Nominiert für die Shortlist der Jury 2023
Bögen und Licht
85354 Freising, Domberg 21
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Domberg 21, 85354 Freising, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
10.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
860 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Gebäude wurde nach fast neun Jahren Schließung und Vier Jahren Bauzeit wieder für Besucher geöffnet. Das Konzept des Museums und der Architekten, ein Tageslichtmuseums zu gestalten, ist maßgeblich für die Innenräume der Ausstellung. Dabei überzeugten Brückner & Brückner mit Ihrer Idee eines Museums der Offenen Wände im Wettbewerb. Dieser Grundgedanke wurde bei der Gestaltung der Schausammlung immer mitgedacht.
In enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren unter der Leitung von Dr.Christoph Kürzeder und dem künstlerischen Leister Christian Schmid wurde ein Rundgang entlang des Lebens Christi und seiner Begleiter durch die Räume entwickelt. Der Besucher wird in den hellen Sälen empfangen und intuitiv durch die geöffneten Wände und die dadurch entstehenden Weit- und Durchblicke geleitet. Innen- und Außen nehmen dabei ständig Bezug zueinander. Die Blicke in die Stadt Freising und den lichtdurchfluteten Innenhof des Museums blieben durch die offen gestaltete Ausstellungarchitektur immer sichtbar. Die markanten Bögen der Architektur werden in die Raumgestaltung und Objektpräsentation integriert. Die Sockel der Stelen sind aus demselben Jura wie der Boden und wirken so zugleich geerdet und schwebend. Thematisch zu den Kunstwerken, Ihrer Farbigkeit und dem historischen Bezug sind die Räume in monochrome Farbwelten getunkt. Der Besucher taucht so immer tiefer in die Historie ein und wird mithilfe von bewusster Akzentuierung durch Licht geleitet. Das bedeutendste Stück der Ausstellung, das Lukas Bild, hat seinen Platz im Zentrum der Sammlung – ein tief dunkelblauer Raum – genau in der Achse zum Kunstwerk ‚Chapel for Luke‘ von James Turell. Zum Ende hin werden die Räume wieder heller und lichter und der sich immer ändernde Blick auf die Stadt zum Kunstwerk selbst.
In enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten entstand eine Dauerausstellung, die bei jedem Besuch neue Aspekte und Wege zulässt, Architektur und Innenarchitektur verschwimmen lässt und die Kunstwerke in ein ganz neues Licht rückt. Die Ineinandergreifende Gestaltung in Architektur Innenarchitektur, Grafik und Materialität zeigen den Besuchern ein ganzheitlich gestaltetes Gebäude.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Architekten Brückner & Brückner planten bei der Renovierung des Gebäudes eine transparente Gestaltung, das so blicke durch das gesamte Gebäude zulässt. Um Raum und Platz für die Gemälde und Kunstwerke zu schaffen hat iam Wände und Sockel entworfen, die sich nahtlos in die Fassade und ihre Bögen eingliedert und wird somit Teil der Architektur, ohne das Konzept von Transparenz und Offenheit zu verlieren.
Das Ziel war es, eine Ausstellung zu gestalten, die Kirchenkunst einem breiten und auch jüngerem Publikum zugänglich macht. Durch klare Wege und das Verschwimmen von Architektur und Innenarchitektur wurde ein Weg durch die Kunstwerke geschaffen, der den Besucher in die unterschiedlichen Welten eintauchen lässt. Durch die monochrome Gestaltung und die immer überraschenden Blickwinkel, die die offenen Wände zulassen, ist eine zeitlose und doch spannende Ausstellung entstanden.
Der menschliche Maßstab war im Designprozess der Ausstellung die zentrale Gestaltungsvorgabe um Abstände, Proportionen und Höhen zu definieren. Die großzügig gestalteten Wege und Proportionen der Räume lassen auch Rollstuhlfahrer und Kinder die Ausstellung bewusst erfahren. Die Vitrinen und Medienkonsolen sind in einer Höhe geplant, dass sowohl Kindern als auch Erwachsene die Inhalte und Kunstwerke betrachten können. Das Lichtkegel zu den Kunstwerken auf Wänden und Sockeln wurden genau berechnet, um die Werke ins optimale Licht zu rücken.
Im gesamten Gebäude inklusiv der Ausstellungsgestaltung gab es Vorgaben zum Thema Nachhaltigkeit. So wurden zum Beispiel bei Handwerkern und Materialien immer regionale und nachhaltige Produkte bevorzugt. Der Bodenbelag ist regionaler Jura Kalkstein, die Wandfarben nachhaltige, lösungsmittelfreie Keim Farben. Durch kurze Anfahrtswege der Produkte und Handwerker entstand so auch ein geringerer ökologischer Fußabdruck.
Durch eine simple und zugleich hochwertige Produkt- und Materialauswahl steht das Museum und die Ausstellung für Qualitative und zeitlose Langlebigkeit.
Auszeichnungen
BDIA Handbuch 2023/24
Schlagworte
Objektdetails
Objekte in der Umgebung
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