Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Betriebshof Bad Cannstatt
70372 Stuttgart, Deckerstraße 102
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: asp Architekten GmbH Cem Arat |Eberhard Becker|Dimitrios Kogios|Suna Konyalioglu| Markus Weismann
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: asp Architekten GmbH Cem Arat |Eberhard Becker|Dimitrios Kogios|Suna Konyalioglu| Markus Weismann
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deckerstraße 102, 70372 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
18.480 m³
Bruttogrundfläche
5.000 m²
Nutzfläche
4.243 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
6.206.365 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
14.366.959 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wo früher das Stuttgarter Tiefbauamt beheimatet war, sollte in Zukunft auch das Garten- und Friedhofsamt angesiedelt werden. Um Raum für diese neue Anforderung zu schaffen, waren die asp Architekten beauftragt, den Bestand der Baubetriebsstelle umzubauen und zum Betriebsstandort Deckerstraße zu erweitern.
Der Betriebshof Deckerstraße befindet sich am Rande eines Wohngebiets in Stuttgart Bad Cannstatt mit dem „Rücken“ zu einer stark genutzten Bahnlinie. Fragen des Lärmschutzes, der städtebaulichen Körnung sowie der Einbindung in das Umfeld waren bei der Planung daher von besonderer Bedeutung. Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass der Betrieb während der Baumaßnahme nicht beeinträchtigt werden durfte und insbesondere die Hoffläche in dieser Zeit weiterhin maximal nutzbar sein sollte. Die ehemaligen, bisher nur eingeschränkt nutzbaren Böschungsbereiche am südwestlichen Grundstücksrand wurden deshalb in überdachte Lagerflächen umgewandelt. Alle Gebäude, Garagen- und überdachten Lagerflächen konnten so einfach angedient werden, ohne die Lagerflächen im inneren Hofbereich zu beeinträchtigen. Aus diesem Grund wurde die Baumaßnahme in verschiedene Abschnitte gegliedert. Nach dem Teilabbruch und Neubau erfolgte der Umbau und die Umnutzung der Bestandsgebäude.
Eine eigenständige Gestalt entwickelt sich
Um den Lärm des Betriebshofs und der Bahnstrecke von dem angrenzenden Wohngebiet abzuschirmen, einen Sichtschutz zu gewähren, die vielfältigen Nutzungen zu verbinden und eine Realisierung in mehreren Bauabschnitten zu ermöglichen, entwickelten die PlanerInnen die Idee einer „nutzbaren Gartenmauer“, die mit der Topographie verankert ist. Ein auf den ersten Blick prägendes Element des Betriebshofes ist daher die Vielzahl an Regalen, Behältern und Lagerflächen mit unterschiedlichsten Füllungen.
Formal wie konstruktiv bildet das Band der „Gartenmauer“ gemeinsam mit den Geschossdecken eine verbindende Struktur, die sich zu einer eigenständigen Gestalt entwickelt und den bestehenden Stadtblock zur Bahn und nach Süden optisch und schalltechnisch abschließt. Die Garagen und Werkstätten integrieren sich dabei wie selbstverständlich und bilden so einen massiven Sockel für den darüberliegenden Holzbau aus. Die neuen Gebäude orientieren sich in Höhe und Dimension an den Bestandsgebäuden entlang der Deckerstraße. Am südlichen Ende des Grundstücks wurde ein dreigeschossiger Hochpunkt entwickelt, der die Bebauung städtebaulich mit anderen Hochpunkten im Quartier verbindet und eine gut wahrnehmbare Adresse ausbildet.
Im Sinne der Nachhaltigkeit
Die konstruktiven Elemente von Gartenmauer und Sockel wurden in Recyclingbeton hergestellt und als massive Bauteile nach außen ablesbar. Die Rückseite zur Bahn wurde als weitgehend geschlossene Wand ausgeführt. Die von der Hofseite sichtbare „Regalstruktur“ ist je nach Anforderung mit unterschiedlichen Raumstrukturen „befüllt“. Hierdurch entstehen Vor- und Rücksprünge durch vorgefertigte Elemente aus Holz als nachwachsendem Rohstoff. Halboffene und geschlossene Holzlamellen in unterschiedlichen Abständen mit Verglasungen und Toren bilden dabei Eingänge oder Vordächer vor den Garagen aus.
Die Struktur der Gartenmauer ermöglicht außerdem, die großen Laubbäume auf dem Grundstück zu erhalten. Für die strauchartige Bepflanzung der ehemaligen Böschungsbereiche wurden Ausgleichspflanzungen angelegt. Die Dachflächen sind als extensive Gründächer ausgeführt. Konstruktiv wurde darauf geachtet, dass die Bauteile mit ihrer reduzierten, möglichst rohen und unbehandelten Materialität so verbaut wurden, dass sie entsorgungstechnisch wieder sauber und recycelbar zu trennen sind.
Beschreibung der Besonderheiten
- Konstruktive Elemente von Sockel und Gartenmauer: Recyclingbeton
- Sichtbeton, unbehandelt
- Heimische Hölzer an Fassade, unbehandelt
- Innenraumverkleidungen in Seekiefer
- Pfosten-Riegel-Fassaden in Aluminium pressblank
Energiekonzept
- Brennwerttherme, Gas
- Lüftung mit Wärmerückgewinnung
- PV-Anlage auf Schrägdach des Bestandsgebäudes
- Alle Dächer für PV-Anlagen vorbereitet
Barrierefreiheit
- Alle Bereiche sind barrierefrei zugänglich
- Aufzug
- kraftbetätigte Türen im Verlauf Behinderten-Stp/Hauszugang
- Alle Flur- und TRH-Türen vorbereitet für Nachrüstung Antrieb
Klimaanpassungsmaßnahmen
- Verwendung von möglichst ressourcenschonenden, rohen und unbehandelten Materialien für eine saubere Trennung bei späterem Rückbau und Recyclingfähigkeit
- Dachflächen sind als extensive Gründächer ausgeführt
Auszeichnungen
Hugo-Häring Auszeichnung 2023
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
132,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
112,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
20,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
79 %
Warmwasser
7 %
Beleuchtung
5 %
Lüftung
9 %
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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