Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer
Blockrand 2.0
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Jan-Piet van Endert und Marc Schmailzl
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Stadtteil Wedding wurde im Studio „High Society“ an der TUM als möglicher Bauplatz ausgesucht. Während Berliner Stadteile wie Prenzlauer Berg oder Kreuzberg die Gentrifizierung mit allen Entwicklungen und den damit verbundenen Problemen längst hinter sich haben, ist der Wedding noch nicht durch diese Veränderung gegangen. Er besteht aus einer gewachsenen und zu großen Teilen intakten Blockrandbebauung aus der Gründerzeit. Es stellt sich die Frage, wie kann man verdichten mit dem Blick nach oben ohne die Qualitäten am Boden für die bestehende Bebauung aufzugeben. Besonders die Frage der Belichtung steht hier im Vordergrund. Wie kann die Bevölkerung der bestehenden Häuser in die Planung mit einbezogen werden, damit eine sozialverträgliche Nachverdichtung gelingt. Es soll eine adäquate Form für ein Quartier über dem Quartier gefunden werden.
Ziel ist es, ein Quartier über dem Quartier zu bauen, das eine eigene Identität entwickeln kann. Es wird versucht einer möglichen Gentrifizierung in den vorhandenen Strukturen entgegenzuwirken, indem nachfolgende, neue Bevölkerungsgruppen nach oben geleitet werden und bestehende Strukturen am Boden nicht verdrängt werden. Gesucht wird eine Idee für alternative Wohnkonzepte über dem vorhandenen Quartier mit seiner eigenen Topographie.
Beschreibung der Besonderheiten
Alle Brücken überbauen öffentlichen Raum ohne ihn zu „verbrauchen“. Der überbaute Raum soll weiter seiner momentanen Bestimmung gemäß genutzt werden. Es sind Parks, Straßen, Uferböschungen oder Flüsse/Kanäle. Ein einfaches großstrukturiertes Stahlfachwerk trägt die gesamte Konstruktion mit ihren Aufbauten. Die getragene Fläche ist ein neuer Baugrund in ca. 16 Metern über der 0-Ebene der Straße. Auf den Brücken werden Häuser in Holzleichtbauweise errichtet. Eine Metallhaut schützt die Holzkonstruktion. Sie folgen auf den langen Achsen der Brücken ihrem Lauf. Sie wechseln in loser Folge die Zahl der Geschosse und die Länge der Dachflächen. Ihre Silhouette gleicht entfernt einem langen Stapel von Kisten. Große Freiflächen und Laubengänge lassen flexible Erschließungen zu. Die Verbindung der breiten Laubengänge mit dem angebundenen Wohnraum ähnelt einer Dorfstraße, an der sich kleine Häuser mit Vorgärten aufreihen.
Auf vier Geschossen werden Wohnungen der verschiedensten Größen und Formen des Zusammenlebens, Gewerbeeinheiten mit und ohne Publikumsverkehr ermöglicht. Vom untersten Geschoss zum höchsten wird die Fläche für Wohnungen immer mehr durch Gewerbeflächen ersetzt. Dies ist die umgekehrte Entwicklung zu der Geschossentwicklung in den Gebäuden aus der 0-Ebene der Straße.
Alle Geschosse werden über Treppen und Aufzüge erreicht. Man erreicht sie direkt von der 0-Ebene. Die Aufzüge mit den offenen Treppenhäusern orientieren sich an den Stützen des Tragwerks.
Zielgruppen für die errichteten „Gebäudebrücken“ sind soziale Gruppen, die in der Kombination eine „Win-Win-Konstellation“ ergeben könnten. Die Angebote sind für diese zugeschnitten – aber nicht absolut für sie reserviert:
– Alleinerziehende Singles mit separatem Homeoffice
– Senioren-WGs
– Familien mit 1 bis x Kinder
– Pärchen
– Kleine Unternehmen (1-10 Angestellte: Kreativ-Branche)
– Selbstständige (Arzt, Anwalt, leichtes Handwerk mit einem Angestellten)
– Studenten WGs
– „Kurzzeitwohnende“ siehe Bordinghaus
– Cafés
– Neue Formen des Vermarktens in Kleingewerben (Start-Ups)
Schlagworte