Besuchersteg im Kölner Zoo
50735 Köln, Riehler Str. 176
Mit freundlicher Unterstützung von NATURinFORM
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Riehler Str. 176, 50735 Köln, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Denkmalgeschützter Bau aus der Gründungszeit
Der denkmalgerechte Umbau des Bauwerks von 1899 zu einer frei begehbaren Regenwaldlandschaft für Affen, Piranhas, Salzkatzen, Vögel und Faultieren war extrem aufwändig. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte das Bauvorhaben mit 200.000 Euro für die Restaurierung der Türme und der Außenhülle. Das von Bäumen umsäumte Gebäude ist in seiner Formgebung einer russischorthodoxen Kirche nachempfunden und zählt neben dem Antilopenhaus und der Direktorenvilla zu den ältesten Bauten aus der Gründungszeit des Zoos. So entstand eine Themenwelt, die die Besucher mit auf eine Reise durch die Flora und Fauna Südamerikas nimmt – gewissermaßen auf Humboldts Spuren. Erlebnisarchitektur, tiergerechte Haltung und moderne zoologische Anforderungen treffen hier auf historische Bauten. Das architektonische Konzept erweckt das denkmalgeschützte Südamerikahaus zu neuem Leben.
Für die Entwurfsplanung war das Architektenteam um Kieran Stanley – CEO dan pearlman Erlebnisarchitektur – verantwortlich. Ab Leistungsphase 5 bis zur finalen Umsetzung betreuten die Architekten des Hamburger Büros ZOOQUARIUMDESIGN das anspruchsvolle Projekt. „Ziel unserer Planung war es, das Gebäude durch behutsames Restaurieren in altem Glanz erscheinen zu lassen und im Inneren moderne Tierhaltung und ein besonderes Besuchererlebnis möglich zu machen“, beschreibt das Architektenteam Dan Pearlmans die Aufgabenstellung. Aufgrund der Anforderungen seitens des Denkmalschutzes stellten die Restaurierung und der Ausbau des alten Gebäudes eine große Herausforderung dar. So wurden unter anderem die maroden Dächer und Decken erneuert und ein ETFE-Foliendach versorgt heute das Mittelschiff mit Tageslicht.
Besucher bewegen sich wie auf einem Skywalk
Damit die geplante üppige Begrünung im Inneren fachgerecht umgesetzt werden konnte, wurde der Fußboden in der Haupthalle bis zum Untergeschoss entfernt und auf der tieferliegenden Bodenplatte Pflanzensubstrat aufgeschüttet. Exotische Vögel, kleine Affenarten, Faul- und Gürteltiere bewegen sich nun frei durch das Gebäude. Einblicke ins Piranha-Becken, ein Wasserfall und eine Hängebrücke machen den Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Besucher wandeln dabei auf einem Steg, der wie ein Skywalk durch den Dschungel führt. Für sicheren Tritt durch das Gelände sorgen auf 95 Quadratmetern Dielen.
Auf der Suche nach dem idealen Oberbelag für den durch das Gelände verlaufenden Besuchersteg hatten sich die Verantwortlichen für die Diele „Die Beliebte massiv“ von Naturinform entschieden. „Produkteigenschaften wie Robustheit und Langlebigkeit hatten uns überzeugt, für diesen stark beanspruchten Bereich den Holzverbundwerkstoff einzusetzen“, so die Technische Leiterin des Zoos, Claudia Neunzig. "Bereits bei früheren Baumaßnahmen konnten wir ausgezeichnete Erfahrungen mit diesem Material machen; und da auch hier Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit und eine problemlose Instandhaltung eine maßgebliche Rolle spielten, fiel die Wahl nicht auf Holz, sondern auf den Holzverbundwerkstoff. Darüber hinaus stand uns das verarbeitende Unternehmen mit seiner Expertise beratend zur Seite und schlug die Massivdiele von Naturinform vor.
Wichtig waren uns neben der natürlichen Holzoptik auch Eigenschaften wie Trittsicherheit und eine problemlose Reinigung.“ Die starke Beanspruchung durch die zahlreichen Besucher sowie die Verunreinigung durch die sich frei bewegenden Tiere erfordern eine tägliche Reinigung der Dielen. Jeden Morgen, bevor der Zoo seine Tore öffnet, wird der Besuchersteg gründlich mit einem Wasserschlauch abgespritzt. „Nach einer rund einjährigen, intensiven Nutzung sah der Besuchersteg noch immer tadellos aus und bestätigt uns darin, hier die richtige Wahl getroffen zu haben“, so Claudia Neunzig.
Wahl fiel auf unverwüstlichen Holzverbundwerkstoff
Vom Herbst 2020 bis zum Februar 2021 war ein vierköpfiges Team der Schreinerwerkstätte Kurth vor Ort. Insgesamt verlegten die Handwerker 95 Quadratmeter der „Beliebten massiv“ in der Farbe Braun auf dem Besuchersteg. „Ganz zu Beginn der Planungen stand bei der Wahl des Oberbelages auch Holz zur Diskussion“, erinnert sich Berthold Kurth. Da jedoch herkömmliches Holz nicht ins Konzept passte und Tropenhölzer auf keinen Fall verbaut werden sollten, entschied man sich letztendlich für den strapazierfähigen
Holzverbundwerkstoff mit seiner authentischen Holz-Optik. Geliefert wurde das Material von Scherf Holzfachhandel GmbH & Co.KG aus Simmerath, einem langjährigen Handelspartner von Naturinform.
AbZ für tragende Konstruktionen erforderlich
Entscheidend war die Tatsache, dass „Die Beliebte massiv“ über die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ (AbZ) verfügt. Denn für diesen hohen Grad der Beanspruchung „in luftiger Höhe“ war eine Diele mit der nötigen Tragkraft gefordert. Anders als bei ebenerdigen Terrassen gelten Konstruktionen wie Balkone und Terrassen über 60 Zentimetern in den Landesbauordnungen meist als „aufgeständert“ und müssen deshalb als tragende Konstruktionen geplant und ausgeführt werden. Hier dürfen ausnahmslos nur Bauprodukte mit bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden; andernfalls müssen zeitraubende und teure Einzelzulassungen durchgeführt werden. Die Tragkonstruktion des Stegs besteht aus Stahlträgern und einer darauf befestigten Stahlkonstruktion, die statisch berechnet und geprüft sowie während der Planung und Ausführung immer wieder angepasst wurde. Zusätzliche massive Gitterroste sorgen für weitere Stabilität und Durchfallsicherheit.
Hohe Rutschhemmung
Bei der Diele „Die Beliebte massiv“ mit einer Höhe von 26 Millimetern und einer Breite von 139 Millimetern (Systembreite ca. 146 mm) stehen eine fein und eine grob geriffelte Seite zur Auswahl. Beide Oberflächen sind vom TÜV Rheinland in die höchste Rutschhemmung R13 eingestuft. Der Werkstoff besteht wie alle Produkte des Herstellers aus einem innovativen, robusten Holzverbundwerkstoff, der im Verhältnis 70 zu 30 aus Holzfasern heimischer, PEFC-zertifizierter Hölzer und einem sortenreinen Polymer gefertigt wird. Dafür werden keine Bäume gefällt. Verwendet werden Holzfasern, die als Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie anfallen. Dies macht dieses Material zu einem umwelt- und klimafreundlichen Produkt, das zudem zu 100 Prozent recycelbar ist. Nach der Verwendung der Dielen werden diese nach einer Prüfung vom Unternehmen zurückgenommen und dem Fertigungsprozess wieder zugeführt.
Einfache Pflege und Instandhaltung
Auch wenn die Dielen aus Holzverbundwerkstoff überwiegend auf Terrassen und Balkonen zum Einsatz kommen, werden sie aufgrund ihrer Robustheit sehr häufig für stark frequentierte Flächen eingesetzt. Die Holzdielen müssen weder geölt noch gestrichen werden, und der moderne Werkstoff zeichnet sich durch seine Unempfindlichkeit gegenüber Schmutz und Flecken aus. Diese verschwinden mit der Zeit von alleine, denn das Material verhindert tieferes Eindringen des Schmutzes.
Beschreibung der Besonderheiten
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