Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Bibliothek St. Gallen
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Kaiserslautern, Architektur, Andra Blanz
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
19.000 m²
Grundstücksgröße
6.876 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Viel zu oft wurden bestehende Gebäude gerade in St. Gallen abgerissen, ohne ihren historischen und raumfassenden Wert zu schätzen. Dabei geht immer ein Stück Stadtgeschichte verloren. Ziel meines Bibliothekentwurfes war es daher, nicht nur Neues zu schaffen, sondern aus dem Zusammenspiel von Bestand und Neubau, sowohl eine ästhetische als auch funktionale Einheit zu bilden. Zwar bietet das bestehende Unionsgebäude keine Nutzfläche für die Bibliotheksräume, aufgrund der hohen Bücherlasten, allerdings finden alle Verwaltungsräume und Arbeitsplätze der Bibliotheksbesucher dort ihren Platz. Nebennutzungen, wie Kinderhort und Café ergänzen das Raumprogramm. Dies ermöglicht dem Neubau den Fokus auf das Lesen und Lernen zu legen. Trennung von Haupt- und Nebennutzungen finden sich daher nicht nur im Raumkonzept sondern in der Gesamtarchitektur wieder.
STÄDTEBAU UND HIERARCHIE
Die Hierarchie der Gebäude stellt dies ebenso dar. Bindeglieder sind die Nebenbauten, die die Höhenunterschiede optisch ausgleichen und die doch so unterschiedlichen Baukörper zu einer Einheit verschmelzen lassen. Sie orientieren sich in der Höhe an der Nachbarbebauung und gliedern sich so in das Stadtbild ein. Der Bibliotheksturm überragt eindeutig den Bestand, jedoch ohne ihn hierbei zu unterdrücken. Er bildet einen neuen Hochpunkt der Stadt.
Der Markt als historisch, zentraler Platz findet mit dem Neubau nun endlich einen gebührenden Abschluss. Somit erhält das Ensemble nicht nur das Stadtbild, sondern verbessert dieses aktiv. Markt und Bibliothek bilden gemeinsam das kulturelle Stadtzentrum.
ERSCHLIEßUNG
Höhenunterschiede der Geschosse zwischen Alt- und Neubau werden über die Hauptachse des Gebäudes überwunden. Während der neue Nebenbau sich an den Höhen des Bestandes orientiert, besitzt der Turm eigene Raumhöhen. Die Haupttreppen als charakteristisches Merkmal reichen über zwei Geschosse.
LESEATMOSPHÄREN
Die Architektur des Gebäudes setzt sich mit den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen auseinander. Jedes Kabinett, besitzt angelehnt an dessen Ansprüche, Sonderbereiche. Beispielsweise befinden sich im Kabinett „Kinder und Jugend“ Kletterflächen, um den Bibliotheksbereich kindgerecht zu gestalten.
Zentral angeordnete Regale, stellen das Lernen in den Fokus und geben die belichteten
Raumbereiche zum Lesen frei. Die offene Raumatmosphäre des Hauptgebäudes, wirkt einladend auf die Besucher . Entlang der Achse findet dieser immer privater werdende Lesemöglichkeiten, vom offenen Raum, zum Gruppenraum, bis hin zum Einzelarbeitsraum. Ein besonderes Leseerlebnis bildet der Innenhof, mit Anschluss zum Bibliothekscafé, welcher ruhiges Lernen unter freiem Himmel bietet.
FASSADE
Um den Spagat zwischen Integration und Abgrenzung zwischen Alt- und Neubau zu leisten, wurde eine weißliche Stahlstützenkonstruktion gewählt. Diese orientiert sich an der Tragstruktur des Altbaus, trennt sich aber dennoch optisch ab. Große Fensteröffnungen mit bronzefarbenen Aluminiumrahmen gewährleisten eine helle und angenehme Lichtsituation im Innenraum.
Die gelungene Fusion aus Alt- und Neubau würdigt und erhält den Bestand, verbessert die städtebauliche Situation und lädt durch seine freundliche, sowie auf den Besucher ausgerichtete Architektur zum Lernen ein.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Anforderungen an das Gebäude ergeben 3 wesentliche Nutzungen:
-Bibliotheksbereich zum Lesen und Lernen (Neubau)
-Besondere Nutzungen: Gruppen- und Einzelarbeitsplätze, Kinderhort, Café (Altbau)
-Verwaltungsräume (Altbau)
Diese Nutzungen werden durch die Hauptachse des Gebäudes zoniert und strukturiert, dabei verbindet sie gleichzeitig Alt- und Neubau und überwindet Höhenunterschiede (Topographie, Geschosshöhen). Entlang der Achse werden die Lesebereiche privater. Die so entstehende klare Struktur ermöglicht dem Besucher sich in jedem Geschoss intuitiv zurecht zu finden.
Auszeichnungen
Jahrgangsbestes Diplom
Schlagworte
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