Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023
Besucherzentrum Bundesschule Bernau - Bauhausdenkmal und UNESCO-Welterbe
16321 Bernau bei Berlin, Hans-Wittwer-Straße 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steimle Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steimle Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hans-Wittwer-Straße 1, 16321 Bernau bei Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
02.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Leichtbeton / Bims
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
2.400 m³
Bruttogrundfläche
485 m²
Nutzfläche
280 m²
Verkehrsfläche
70 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Als innovatives und identitätsstiftendes Gebäude soll sich das neue Besucherzentrum einerseits dem Denkmalensemble unterordnen, sich aber andererseits auch als hochwertiges städtebaulich-architektonisches Bauwerk behaupten.
Es bildet den Auftakt für ein angemessenes Erlebnis des Weltkulturerbes und führt die Besucher in die Thematik des besonderen Ortes ein. Landschaftlich integriert in den vorgelagerten und wieder aufgeforsteten Kiefernwald gibt der Pavillon einen ersten Blick auf das Baudenkmal frei, der von den langstieligen Kiefern des Waldes geleitet wird. Der Besuch wird als eine Abfolge von Erlebnissen begriffen in Analogie zu den Effekten, die Hannes Meyer „psychologische Effekte“ nannte. Die Architektur trägt dabei entscheidend zur Wahrnehmung und zu den Empfindungen auf dem Weg der schrittweisen geschichtlichen Erkundung dieses kulturell bedeutungsvollen Ortes bei.
Das Besucherzentrum ist als lineares Moment in Form eines schlichten ruhenden Baukörpers konzipiert. Leicht erhöht über der Waldebene betritt der Besucher den Pavillon über eine großzügige Empfangsterrasse. Gleich einer „Willkommensgeste“ lädt das massive freitragende Vordach über der Terrasse sein Publikum zum Eintreten ein.
Als offenes demokratisches Gebäude transformiert der Neubau des Besucherzentrums die ideologischen Ansätze Hannes Meyers in die heutige Zeit. Ganz im Sinne dieses Funktionalismus und „Ingenieurismus“ entwickelt sich die Architektur und ihre Gestaltung ausgehend von einer funktionalen und strukturiert erarbeiteten Konzeption bis hin zur Präzision in der Umsetzung der Bauaufgabe. Die klar ablesbare monolithische Konstruktion im Bereich der Gebäudehülle als Dämmbetonkonstruktion, mit Tragwerk, Dämmung und Fassade aus einem Guss und im Inneren als minimierte Wandscheiben, zeigen sich als Abbild des präzisierten Handwerks.
Das nahezu rundum aufgeglaste Gebäude bietet ausreichend Raum für das Erleben der besonderen Atmosphäre und zum Verweilen. Dabei übernimmt das Gebäude seine dienenden Funktionen des Empfangens, Informierens und Versorgens mit einer offenen fließenden Raumabfolge. Nach Osten hin zur Bundesschule lässt sich der große und die gesamte Gebäudelänge einnehmende Raum vollkommen flexibel einteilen und steht mit der offenen Fassade in ständiger Blickbeziehung zum Baudenkmal. Die Nebenräume orientieren sich kompakt als Raumspange nach Westen zu den Parkflächen hin. Mit der gewählten Formensprache des Gebäudes findet sich ein Anklang an die grafischen Systeme und technische Ausstattung der Bundesschule, die der Funktion folgend zu einer eigenständigen Ästhetik gelangen.
Kaum wahrnehmbare filigrane Rundstützen vor der Glasfassade, die am oberen Auflager in den umlaufenden Dachrand eingelassen sind, und die Wandscheiben der Nebenraumspange übernehmen die Funktion des Lastabtrags gleich einem statischen Balanceakt. Die Umsetzung dieses Konstruktionssystems sowie die präzisierte Ausführung des Rohbaus mit dem horizontalen Schalungsbild der sägerauhen Bretter verleihen dem Gebäude seinen ehrlichen und auf das Wesentliche konzentrierten Charakter.
Beschreibung der Besonderheiten
Das weit auskragende freitragende Vordach über der Eingangsterrasse stellte eine statische Herausforderung dar. Ein über die gesamte Länge ausgeführter Überzug löst die konstruktive Poblematik.
Nachhaltigkeit
Die Materialstärken wurden auf ihr absolut erforderliches Minimum reduziert, Innenwandscheiben mit einer Stärke von nur 15 cm und Stahlstützen mit einem Durchmesser von nur 48 mm.
Auszeichnungen
Nominierung DAM-Preis 2023
best architects 2023
Schlagworte
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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