Architekturobjekt 29 von 638

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Aachen, Architektur, Gero Ant

Konzept Schichtung - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Quartiersplatz - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Qaurtiersplatz - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Ansicht West - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Ansicht Nord - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Brücke - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Brücke - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Pilotis-Geschoss - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Vogelperspektive Quartiersplatz - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Konzeptmodell - Baumhaus Burtscheid - Genossenschaftliches Wohnen

© Gero Ant, Valentin Tilly

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Aachen, Architektur, Gero Ant

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2024

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Fachhochschule Aachen

Bayernallee 11

52066 Aachen

Deutschland

Tel. 024160090

www.fh-aachen.de

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

34.908 m³

 

Bruttogrundfläche

10.425 m²

 

Nutzfläche

7.756 m²

 

Verkehrsfläche

1.084 m²

 

Wohnfläche

6.640 m²

 

Grundstücksgröße

4.108 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

22.773.512 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Durch den Entwurf wird das Grundstück eines denkmalgeschützten Gebäudes zu einer Wohngenossenschaft in Burtscheid, Aachen, transformiert und nachverdichtet.

Die Stadt Aachen zählt 250.000 Einwohner. Fast ein Drittel davon sind Studierende, von denen die meisten jedoch die Stadt nach ihrem Studium schnell verlassen. Attraktive Angebote im Stadt- und Wohnraum, die bisweilen noch fehlen, bieten den Studierenden Anreize dafür, in Aachen zu bleiben. Burtscheid rückt dabei immer mehr in den Fokus der Stadtentwicklung. Durch den demografischen Wandel wechselt das klischeehaft alte Burtscheid zu einem jungen Burtscheid: immer mehr junge Menschen und Familien ziehen dorthin, um eine ruhige Nachbarschaft zu genießen und trotzdem die Vorteile der nahen Innenstadt zu nutzen. Ebenso spielt die Nähe zu Bildungseinrichtungen eine große Rolle und der Kurstandort sowie die Kliniknähe sensibilisieren für ein gesundheitsbewusstes Umfeld. Das Plangebiet befindet sich an einer Schnittstelle zwischen den vor- und innerstädtischen Stadtstrukturen, bildet das Eingangstor in das urbane Burtscheid und dient als Verbindung zwischen Jung und Alt.

In der Gebietsanalyse wurde die städtebauliche Struktur in fünf unterschiedliche Baufelder aufgegliedert. Durch diese Aufgliederung entstehen zwei Hauptdurchwegungen, die einerseits eine Verbindung zwischen dem Kurpark und der Heimgartensiedlung, andererseits die Verbindung vom Marienhospital und der zukünftigen Kurklinik und darüber hinaus zum Frankenberger Viertel herstellen. In dem Plangebiet besteht aktuell hauptsächlich eine Wohnnutzung. Durch den bereits bestehenden Entwurf des Architekturbüros „Oktagon“, auf den sich die Planung dieses Projekts stützt, entsteht im nördlichen Teil des Gebiets eine neue Klinik auf dem vorherigen Klosterbereich. Durch das Öffnen des Klosterparks entsteht ein neuer, öffentlich zugänglicher Stadtraum im Inneren des Plangebiets. Das Projekt sieht mit seiner Durchwegung eine inselartige Freiraumplanung vor, die einen Parkourpark, Retentionsbecken zum Auffangen von Regenwasser und frei bespielbare Grünflächen vorsieht. Am Schnittpunkt der öffentlichen Durchwegungen, die die umliegenden Gebiete miteinander vernetzen, wird ein Quartiersplatz als Herzstück des städtebaulichen Entwurfs entstehen, der die Passant:innen zum längeren Verweilen einlädt.

Der altruistische Gedanke des genossenschaftlichen Wohnens lebt vom günstigen Wohnraum für die Mitglieder bei einem hohen gemeinschaftlichen Angebot. Damit unterschiedliche finanzielle Hintergründe, insbesondere bei jungen Menschen, kein Beitrittshindernis darstellen, wurde ein System von Förderern und Geförderten ins Leben gerufen. Die Basis für dieses Projekt ist die Überzeugung von einer zukunftsfähigen Wohn- und Lebensart.

Baulich wird in diesem Projekt auf zwei voneinander unabhängigen, abgegrenzten Ebenen gedacht, um eine Trennung des öffentlichen Raums von dem genossenschaftlich-gemeinschaftlichen Raum zu schaffen. Die öffentliche Durchwegung leitet die Passant:innen auf dem Erdgeschossniveau durch das Plangrundstück auf den Quartiersplatz, während sich die Gemeinschaftsebene für Bewohner:innen der Genossenschaft von der Öffentlichkeit abhebt.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Am Quartiersplatz angelagert befindet sich der Multifunktionsraum, der im gesamten Burtscheider Gebiet als Vernetzung fungiert. Der Raum bietet Platz für Veranstaltungen, Konzerte und Events für die Öffentlichkeit, aber auch für die Genossenschaftsmitglieder, was eine optimale Erweiterung der fast immer ausgebuchten Kurparkterrassen darstellt. Ebenfalls am Quartiersplatz befindet sich ein Co-workingcafé mit Außenbereich, welches Platz zum Arbeiten und Entspannen für die Öffentlichkeit und die Bewohner:innen der Genossenschaft bietet. An der Durchwegung zum Platz liegen für ganz Burtscheid nutzbare Kreativateliers, eine Werkstatt und ein Yogaraum. Zudem befindet sich dort eine für die Genoss:innen doppelgeschossige Fahrradgarage für 190 Fahrräder. Durch die Aufsocklung des integrierten Altbaus entstehen hier Wohnungen, die eine Distanz von den öffentlichen Wegen erhalten. Im vorderen Teil des Altbaus in Richtung der Straße befindet sich die Verwaltung und ein schwarzes Brett der Genossenschaft. Die direkte Anbindung der Verwaltung an die Genossenschaft ist wichtig, damit eine direkte Kommunikation zwischen Verwaltung und Genoss:innen besteht.

In der Genossenschaft gibt es ein vielfältiges Wohnungsangebot: den Bewohner:innen stehen 1-5-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Letztere können auch zu Cluster-Wohnungen umgenutzt werden. Durch eine Auslagerungsstudie wurde bestimmt, welche Bereiche aus den einzelnen Wohnungen ausgelagert werden können, um in der Gemeinschaftsebene Platz zu finden. Dadurch werden effizientere Grundrisse gestaltet und die Gemeinschaft gefördert.

Das Herzstück der Genossenschaft ist die Gemeinschaftsebene. Diese gliedert sich in sechs Teile. Die Ebene verbindet die einzelnen Baukörper über Brücken miteinander. Die Brücken sind der hauptsächliche Treffpunkt der Genossenschaft, da hier die Begegnung stattfindet. Der Bewegungsraum wird durch ein Luftgeschoss erweitert. Das Pilotis-Geschoss dient der freien Entfaltung der Bewohnenden: diesen Raum können sich die Genoss:innen aneignen und individuell gestalten, z.B. durch Selbstbau. Zudem erreicht man vom Pilotis-Geschoss über eine Treppe auch die untere Dachterrasse, die als grüne Oase dient. Die Sozialwohnungen befinden sich ebenfalls auf der Gemeinschaftsetage, um noch integrierter in der Genossenschaft zu sein. Durch die hohe Fluktuation der kurzweilig bleibenden Besucher:innen für den Kurstandort, das Krankenhaus und Besucher:innen der Genossenschaft sind ebenfalls Gästewohnungen an der Gemeinschaftsebene angelagert. Auch dadurch entsteht ein Austausch zwischen den Bewohner:innen und den Besucher:innen. Im Altbau befindet sich auf der Gemeinschaftsebene eine Gemeinschaftsküche, in der sich die Bewohner:innen der Genossenschaft treffen können. An den Kochinseln sind große Tische angegliedert, an denen viele Menschen Platz finden. Direkt daneben gibt es einen Aufenthaltsraum, der als Bar oder Lounge fungiert: hier kann man Partys veranstalten, entspannen oder Tischfußball spielen. Des Weiteren befinden sich Waschräume auf dieser Ebene.

All diese Einrichtungen und Angebote dienen dem altruistisch ausgelegten Wesen der Genossenschaft, ihren Mitglieder:innen qualitativ hochwertiges Wohnen mit gemeinschaftlichen  Angeboten bei möglichst geringen Kosten zu bieten.
 

Nachhaltigkeit

Die Gebäude sind in Holzhybridbauweise geplant. Die gesamte „Gemeinschaftsetage“ ist mit Fassadenbegrünung verkleidet. Durch Retentionsbecken und wenig Versiegelung wird das Thema der klimaresilienten Stadt aufgegriffen. Es wird auf eine Unterkellerung mit Tiefgarage verzichtet. Im Erdgeschoss jedoch befindet sich eine doppelgeschossige Fahrradgarage. Die Dächer sind zum einen mit PV-Anlagen und zum anderen mit Dachbegrünung ausgestattet.

Schlagworte

Bestand, Neubau, Genossenschaft, Gemeinschaft, Soziales Wohnen, Temporäres Wohnen, Brücken, Stundent:innen, Fahrradfreundlich, Cluster-Wohnungen, Transformation, Nachverdichtung, Denkmal, Aachen, Schnittstelle, Vernetzung, Jung und Alt, Bewegung, Kreislauf, Auslagerungsstudie, Finanzierung, Machbarkeitsstudie, Städtebau

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

104

 

Anzahl Wohneinheiten

77

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