einem Fall auch über zwei Geschosse als Maisonettewohnung.
Eine besondere Herausforderung war die Grundrissplanung in der ehemaligen Turnhalle. Geplant wurden hier vier nebeneinander liegende "Reihenhäuser" geplant, die sich unter Einbeziehung des Souterraingeschosses über drei Ebenen, teilweise mit Dachterrassen, erstrecken. Sie werden über den Innenhof erschlossen.
Der Eingangsbereich der Schule ist erhalten geblieben und erschließt heute die städtische Kinder- und Jugendbibliothek, die sich mit einer großen Fensterfront zum Stadtteil öffnet.

Beschreibung der Besonderheiten

In beispielhafter Weise wurde mit dem Gebäudebestand behutsam umgegangen, Änderungen und Ergänzungen sind zurückhaltend und in der Gestaltung stimmig erfolgt.
Daraus resultiert ein eigenwilliger Charakter der Gesamtanlage, der den Geist der vormaligen Nutzung spürbar belässt und dennoch hohen individuellen Wohnwert bietet. Die Grundrisse sind vielfältig gestaltet und schöpfen ihren Reiz aus Zwängen des Bestandes. Die Lösungen dafür überzeugen. Dezent markante und großzügige Balkone symbolisieren als charakteristisches Merkmal die neue Nutzung "Wohnen", ohne die überkommene Nutzung "Schule" zu negieren.
Einen besonderen Reiz stellt die Betongitterfassade der alten Turnhalle dar: um den Eindruck der denkmalgeschützten Fassade nicht durch wohnraumtypische Fenstereinteilung zu zerstören, wurde die neue Glasfassade hinter das Betongitterraster zurückgesetzt. Dadurch entstehen gleichzeitig zusätzliche kleine Freisitze, in der Ansicht ergibt sich ein reizvoll verrätseltes Spiel beider Ebenen.

Die Umnutzung der Südstadtschule in innenstadtnahe Wohnungen ist Teil eines städtebaulichen Entwicklungsprozesses in der hannoverschen Südstadt. Durch enge Zusammenarbeit mit der öffentlichen Planung wurde dem gesamten Gebiet eine neue Wirkung gegeben, die nachhaltig zum Imagegewinn des Stadtteils beiträgt.
Nach Auslagerung der Sehbehindertenschule wurde das Gebäude 2007 von der Landeshauptstadt Hannover gezielt unter der Maßgabe zum Verkauf ausgeschrieben, dass die Südstadtbücherei als Kinder- und Jugendbücherei in das Konzept integriert und das Baudenkmal erhalten wird.
In enger Kooperation mit dem Denkmalschutz wurden die durch die Nutzungsänderung notwendigen Eingriffe abgestimmt. So mussten viele neue Öffnungen möglichst verträglich in die Fassaden gesetzt und detailliert werden, die Balkone stellten eine besondere Herausforderung da.
Durch die Beteiligung fast aller Nutzer von Anfang an, hat sich schon in einer sehr frühen Phase der Bauplanung eine intensive Form der Gemeinschaft herausgebildet. Auch wenn dieser Prozess sicherlich nicht immer leicht war, hat er doch insgesamt zu einer besonderen Qualität des gemeinsamen Wohnens geführt. Aufgrund des engen Korsetts des bestehenden Schulgebäudes musste jeder neben seinen eigenen Belangen auch immer auf die Wünsche seiner Nachbarn und Mitbewohner Rücksicht nehmen. In rund 60 Sitzungen wurden die individuellen Wünsche "verhandelt", zusammen mit den Architekten und den Fachleuten von "planW" als Moderatoren.

Ein wesentlicher Aspekt bei ressourcenschonendem Bauen muss heutzutage das Nutzen sogenannter "Grauer Energie" sein. Dies meint die in vorhandenen Gebäuden "gespeicherte", ursprüngliche Herstellungsenergie, die bei einer energetischen Bewertung von Abriss und Neubau in der Regel nicht berücksichtigt wird. Wann immer es also möglich ist, durch die Umgestaltung eines in seiner bisherigen Nutzung "überflüssig" gewordenen Gebäudes dessen Lebensdauer zu verlängern, kann allein dadurch schon Energie eingespart werden. Wenn es dann durch zusätzliche Maßnahmen gelingt, den heutigen Energiestandards gerecht zu werden oder diese sogar zu übertreffen, ist ein wirklich energieeffizientes und ressourcensschonendes Gebäude entstanden!
Um die Materialität der denkmalgeschützten Außenfassaden zu erhalten, wurden alle Wohnungen und Büros mit Mineraldämmplatten von innen gedämmt. Das Gebäude erreicht nach der Sanierung den KFW Effizienzhausstandards 70. Um eine pauschale Erhöhung der Wärmedurchgangskoeffizienten zu vermeiden, wurden über 100 Wärmebrücken berechnet!
Außer dieser optimierten Dämmung (inkl. Ausflocken der Dächer und unterseitige Dämmung der Kellerdecken) wurden sämtliche Fenster erneuert (Dreifachwärmeschutzverglasung). Die Gebäudehülle wurde luftdicht hergestellt, so dass durch den Einbau dezentraler Komfort-Lüftungsanlagen mit Luftfilterung und Wärmerückgewinnung die energetische Effizienz weiter gesteigert wurde.

Auszeichnungen

Deutscher Städtebaupreis 2012: Belobigung

Architekturpreis Zukunft Wohnen 2012: 1.Preis

Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2012: Nominierung

BDA Preis Niedersachsen 2012: Engere Wahl

KfW-Award 2012: 3.Preis

Deutscher Bauherrenpreis 2013/14: 1.Preis

Schlagworte

Baugruppe, Wohnungsbau, Umnutzung, Nachnutzung Schulbau

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

49,80 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

102,00 kWh/(m²a)

Objektdetails

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