Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Bezirksklinikum Mainkofen, Allgemeine Psychiatrie, 1.BA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AEP Architekten Eggert GeneralPlaner GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AEP Architekten Eggert GeneralPlaner GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
94469 Deggendorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
50.860 m³
Bruttogrundfläche
13.711 m²
Nutzfläche
4.846 m²
Verkehrsfläche
650 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
11.000.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
34.900.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Bezirksklinikum Mainkofen, ehemals in aufgelöster Bauweise, im sogenannten Pavillon-Stil als niederbayrische Heil- und Pflegeanstalt erstellt, wurde über die letzten 100 Jahre sukzessive erweitert. Die ursprünglichen Gestaltungsqualitäten wie
- die Baum-Alleen als Bindeglied der Baukörper
- die Einbindung der Baukörper in einen einheitlichen, parkartigen Grünbereich und
- die übersichtliche Anordnung der Gebäude entlang der Ringstraßen
werden durch die Neustrukturierung aufgenommen und gestärkt.
Durch den behutsamen Einsatz dieser Gestaltungsmerkmale im Zusammenspiel mit den funktionalen und therapeutischen Strukturverbesserungen am Bezirksklinikum wurde ein städtebauliches Konzept unter Rücksichtnahme auf den Denkmalschutz entwickelt.
Zwei alleeartige Ringstraßen dominieren und strukturieren die Gesamtanlage. In Ihrer historischen Mitte erhebt sich das Direktionsgebäude mit der Kirche. Der s.g. „A-Ring“ im Zentrum soll auf den denkmalgeschützten Bestand reduziert werden und mit großzügigen, offenen Grünflächen als öffentlich zugänglicher Park erlebbar gemacht werden.
Das wesentliche neue Gestaltungselement wird im „B-Ring“ platziert: eine lockere Aufreihung von 2-geschossigen Pavillons, die sich harmonisch in die Grünanlage einfügen und sich im Zusammenspiel mit den denkmalgeschützten Bestands-gebäuden als neue therapeutische Zentren herausbilden.
Die Gebäudestrukturen im „C-Ring“ formulieren den Abschluss der Anlage zur umgebenden landwirtschaftlich geprägten Feldstruktur. Eine randumfassende Aufforstung entlang der neuen West- und Südgrenze des Bezirksklinikums soll die Gesamtanlage in Zukunft einfassen.
Gärten für Patienten
Durch die bauliche Neudefinition der Zentren werden spezifische Außenräume in den großzügigen, sonnigen Innenhöfen der Baukörper, entlang der mit Vor- und Rücksprüngen ausformulierten Außenfassaden und in den zugeordneten Freibereichen, den „Follies“ geschaffen.
Die „Follies“, als in den Garten gesetzten dekorativen Findlinge sollen hier zusätzlich mit therapeutischem Nutzen aufgeladen werden. Sie schaffen im „öffentlichen Park“ spezifische Orte für die einzelnen Zentren.
Die Neubauten sind in Ihrer Ausformulierung an die Nutzung optimal angepasst. Die 2-geschossigen Baukörper harmonieren in Ihrer Baukörperlänge mit der Bestandsbebauung. Durch die annähernd quadratischen Grundrisse mit begehbaren innenliegenden Gärten sind Rundläufe und vielfältige Orientierung zum Außenraum möglich. Durch Nischen, Terrassen und transparente Übergänge zum Außenbereich werden Aufenthaltsbereiche für die Patienten geschaffen.
Die Fassaden der Neu- und Ergänzungsbauten wurden als ruhige, vorgehängte und hinterlüftete Fassadenelemente mit großflächigen Fenstern gestaltet.
Zentrum für Allgemeine Psychiatrie
Das Zentrum für Allgemeine Psychiatrie setzt sich zusammen aus der bestehende Aufnahmeklinik (B6) und dem Neubau des 1. BAs. Vier neue Stationen und die Kriseninterventionsstation im Gebäude B12 wurden neu errichtet. Der Neubau fasst einen Grünraum mit den Bestandsgebäuden B12 und B14. Im Osten öffnet sich der Blick in die historische Grünanlage, im Norden und Süden grenzen ruhige Freibereiche mit lockerem Baumbestand an. Im Westen bilden konische Freiräume einen Puffer zur benachbarten Forensischen Klinik.
Die 2 gleichartigen Baukörper sind über eine zentrale Eingangshalle mit Treppenhaus miteinander verbunden. Die Galerieöffnung zum Obergeschoss erschließt auf einen Blick alle Stationen.
Zwei geschlossene Stationen im Erdgeschoss nutzen die hellen Innenhöfe als geschützten Außenbereich. Im Obergeschoss sind 2 weitere Stationen untergebracht.
Die Rundläufe je Station sind mit Nischen und Aufweitungen zum Verweilen mit vielfältigen Ausblicken ins Grüne akzentuiert. Die Pflegstützpunkte mit Personalaufenthalt und Nebenräume sind entlang der Innenhoffassaden organisiert, so dass direkte Blickkontakte und kurze Wege zum Stationszugang und zu den Pflegzimmern gegeben sind. Der Patientenaufenthalt mit Küche und „Wohnzimmern“ ist je Station zentral zusammengefasst und unter direkter Supervision des Personals.
Beschreibung der Besonderheiten
Im Erdgeschoss befinden sich die 2 geschlossenen Stationen mit Zugang zu geschützten Patientengärten in den Innenhöfen. Im Obergeschoss befinden sich die 2 offenen Stationen. Den Patienten dieser Stationen steht der ganze Außenbereich der Parkanlage zur Verfügung.
Die einfache Orientierung in den Stationen ermöglicht effektive Betriebsabläufe. Kurze Wege für Personal und Güter, sowie eine gute Übersichtlichkeit sind gewährleistet. Durch einheitliche Strukturen der Stationen wird dem Wunsch nach einem effektiven Personaleinsatz Rechnung getragen:
Der Pflegestützpunkt mit dem Arbeitsraum- Rein liegt zentral und erhält somit eine direkte Kontrolle über alle Patientenzimmer als auch über den Tagesbereich. Somit werden personalintensive Begleitungen eingespart und Gefahren von Suiziden verhindert. Aufgrund der längeren Verweildauer der Patienten, werden in den 2-Bettzimmern die Betten versetzt, parallel zu den Zimmertrennwänden aufgestellt. Somit werden jedem Patienten eigene, klare Territorien zugewiesen. Im Krisenfall ist eine Bettenaufstellung senkrecht zur Zimmertrennwand möglich.
Im Normalfall sollen die Patienten überwiegend die Gemeinschaftsräume nutzen und sich mit anderen Patienten austauschen. Ein verstärkter Rückzug in das Patientenzimmer wird somit vermieden. Dabei ist je Patientenzimmer nur ein Antennenanschluss für ein Fernsehgerät vorgesehen, um flexibel auf bestimmte Situationen zu reagieren. Zur Suizidprävention sind folgende Maßnahmen eingeplant:
- 1 ½ -flügelige Patientenzimmertüren schlagen nach außen auf, somit besteht keine Möglichkeit des Verbarrikadierens,
- die Nasszellentür hat eine Notverriegelung auf Zimmerseite,
- Zimmerbeleuchtung besteht nur aus festen Aufbauleuchten,
- Tür und Fenstergriffe sind konisch schräg nach unten laufend
- Kleiderstangen und Wandhaken mit Klippmechanismus.
Zur Fluchtvermeidung sind die Fenster als Festverglasung mit einem Wendeflügel, der im offenen Zustand auf beiden Seiten 12 cm lichten Querschnitt ermöglicht, ausgeführt. Die übergeordneten Räume wie die Diensträume für 2 und 4 Stationen sind neutral über einen Verbindungsflur erschlossen, sie liegen zwischen den zwei Gebäudeteilen. Im Untergeschoss liegen die Räume für Bettenaufbereitung, Personalumkleiden und die zentrale Gebäudetechnik.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Biogas
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Betten
136
Das Objekt im Internet
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