Architekturobjekte


Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

10117 Berlin, Unter den Linden 8

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Astrid Bornheim Architektur

Bibliotheksmuseum SBB - Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

© Florian Profitlich

Bibliotheksmuseum SBB - Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

© Florian Profitlich

Bibliotheksmuseum SBB - Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

© Florian Profitlich

Bibliotheksmuseum SBB - Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

© Florian Profitlich

Bibliotheksmuseum - Bibliotheksmuseum "Kulturwerk" der Staatsbibliothek zu Berlin

© Florian Profitlich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Astrid Bornheim Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

07.2022

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Astrid Bornheim Architektur

Raumerstr. 7

10437 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 4403-7735

info@astridbornheim.de

Bauleitung (LPH 8)

buerozentral. architekten

Brunnenstr. 7 d

10119 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 91708340

mail@buerozentral.de

Verwendete Produkte

ERCO

Licht

FSB

Beschläge

Sto

Farbe

Gebäudedaten

Bauweise

Sonstige

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

1.100 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Europas größter Wissensspeicher, die Staatsbibliothek zu Berlin, hat ein eigenes Museum. Den Wettbewerb für die im denkmalgeschützten Bibliotheksgebäude eingerichtete Ausstellungsarchitektur gewann die Berliner Architektin Prof. Astrid Bornheim in Arbeitsgemeinschaft mit dko Architekten. Realisiert wurde das Projekt zusammen mit buerozentral. Auf rund 1100 Quadratmetern zeigt die Staatsbibliothek ihre wertvollsten Schätze, u.a. Handschriften von Humboldt, Partituren von Bach und die Gutenberg-Bibel. „Was mir wichtig war, ist das Erzählen von Geschichten in räumlichen Schichten“, erläutert Architektin Astrid Bornheim die zentrale Idee der begehbaren Vitrinen. Das barrierefreie Bibliotheksmuseum ist in Materialwahl und Bauweise ein Beispiel für kreislaufgerechtes Bauen im Bestand. Ein besonderes Element ist die photochromatische Wand, auf der langsam verblassende Projektionen das Wachsen und Vergehen der Sammlungsepochen repräsentieren. Es ist eine Hommage an das Buch und eine Einladung zum Lesen:​ von Texten und von Räumen.

Beschreibung der Besonderheiten

Eine zentrale Achse erschließt den Museumsraum. Sie führt vom Foyer durch die Dauerausstellung über die Schatzkammer in die Rotunde. In der Schatzkammer werden besonders wertvolle Objekte in wandbegleitenden Vitrinen ausgestellt. Die Rotunde bildet den kontemplativen Wende-punkt im Museumsrundgang. Sie ist als Klangraum konzipiert und ganz auf den Hörsinn ausgerichtet. Hier können Original-Tondokumente eingespielt und Texte zur Staatsbibliothek vorgelesen werden, während in der übrigen Ausstellung mit Exponaten, Schriften und Projektionen eine visuelle Dichte inszeniert wird. Als Bindeglied zwischen Dauer- und Wechselausstellung ist ein hybrider Workshopbereich angeordnet. Er bietet die Möglichkeit, Besucher und Gruppen um einzelne Objekte zu versammeln, Themen zu erläutern und umfassende Recherchen anzubieten.

Ausstellungsarchitektur und Inszenierung

Die Ausstellungsarchitektur der Dauerausstellung ist vom Motiv einer Regalskulptur und einer Podestlandschaft geprägt, die das räumliche Umkreisen der Objekte ermöglicht. Das Foyer und die Rotunde am Ende der Passage laden dazu ein, sich einzustimmen und zu verweilen. Der Rückweg dient der Gedächtnisbildung:​ Er eröffnet veränderte Einblicke in die Regalstruktur und neue Perspektiven in die Vitrinen. Gestalterisch inszeniert die Ausstellungsarchitektur der Dauerausstellung die Themen des Sammelns und Lagerns und des Verfügbarmachens von dokumentiertem Wissen. Unterstützt wird diese Inszenierung durch das horizontale Fugenmotiv, das das Schichten von Geschichten thematisiert. Die Ausstellung berücksichtigt die Tatsache, dass es sich bei den Dokumenten und Exponaten der Staatsbibliothek nicht allein um Bücher handelt, sondern um unterschiedlichste Formate, die als zweidimensionale Objekte horizontal ausgebreitet werden können, oder als dreidimensionale Objekte in Vitrinen zu sehen sind. In der Dauerausstellung werden die Exponate in einem dunklen Raum punktuell illuminiert. Dem großen Raum- und Sammlungszusammenhang wird die bewusste Vereinzelung des Objekts gegenübergestellt.

Wechselausstellung und Flexibilität

Die Wechselausstellung ist als neutraler Raum konzipiert, der individuelle Ausstellungskonzepte ermöglicht. Über verschiebbare raumhohe Vitrinen lässt sich der Raum gliedern und über Durchgänge zwischen den Raummodulen der Sammlungsgeschichte mit der Dauerausstellung verbinden. Dauer- und Wechselausstellung können sich so räumlich und inhaltlich aufeinander beziehen. „Die dezentrale Organisation von Wechselausstellung und Dauerausstellung lässt eine unabhängige störungsfreie und separate Nutzung der Wechselausstellung zu, ohne die Dauerausstellung zu beinträchtigen“, kommentierte die Jury diese Idee. Die Wechselausstellung ist als ganzer Raum nutzbar oder in einzelne Kabinette teilbar. Für Auf- und Umbauphasen lässt sich die Wechselausstellungsfläche funktional vom Dauerausstellungsbetrieb trennen.

Materialisierung und Lichtkonzept

Materialisierung, Ausstellungssystem und Licht folgen der konzeptionellen Idee der individuellen Aneignung mit allen Sinnen. Der dunkle Raum der Dauerausstellung und der helle Raum der Wechselausstellung stehen in bewusstem, komplementärem Kontrast. Der Reflexion des dunklen Bodens in der Dauerausstellung steht die Absorption der hellen, matten Wechselausstellungsfläche gegenüber. Diese Wirkung wird durch die unterschiedlichen Licht-Milieus verstärkt. Während die sachliche, gleichmäßige Lichtstimmung der Wechselausstellung darauf abzielt, den Raumzusammenhang zu erleben, tritt der Raum der Dauerausstellung in den Hintergrund. Nur die Exponate und die Beschriftung der Vitrinen werden hier punktuell  beleuchtet. Die Dauerausstellung lebt von der Aura des einzelnen kulturgeschichtlichen Objekts. Die unterschiedlichen Vitrinentypologien sind den Anforderungen der Exponate entsprechend gesichert, klimatisierbar und beleuchtbar. Medientechnik wird sparsam, gezielt und zeitgemäß eingesetzt. Dezentral angeordnete Medienstationen erlauben vertiefende Einblicke und Analysen der ausgestellten Objekte. Ein Mediaguide begleitet den Rundgang und verknüpft eine Vielzahl von Objekten mit dem gesammelten Wissen der Staatsbibliothek.

Photochromatische Wand

Ein besonderes Element der großräumlichen Inszenierung ist die den ganzen Raum begleitende Längswand in der Dauerausstellung. Mit photo-chromatischer Farbe beschichtet, eröffnet sie in dem dunklen Raum die Möglichkeit, Texte, Bilder und Filme von Exponaten zu projizieren, die verborgen im Archiv liegen. Nachleuchtende Farbpigmente in der Oberfläche der schwarzen Wandpaneele bewirken, dass die projizierten Bilder kurz hell aufleuchten, lange nachleuchten und langsam verblassen. Diese Technik repräsentiert das Wachsen und Vergehen der jeweiligen Sammlungsepoche und ist bei der Jury „auf großes Interesse gestoßen.“

Systematik und Sinnlichkeit

Der gesamten Raumorganisation ist ein feines strukturelles Raumgewebe als sich in der Tiefe verdichtendes Raster hinterlegt, das den stetig und rasant wachsenden, imposanten Bestand der Staatsbibliothek abbildet. Der Entwurf erlaubt den Besuchern, die Entwicklung der Staatsbibliothek simultan und sukzessiv zu erleben und die einzelnen Objekte sowohl systematisch als auch sinnlich wahrzunehmen. Das erkannte auch die Jury bereits im Wettbewerbsentwurf:​ „Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine bestechend einfache Struktur, die genügend Potenzial zur gemeinsamen Weiterentwicklung des Ausstellungskonzeptes mit den Kuratoren und Wissenschaftlern des Hauses bereit hält. Zusammen mit der Klanginstallation als Epilog in der Rotunde bietet dieser Wettbewerbsbeitrag ein in sich schlüssiges Konzept“, das von buerozentral.architekten konsequent fortgeschrieben und mit Präzision im Detail umgesetzt wurde.

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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