Architekturobjekt 49 von 140

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Bio-Fassade „NFK-Bio LIGHT“

09120 Chemnitz, Werner-Seelenbinder-Straße 9

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fried.A - Büro für Architektur

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fried.A - Büro für Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Werner-Seelenbinder-Straße 9, 09120 Chemnitz, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

12.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

fried.A - Büro für Architektur

Dresdner Str. 38A

09130 Chemnitz

Deutschland

buero@fried-a.de

Fachplanung

Technische Universität Chemnitz, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, FB Leichtbau im Bauwesen

Reichenhainer Straße 31/33

09120 Chemnitz

Deutschland

Bauherr

richter & heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH

Werner-Seelenbinder-Straße 9

09120 Chemnitz

Deutschland

Verwendete Produkte

Appelt & Appelt GbR

LED- Module für Bio-Fassade „NFK-Bio LIGHT“

Fiber-Tech Construction GmbH

Sandwichmodule mit Wellpappenkern und naturfaserverstärktem Kunststoff

richter & heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH

Wellpappe für Bio-Fassade „NFK-Bio LIGHT“

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Beschreibung

Objektbeschreibung

An der TU Chemnitz wurde nach einem Entwurf des Büros fried.A – Büro für Architektur in enger Zusammenarbeit mit den Chemnitzer Firmen Fiber-Tech Construction GmbH, richter & heß Verpackungsservice GmbH und Appelt & Appelt GbR ein modulares, multifunktionales Fassadensystem aus naturfaserverstärktem Kunststoff und Wellpappenkern entwickelt.
Neben diesem neuartigen Naturfaser-Wellpappen-Sandwichverbund wurde eine steuerbare Beleuchtung im Wellpappenkern integriert.
Diese vorgefertigten Elemente sind erstmals als modulare Medienfassade in einer Gesamtgröße von 10,0 m x 4,8 m am Neubau einer Produktionshalle der Firma richter & heß in Chemnitz zum Einsatz gekommen.
Die Medienfassade bietet eine Auflösung von 100 x 48 Bildpunkten.
 

Beschreibung der Besonderheiten

> Im Projekt wurden zwei innovative Ansätze verfolgt:
Zum einen sollte durch den Einsatz der Materialien Wellpappe und biobasiertes Harz mit Flachsfaserverstärkung ein maximaler Anteil nachwachsender Rohstoffe eingesetzt werden, die im leichtgewichtigen Sandwichverbund besonders ressourcenschonend verwendet werden konnten.
Ein zweiter Ansatz liegt in der Funktionsintegration - die Fassade wirkt nachts als großer, nahezu fugenloser Monitor und dient somit der Anzeige medialer Inhalte.

> Gestalterische Qualität
Materialsichtigkeit und das Aufzeigen der freien Gestaltbarkeit waren Ziel beim Entwurf der Fassadenelemente.
Durch die transluzente Deckschale wird der Kern aus Wellpappe mit seiner materialbedingten Farbigkeit sichtbar.
Die modellierte Oberfläche der Fassadenmodule interpretiert gefaltete Kartonagen und zeigt eine Möglichkeit der Formbarkeit auf.
Mit der integrierten LED- Beleuchtung wird die Fassade zur „Medienfassade“ und gewinnt zusätzlich bei Dunkelheit an Attraktivität.

> Städtebauliche Einordnung
Die „Bio-Fassade“ wurde bei einem Unternehmen realisiert, welches sich mit seinem Firmensitz bewusst für die Revitalisierung einer Brachfläche im Chemnitzer Stadtgebiet anstelle eines Neubaus im Gewerbegebiet entschied.
Neben positiven, umweltökologischen Aspekten wachsen mit so einer Entscheidung zugleich die Ansprüche an die Fassadengestaltung.
Die innovativen, gestalterischen Möglichkeiten dieser Fassadenmodule bei gleichzeitiger Nutzung als „Medienfassade“ können eine Grundlage für moderne Industriearchitektur sein.

> Funktionalität
Die biogenen faserverstärkten Materialien bieten bei geringem Primärenergieeinsatz hohe Festigkeiten und Steifigkeiten.
In Verbindung mit dem Kern aus Wellpappe resultiert ein äußerst ressourceneffizienter Sandwichaufbau aus nachwachsenden Rohstoffen.
Die faserverstärkten Werkstoffe sind frei formbar und können in Verbindung mit lichtleitenden Glasfasern transluzent ausgeführt werden und ermöglichen somit die Integration von Lichtsystemen.
Zusätzlich ist im Sandwichverbund eine Dämmung integriert.

> Ökonomischer Mehrwert / Umgang mit Ressourcen Wirtschaftlichkeit
Die effiziente Sandwichbauweise bietet einen äußerst schonenden Umgang mit Baumaterialien. Das integrierte Fassadenmodul wiegt lediglich ca. 15 kg/m² und bietet somit zusätzlich Ressourceneinsparung bei Transport und Montage.
Die eingesetzten Rohstoffe wurden überwiegend aus nachwachsenden Grundstoffen erzeugt, sodass aus innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette ein äußerst geringer CO2-Bedarf resultiert.
Die Elemente sind für eine Verwertung sehr einfach sortenrein trenn- und wiederverwertbar.



 

Auszeichnungen

Anerkennung beim Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2019

Schlagworte

Biofassade, Ökologie, Innovation, Fassade, Medienfassade, Wellpappkern, Architektur, Sandwichverbund, TU Chemnitz, fried.A, fiber-tech, Chemnitz, richter & heß, Appelt & Appelt GbR

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