Architekturobjekt 325 von 13.833
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Begrünte Verlängerung in Stahl

80999 München, Eversbuschstraße 155

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB

Begrünte Verlängerung in Stahl - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Neue Holztreppe - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Gruppenraum - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Ergänzter Bestands-Dachstuhl - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Werkraum - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Bauteilwiederverwendung der Türanlage - Begrünte Verlängerung in Stahl

© Meike Hansen für bodensteiner fest

Wiederhergestellte Fassade - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Stahltreppe - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Fluchttreppenhaus - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Bestand vor der Sanierung - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Hüllflächentemperierung nach Großeschmidt - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Zirkuläres Bauen: Abbruchziegel fertig für Wiederverwendung - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Verwendung nachhaltiger Materialien: Glasschaumschotter - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Sanierung - Begrünte Verlängerung in Stahl

© bodensteiner fest

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Eversbuschstraße 155, 80999 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

05.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Latz + Partner LandschaftsArchitekten Stadtplaner

Ampertshausen 6

85402 Kranzberg

Deutschland

Tel. +49 8166 6785-0

post@latzundpartner.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

IB Klaus Müller

Von-Haller-Straße 13

80999 München

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

MEAC

Ramersdorfer Str. 1

81669 München

Deutschland

Bauleistung: Maurer

HSG Hochbau- und Sanierungsgesellschaft mbH

Industriestrasse 34

81245 München

Deutschland

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Zimmerei Frank

Eversbuschstraße 207

80999 München

Deutschland

Bauleistung: Maler, Lackierer

Faßnacht GmbH

Fraunhoferstr. 3

82152 Planegg

Deutschland

Verwendete Produkte

FSB Franz Schneider Brakel

Türgriffe

Lichtgitter Blechprofilroste

Lichtschächte

M&K Filze

Filz

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.300 m³

 

Bruttogrundfläche

150 m²

 

Nutzfläche

335 m²

 

Verkehrsfläche

95 m²

 

Grundstücksgröße

714 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Als Teil des Ensembles „ehemaliger Dorfkern Allach“ ist das am nordwestlichen Stadtrand Münchens gelegene Gebäude denkmalgeschützt, auch wenn der ursprüngliche Zustand dies nicht sofort vermuten ließ. Nach fast 20 Jahren Leerstand sollte das 1900 als Wohnhaus erbaute Gebäude auf Nummer 155 eine neue Nutzung als Integrationskindergarten bekommen. Trotz der Vorgabe einer „Mindestsanierung“ entschied sich der Bauherr für ein anspruchsvolles Nachhaltigkeitskonzept.

Grundprinzip des Entwurfs war es, die Eingriffe in den Bestand so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Bauteile des Bestands zu erhalten bzw. wieder zu verwenden. Dies hält den sowohl den CO2- Fußababdruck klein, kommt aber auch der baukulturellen Identität des Gebäudes zugute. Daher und wegen der beengten Bestandssituation wurde der zweite Fluchtweg als Aussentreppe hergestellt. Während die Fassade des Bestands nach historischen Zeichnungen rekonstruiert wurde, schliesst das neue Fluchttreppenhaus als moderner Stahlbau an. Als Verlängerung des Gebäudeprofils ordnet sich der Stahlbau einerseits dem Bestandsgebäude unter, setzt aber andererseits neben dem denkmalgeschützten Bestand einen modernen Akzent. Mit seiner Berankung mit Hopfen und wildem Wein wird der Stahlbau im Laufe der Zeit immer mehr zu einer grünen Verlängerung der Kubatur.

Um den erforderlichen Wärmeschutz mit der historischen Fassadengestaltung mit Faschen und Kratzputz in Einklang zu bringen, kam ein hochwärmedämmender Aerogel-Putz zum Einsatz. Als Kellenwurf bekommt der mineralische Deckputz eine strukturierte Oberfläche und kontrastiert mit den gefilzten Faschen. Die subtile Farbgestaltung Ton in Ton lässt die unterschiedlichen Putzoberflächen und Profilierungen für sich wirken. 

Beheizt wird das Gebäude mit einer Pelletsheizung sowie mit wasserführenden Unterputzrohren als Hüllflächentemperierung nach dem Großeschmidt-System. Die bevorzugt geölten bzw. naturbelassenen Oberflächen und das zurückhaltende Farbkonzept geben der bunten und quirligen Nutzung als Kindergarten einen ruhigen Rahmen. Die aufgrund von Setzungsrissen erforderliche Unterfangung wurde so ausgeführt, dass die nur einem Meter neben dem Gebäude stehende, 20m hohe, alte Esche erhalten werden konnte. Mit ihrem raumbildenden Blätterdach gibt sie den Kindern einen natürlichen Sonnenschutz im Sommer und eine hohe Aufenthaltsqualität im Garten. Aber auch das Gebäude selbst wird im Sommer zu einem guten Teil verschattet und bekommt so ohne Einsatz von Technik ein ausgeglichenes Innenklima.    

Beschreibung der Besonderheiten

Klein und komplex:
Denkmalschutz;
Einfaches Bauen im Bestand;
Miteinander von Denkmalschutz 1900 und moderner Stahl-Fluchtwegtreppe 2023; 
Wiederherstellung der Originalfassadengestaltung;
Subtile Fassadengestaltung durch gleiche Farbe, aber unterschiedliche Struktur und Ebene von Putz und Faschen;
Neue Innentreppe unter beengten Verhältnissen;
Mindestsanierung;
Asbestsanierung;
Bauteilwiederverwendung / Zirkuläres Bauen;
Fassadenbegrünung;
Grosseschmidtheizung; 
Aerogelputz; 
Umzug von Mehlschwalben zum Nachbarhaus und Wiederansiedlung am Haus; 



 

Nachhaltigkeit

Das Entwurfskonzept sieht sich dem Einfachen Bauen im Bestand verpflichtet. Anstelle technischer Lösungen orientiert sich die Nachhaltigkeitsstrategie an den einfachen Möglichkeiten und Qualitäten der 120 Jahre alten Bausubstanz, schreibt diese fort und verhilft dem Bauwerk nach 20 Jahren Leerstand zu einem neuen Leben. Nachdem Rohbaumaterialien den größten Anteil an der Bausubstanz eines Gebäudes stellen, bieten sie das größte Einsparpotenzial beim zirkulären Bauen. Die vorsichtig abgebrochenen und an neuer Stelle wiedervermauerten Ziegel verzahnen sich optimal mit dem Bestand. Identische Abmessungen und bauphysikalische Eigenschaften bieten optimale Voraussetzungen für die Fügung von alt und neu: Zukünftige Anpassungen lassen sich auf diese Art und Weise beliebig wiederholen. 
Der Dachstuhl wurde erhalten und nur in Teilbereichen ergänzt. Vorhandene Verformungen wurden beibehalten und sind auch auch in der heutigen Ansicht klar ablesbar. Auch die Haustür mit ihren Original-Glaseinsätzen wurde überarbeitet und wieder eingebaut. Das zweiflügelige Türelement des Erdgeschoßflurs wurde an anderer Stelle im Obergeschoß wiederverwendet. Die Materialwahl erfolgte nach Nachhaltigkeitskriterien und unter Ausschluß von Bauschäumen und unter Vermeidung von Verklebungen. Schön alternde und qualitätvolle Materialien bleiben in ihrer Materialität spürbar und gewährleisten eine lange Nutzungsdauer. Wo möglich, wurden Recyclingprodukte, wie Glasschaumschotter verwendet. 

Die Hüllflächentemperierung kommt in weiten Teilen mit einer unter Putz verlegten Ringleitung aus. In Teilbereichen wurden mehrere Heizschlangen übereinander verlegt. Dieses System gewährleistet ein ausgeglichenes Raumklima in der kalten Jahreszeit, funktioniert mit Niedertermperatur und ist hinsichtlich der Kosten mit einer Wärmeübertragung mit Heizkörpern vergleichbar. Heizkörper gibt es keine; die Regelung erfolgt raumweise über Thermostatventile, die direkt aus der verputzten Wand kommen. 

Im Sinne der vom Bauherrn gewünschten Mindestsanierung wurden zwar einerseits aufwändige Voruntersuchungen und Vergleichsberechnungen angefertigt, andererseits aber davon gebraucht gemacht, dass das GEG im Rahmen des Denkmalschutzes nur eingeschränkt gilt und daher weniger Nachweise erforderlich sind.  Aus diesem Grunde liegen keine gesicherten energetischen Kennwerte vor. 




 

Auszeichnungen

Architektouren 2024

Schlagworte

Minimierung der Eingriffe, Bauteilwiederverwendung, Hüllflächentemperierung, Aerogelputz, Recycling, Baustoffrecycling, Einfaches Bauen

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Sonstige Biomasse

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Klassen

2

 

Anzahl Kinder

30

 

Anzahl Stellplätze

2

Das Objekt im Internet

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