Architekturobjekt 12.578 von 13.803
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2011


Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

45665 Recklinghausen, Campus Vest

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: scholl architekten scholl.balbach.walker

Campus - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Dämmerung Campus nach Süd - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Campus Süd - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Abgang - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Unterrichtsraum - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Abgang - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Pausenverkauf - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Aula - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Aula - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Halle - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Fassade - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Doppelfassade Zwischenraum - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Detail Außenfassade - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Campus - Berufskollegs Max-Born und Herwig-Blankertz Kreis Recklinghausen

© Jürgen Landes

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: scholl architekten scholl.balbach.walker

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Campus Vest, 45665 Recklinghausen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2008

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

scholl architekten scholl.balbach.walker

Smaragdweg 1

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 282025

mail@scholl-architekten.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Kreisverwaltung Recklinghausen

Fachplanung: Tragwerksplanung

B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH

Westhafenplatz 1

60327 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 240007-50

office@bollinger-grohmann.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

iproplan Planungsgesellschaft mbH

Fachplanung: Brandschutz

BPK Brandschutz Planung

Bauleistung: Tiefbau

Bauunternehmung E. Heitkamp GmbH

Langekampstr. 36

44652 Herne

Deutschland

Tel. +49 2325 5700

Bauleistung: Rohbau

Schäfer-Bauten GmbH

Bauleistung: Dachdeckung, -dichtung

Rudolf Schweiger Abdichtung u. Isolierbau GmbH & Co KG

Bauleistung: Fassade

Schindler GmbH & Co. KG

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Pöhlmann Stahlbau GmbH

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Terhalle Zimmerei

Solmsstr. 46

48683 Ahaus

Deutschland

Tel. +49 2561 98230

info@terhalle.de

Bauleistung: Tischler

Lindner AG

Bahnhofstr. 29

94424 Arnstorf

Deutschland

Tel. +49 8723 200

alfons.hoengberger@lindner-holding.de

Bauleistung: Trockenbau

W.F.B Trockenbau GmbH

Bauleistung: Estrich

Franz Botz GmbH

Bauleistung: Fliesen, Platten

Körkemeyer GmbH

Bocholder Esch 25

48683 Ahaus

Deutschland

Tel. 02567/655

fliesen.koerkemeyer@gmx.de

Bauleistung: Garten- und Landschaftsbau

Haddick & Sohn GmbH & Co. KG

Verwendete Produkte

DOM Sicherheitstechnik

Schließanlage

Kiefer Klimatechnik

Bauteiltemperierung

PERI

Schalung

Sika Deutschland

Dachabdichtung

Sarnafil Dachbahnen im Detail

Westag

Schalung

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

168.255 m³

 

Bruttogrundfläche

37.295 m²

 

Nutzfläche

22.450 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

13.800.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

39.450.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Als Träger der Berufsschulen entschloss sich der Vestische Kreis (Kreis Recklinghausen) im Jahr 2001 zum Neubau zweier Kollegschulen für ca. 4.500 Berufsschüler. Zu dieser Schulanlage sollte ein ehrgeiziges Raumprogramm realisiert werden mit einer Vielzahl von Spezialräumen wie Werkstätten für Metall-, Holz-, Farb-, Lebensmittel-, Orthopädietechnik, mit diversen Großküchen für Ausbildungs- und Versorgungszwecke, mit einer Aula sowie einer Fünf-Feldsporthalle. Zur Unterstreichung des Strukturwandels in der Region wurde für das Projekt bereits in der Konzeptphase ein innovatives Energiekonzept und eine nachhaltige Architektur in das Lastenheft geschrieben.

Das Max-Born-Berufskolleg ist ein technisch ausgerichtetes Kolleg mit Spezialisierung in den Ausbildungsbereichen Bautechnik, Elektrotechnik, Maschienbautechnik, Orthopädie und Gestaltung. Das Herwig-Blankertz Berufskolleg bietet ein ganzheitliches Ausbildungsangebot in den Bereichen Dienstleistung, Gesundheit und Pflege. In beiden Kollegs kann die berufliche Qualifizierung mit einem allgemeinbildenden Abschluss verbunden werden.

Auf einem ehemaligen Zechengelände gelegen, bilden die zwei Berufskollegs und die Sporthalle als freistehende Baukörper eine kompositorische Einheit um den Campusplatz. Der zentrale Platz baut als Mitte des Ensembles durch die solitäre Stellung der Gebäude vielfältige Bezüge zur Umgebung auf, die zum Teil aus parkähnlichen Zonen, aus Wohngebieten, aber auch aus Gewerbeflächen und Bahnanlage besteht.

Die Baukörper der beiden eigenständigen Kollegschulen zeigen sich von außen und von innen wie zwei Brüder verschiedener Größe, die bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Wesen stets eine gemeinsame Sprache sprechen und die gesamte Anlage formal prägen. Die Anforderungen aus dem maßgeschneiderten Energie- und Behaglichkeitskonzept an die Gebäude bis hinein in deren Grundstruktur waren von Anfang an integraler Planungsbestandteil und konnten mit vertretbarem Aufwand realisiert werden. Hergestellt aus authentischen Materialien wie Sichtbeton, Stahl, Glas und Holz stehen sie für Nachhaltigkeit bei Konstruktion und Ausbau, für Verantwortung zu Ökologie und Ökonomie, für Ruhe der Gestalt und einer Ästhetik des Schlichten.

Gesamtzahl der Schüler: 4 055
Schülerzahl täglich anwesend: 2 645
Lehrkräfte: 182
Anzahl der Geschosse: 4

Beschreibung der Besonderheiten

Entwurfs-Konzept

Im Kontrast zu den außenseitig homogenen Baukörpern entstehen im Innern komplexe Gefüge mit wechselnden Lichtverhältnissen und differenzierten Raumbezügen über Erschließungshallen, Treppenanlagen, Lichthöfe und Atrien: die Bewegung bestimmt den Raum. Die konsequente Tagesbelichtung der Erschließungsflächen lässt visuelle Verbindungen nach außen zu und erleichtert die Orientierung. Ineinander verschränkte Innen- und Außenräume bieten informelle Treffpunkte für Kommunikation und Besprechung, Foren für Präsentation und Ausstellungen, Inseln für Entspannung und Erholung. Die windmühlenflügelartig, um Lichthöfe und Hallen angeordneten Raumspangen fassen einerseits das heterogene Raum- und Nutzungsprogramm und andererseits die vielen gleichartigen Räume der Berufskollegs zu einer übersichtlichen Struktur zusammen. Funktionalität und Aufenthaltsqualität fügen sich zu einer Einheit.

Aus energetischen Gründen ist die massive Konstruktion aus Stahlbeton-Flachdecken, -Längswänden und -Stützen weitgehend unbekleidet. Daher sind diese Flächen in ihrer hochwertigen Ausführung in Sichtbeton der Sichtbetonklasse 4 mit geordnetem Schalfugen- und Spannlochbild, in durchgehenden Wandflächen ohne sichtbare Arbeitsabschnittsfugen zugleich wesentliches Gestaltungselement der Erschließungsbereiche, gleichsam steinernen Fassaden.

In den Raumzonen dagegen bleiben nur die Deckenflächen unbekleidet. Jeder Raum erhält wie in einem Schmuckkasten eine "Auskleidung" der Wandflächen mit akustisch wirksamen Wandpaneelen aus Birke-Multiplexplatten und einem Parkettbodenbelag aus Eichenlamellen. Die warm und natürlich wirkende Raumatmosphäre, die durch die Eiche-Brettschichtholzprofile der Glasfassade abgerundet wird, steht in spannungsvollem Kontrast zu der Rohheit der die Erschließungsräume begrenzenden Wände und Decken. Zusammen mit Raumtrennwänden in Leichtbauweise ermöglicht das Tragwerkskonzept ein direktes Nebeneinander von Unterrichts-, Fach-, Vorbereitungs- und Verwaltungsräumen und Werkstätten.

Ehrgeiziges Ziel des Ausbaukonzeptes ist die Integration der komplexen Haustechnik und der umfangreichen technischen Ausstattung in die Konstruktion, in Einbauschränke und hinter Wand- und Brüstungsbekleidungen. Sämtliche sekundäre Installationen wie auch alle festen Einbauten wie Waschbecken, Schränke und Garderoben sind auf der Raumseite der Flurtrennwände konzentriert. Alle Leitungstrassen zwischen Fassade und Installationszonen werden in Leerrohren in den Deckenflächen oder im Bodenaufbau geführt. Im Vordergrund steht der architektonische Raum mit hochwertigen Oberflächen und einer dezidierten Lichtführung. Einzelne Elemente des Ausbaus erhalten, für jedes Kolleg individuell, eine farbliche Kodierung, die in der Ausstattung und im Orientierungssystem ihre Fortsetzung findet.


Behaglichkeits- und Energiekonzept

Ein Alleinstellungsmerkmal des Projektes ist die Bauteiltemperierung der Flachdecken der Kollegs über in die Decken integrierte, innenseitig gerippte Rohre aus Leichtmetall, die als Zuluftkanäle in eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebunden sind. Damit werden mit überschaubarem investivem Aufwand die Speichermassen der Konstruktion gleichermaßen in das Behaglichkeits- wie in das Energiekonzept eingebunden.

Im Winter findet auf ganz natürliche Weise eine Erwärmung der Zuluft durch die Nutzer statt. Dadurch kann der verbleibende Lüftungswärmebedarf deutlich verringert werden. Im Sommer dient die Frischluft in den kühlen Nachstunden der Entladung der am Tag erwärmten Gebäudemassen. Nach Temperaturstürzen oder während extremer Wärmeperioden, in denen das System über den Nutzer und den Tag-Nacht-Temperaturwechsel nicht ins Gleichgewicht gebracht werden kann, dienen Fassadenkonvektoren der Raumtemperierung und klein dimensionierte Kältemaschinen in den Lüftungszentralen der Kühlung der Frischluft. In den Fachräumen mit hohen inneren Lasten sorgen im Sommer Umluftkühlgeräte, die über Erdsonden gespeist werden, für angenehme Raumtemperaturen.

Zusammen mit dem hohen Tageslichtfaktor stellt das Lüftungs- und Bauteiltemperierungskonzept hohe Aufenthaltsqualität und Behaglichkeit bei gleichzeitig geringem Energiebedarf sicher. Ermöglicht wird dies durch innovative Technik in Verbindung mit einem intelligenten, bedarfsbezogenen Energiekonzept.

Die Neubauten für das Herwig-Blankertz- und das Max-Born-Berufskolleg verbinden ganz selbstverständlich die Aufwertung eines städtischen Umfelds, eine unverwechselbare Architektur sowie ein vorbildliches Energiemanagement mit höchster Qualität bzgl. Raumgestaltung, Raumluft, Raumtemperatur und Raumakustik. Die Ausgewogenheit dieser Qualitäten ist wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz durch die Nutzer, die im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.

Auszeichnungen

Architekturpreis NRW 2011, BDA Landesverband NRW

Auszeichnung Guter Bauten 2010, BDA Vest Recklinghausen

Schlagworte

Berufsschule, Recklinghausen, Max-Born, Herwig-Blankertz, Doppelfassade, Glas, Beton, Betonkerntemperierung, Klimakonzept, Energie, Ökologisches Bauen, Auszeichnung, Gute Bauten, Architekturpreis, NRW, 2011

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Geothermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

88,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

23,30 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

23,90 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

27 %

 

Warmwasser

1 %

 

Beleuchtung

10 %

 

Lüftung

16 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

1 %

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