Architekturobjekte
BECYCLE Fitnessstudio, Berlin
10119 Berlin, Brunnenstraße 24
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Brunnenstraße 24, 10119 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
08.2016
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Gegend um den Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte hat sich in den vergangenen 20 Jahren zum Szene- und Touristenviertel entwickelt: mit Bio- und Feinkostläden, schicken Restaurants und veganen Delis. Passiert man das BECYCLE, fragt man sich: Ist dies eher ein gemütliches Café oder eine edle Hotellobby? Doch genauso gut könnte es ein öffentliches Wohnzimmer oder ein Pop-up-Store sein. Die dezente Außenwirkung macht den Charme von BECYCLE aus – man will sich nicht aufdrängen, sondern das Laufpublikum neugierig machen. BECYCLE wurde von Gundula Cöllen und Viola Hütten ins Leben gerufen und ist eines von Deutschlands ersten Boutique-Fitnessstudios. Das Konzept stammt ursprünglich aus den USA: In glamouröser Mischnutzungsatmosphäre werden hier in kleinen Gruppen Fitnesskurse angeboten. Der Kunde wird nicht in langjährigen Fitnessstudio-Mitgliedschaften gefangen gehalten, sondern bezahlt pro Kurs. Das BECYCLE hat sich auf Spinning- und Yogatraining spezialisiert, offenkundig ausgelegt für eine klar definierte Zielgruppe. Das Pendant „Soul Cycle“ aus den USA ist mittlerweile sogar an der Börse vertreten. In Deutschland ist das Bewusstsein, Geld in den eigenen Körper zu investieren, jedoch lange nicht so verbreitet wie in den Staaten oder in England. Doch das will BECYCLE in Berlin ändern: Das Ambiente ist bewusst sehr persönlich und stylish – man soll sich wohlfühlen, sich möglicherweise sogar den ganzen Tag hier aufhalten. Es verschmelzen Fitnessstudio, Co-Working Space, Café und Retail.
Betritt man das Studio, wird man von einem eigenwilligen, drei Meter hohen Messinggebilde willkommen geheißen. Als imageprägende Skulptur leitet dieses multifunktionale Möbel den Kunden durch Vor- und Rücksprünge vorbei an Café und Rezeption zu den Umkleide- und Fitnessräumen in den hinteren Teil des Erdgeschosses. Zusätzlich bietet das Möbel Platz für Retailartikel, Schließfächer, Wasserspender, Toiletten und ein Lager für gebrauchte Wäsche.
Die Umkleideräume teilen sich auf zwei Geschosse auf: Im Keller befindet sich der Bereich für Frauen. Unter der Regenbrause von Grohe kann hier in dem mit Schiefersteinen ausgekleideten Tresorraum der ehemaligen Bank geduscht werden. In der Mitte der Umkleide steht die Lockerbox und bietet so gleichzeitig Sichtschutz. Die kleinere Männerumkleide ist im Erdgeschoss angeordnet. Nach dem Umziehen ist der Weg zu den Fitnessräumen nicht weit.
Das „Ride Studio“ ist zwar nur 60 Quadratmeter groß, nutzt aber jeden Zentimeter seiner Fläche: Die 33 Fahrräder stehen dicht an dicht auf abgetreppten Podesten im Halbkreis. Da sich im Geschoss darüber ein Tonstudio befindet, waren die Anforderungen an die Akustik noch höher als anfangs erwartet. Aufgrund der aufwendigen Technik und der akustischen Maßnahmen musste hier das Tragwerk verstärkt werden. Der Raum ist dreiseitig mit schwarz gestrichenen Schallschutzplatten ausgekleidet und ein rutschfester Gummiboden wurde über dem elastomergelagerten Estrich aufgebracht. Die Atmosphäre erinnert an einen Nachtklub: Enge, Dunkelheit, laute House- und Elektromusik und die darauf abgestimmte rhythmische Choreografie der bunten LED-Decken-Lichtpunkte schaffen eine ganz besondere Energie zwischen den Teilnehmern, die motiviert und mitreißt.
Ganz im Gegensatz hierzu steht das dahinterliegende „Refine Studio“: Eine Spiegelwand und große Fensterflächen öffnen den Raum zum Innenhof, indirektes Licht und minimalistisch eingesetzte helle, natürliche Materialien sorgen für eine beruhigende Atmosphäre. Die Musik tritt während der Yogaübungen leise in den Hintergrund, während man sich voll und ganz auf seinen Körper fokussieren kann.
Auch bei der Materialwahl haben die Planer stark mit Kontrasten gearbeitet: Das edle goldene Multimöbel steht den industriellen Aufputzleitungen, verchromten Armaturen und dem Estrichboden entgegen und die hellen rauen Backsteinwände setzen sich von den warmen Eichentönen der Möbel ab. Alle Einbauten stehen als kraftvolle Solitäre im Raum, wie die Lockerboxen der Umkleiden oder die Waschtische, bestehend aus sehr dichtem poliertem Kalkstein. Doch durch den dezent wiederholten Einsatz ausgewählter Materialien fügen sich die einzelnen Objekte zu einem harmonischen Gesamtbild. Bei der Auswahl von Dusch- und Waschtischarmaturen spielten neben Designaspekten vor allem die für eine Sportstätte wichtigen Aspekte in Bezug auf Temperaturregelung, Verbrühschutz und Wasserverbrauch (begrenzt auf zehn Liter) eine Rolle.
Die warmen Holztöne sorgen für Wohlbehagen, der polierte Naturstein und das golden schimmernde Messing tragen den Luxusfaktor zum Konzept bei und die freiliegenden Rohre und Backsteinwände repräsentieren die industrielle Rauheit. Die Planer entwickelten Alleinstellungsmerkmale wie die solitären Einbauten, die Lichtdecke und das Messing-Multitool und konnten so entscheidend zur Imagebildung des Unternehmens beitragen. Gelungen ist eine ästhetische Mischung aus urbanem Charakter, edler Hotelatmosphäre und vertrauter Behaglichkeit.
Beschreibung der Besonderheiten
Waschtischarmatur Atrio, Brause Rainshower Cosmopolitan, Selbstschluss-Brause-Thermostat Eurodisc SE
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