Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Begrünte Verlängerung in Stahl
80999 München, Eversbuschstraße 155
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Eversbuschstraße 155, 80999 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
05.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.300 m³
Bruttogrundfläche
150 m²
Nutzfläche
335 m²
Verkehrsfläche
95 m²
Grundstücksgröße
714 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Grundprinzip des Entwurfs war es, die Eingriffe in den Bestand so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Bauteile des Bestands zu erhalten bzw. wieder zu verwenden. Dies hält den sowohl den CO2- Fußababdruck klein, kommt aber auch der baukulturellen Identität des Gebäudes zugute. Daher und wegen der beengten Bestandssituation wurde der zweite Fluchtweg als Aussentreppe hergestellt. Während die Fassade des Bestands nach historischen Zeichnungen rekonstruiert wurde, schliesst das neue Fluchttreppenhaus als moderner Stahlbau an. Als Verlängerung des Gebäudeprofils ordnet sich der Stahlbau einerseits dem Bestandsgebäude unter, setzt aber andererseits neben dem denkmalgeschützten Bestand einen modernen Akzent. Mit seiner Berankung mit Hopfen und wildem Wein wird der Stahlbau im Laufe der Zeit immer mehr zu einer grünen Verlängerung der Kubatur.
Um den erforderlichen Wärmeschutz mit der historischen Fassadengestaltung mit Faschen und Kratzputz in Einklang zu bringen, kam ein hochwärmedämmender Aerogel-Putz zum Einsatz. Als Kellenwurf bekommt der mineralische Deckputz eine strukturierte Oberfläche und kontrastiert mit den gefilzten Faschen. Die subtile Farbgestaltung Ton in Ton lässt die unterschiedlichen Putzoberflächen und Profilierungen für sich wirken.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Pelletsheizung sowie mit wasserführenden Unterputzrohren als Hüllflächentemperierung nach dem Großeschmidt-System. Die bevorzugt geölten bzw. naturbelassenen Oberflächen und das zurückhaltende Farbkonzept geben der bunten und quirligen Nutzung als Kindergarten einen ruhigen Rahmen. Die aufgrund von Setzungsrissen erforderliche Unterfangung wurde so ausgeführt, dass die nur einem Meter neben dem Gebäude stehende, 20m hohe, alte Esche erhalten werden konnte. Mit ihrem raumbildenden Blätterdach gibt sie den Kindern einen natürlichen Sonnenschutz im Sommer und eine hohe Aufenthaltsqualität im Garten. Aber auch das Gebäude selbst wird im Sommer zu einem guten Teil verschattet und bekommt so ohne Einsatz von Technik ein ausgeglichenes Innenklima.
Beschreibung der Besonderheiten
Denkmalschutz;
Einfaches Bauen im Bestand;
Miteinander von Denkmalschutz 1900 und moderner Stahl-Fluchtwegtreppe 2023;
Wiederherstellung der Originalfassadengestaltung;
Subtile Fassadengestaltung durch gleiche Farbe, aber unterschiedliche Struktur und Ebene von Putz und Faschen;
Neue Innentreppe unter beengten Verhältnissen;
Mindestsanierung;
Asbestsanierung;
Bauteilwiederverwendung / Zirkuläres Bauen;
Fassadenbegrünung;
Grosseschmidtheizung;
Aerogelputz;
Umzug von Mehlschwalben zum Nachbarhaus und Wiederansiedlung am Haus;
Nachhaltigkeit
Der Dachstuhl wurde erhalten und nur in Teilbereichen ergänzt. Vorhandene Verformungen wurden beibehalten und sind auch auch in der heutigen Ansicht klar ablesbar. Auch die Haustür mit ihren Original-Glaseinsätzen wurde überarbeitet und wieder eingebaut. Das zweiflügelige Türelement des Erdgeschoßflurs wurde an anderer Stelle im Obergeschoß wiederverwendet. Die Materialwahl erfolgte nach Nachhaltigkeitskriterien und unter Ausschluß von Bauschäumen und unter Vermeidung von Verklebungen. Schön alternde und qualitätvolle Materialien bleiben in ihrer Materialität spürbar und gewährleisten eine lange Nutzungsdauer. Wo möglich, wurden Recyclingprodukte, wie Glasschaumschotter verwendet.
Die Hüllflächentemperierung kommt in weiten Teilen mit einer unter Putz verlegten Ringleitung aus. In Teilbereichen wurden mehrere Heizschlangen übereinander verlegt. Dieses System gewährleistet ein ausgeglichenes Raumklima in der kalten Jahreszeit, funktioniert mit Niedertermperatur und ist hinsichtlich der Kosten mit einer Wärmeübertragung mit Heizkörpern vergleichbar. Heizkörper gibt es keine; die Regelung erfolgt raumweise über Thermostatventile, die direkt aus der verputzten Wand kommen.
Im Sinne der vom Bauherrn gewünschten Mindestsanierung wurden zwar einerseits aufwändige Voruntersuchungen und Vergleichsberechnungen angefertigt, andererseits aber davon gebraucht gemacht, dass das GEG im Rahmen des Denkmalschutzes nur eingeschränkt gilt und daher weniger Nachweise erforderlich sind. Aus diesem Grunde liegen keine gesicherten energetischen Kennwerte vor.
Auszeichnungen
Architektouren 2024
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Sonstige Biomasse
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
2
Anzahl Kinder
30
Anzahl Stellplätze
2
Das Objekt im Internet
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