Architekturobjekt 60 von 105

Architekturobjekte


Brueggehaus Hamburg, Sanierung + Aufstockung

20095 Hamburg, Kurze Mühren 2

Mit freundlicher Unterstützung von Schüco Stahlsysteme Jansen

Außenansicht - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Außenansicht - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Außenansicht - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Innenansicht - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Außenansicht: Hofseite - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Innenansicht - Brueggehaus Hamburg,  Sanierung + Aufstockung

© René Sievert Hamburg / Schüco Stahlsysteme Jansen

Mit freundlicher Unterstützung von Schüco Stahlsysteme Jansen

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Kurze Mühren 2, 20095 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

05.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Brügge Immobilien GmbH

Raboisen 5

20095 Hamburg

Deutschland

Architekt/Planer

GRS Reimer Architekten GmbH

Sibirien 4 a

25335 Elmshorn

Deutschland

Tel. +49 4121 89910

info@grs-architekten.de

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

L & F Metallbau GmbH

Priesterweg 1

14532 Stahnsdorf

Deutschland

Tel. 03329 63610

L-F.Metallbau@gmx.de

Verwendete Produkte

Schüco Stahlsysteme Jansen

Janisol Arte

Stahl-Fensterprofile für die Renovation

Schüco Stahlsysteme Jansen

Janisol Primo

Wärme- und Hochwärmegedämmte Stahl-Fensterprofile

Schüco Stahlsysteme Jansen

Stahlfenster, -türen und -fassaden

Schüco Stahlsysteme Jansen

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Hamburger Brügge-Haus hat den Wandel vom althergebrachten Kontorhaus zur angesagten Office Location vollzogen – und das nicht nur aufgrund seiner prominenten Lage im Herzen der Altstadt. GRS Reimer Architekten haben das teils denkmalgeschützte Gebäude mit viel Fingerspitzengefühl in flexibel nutzbare Büroeinheiten verwandelt, die sich hinter einer sorgfältig sanierten Jugendstilfassade offenbaren. In Anlehnung an den einstigen Entwurf wurden die grossformatigen Fenster mit dem Stahlprofilsystem Janisol Arte 2.0 rekonstruiert. In Form und Farbe harmonieren sie bestens mit dem historischen Bestand.

Das Kontorhaus am Raboisen 5 wurde 1906 nach den Plänen des Hamburger Architekten Franz Bach als „Brügge-Haus“ errichtet und später in „Eimbcke Haus“ umbenannt. Zur Zeit seiner Erbauung galt es als ein „in jeder Hinsicht mustergültiges Gebäude, das mit seiner aufwendig ornamentierten Jugendstilfassade zur weiteren Verschönerung der alten Hansestadt Hamburg beiträgt“, so eine Architekturkritik aus der damaligen Zeit. Das Bauwerk wurde im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt; von der originalen Bausubstanz blieben neben der Tragstruktur im wesentlichen nur die Eingangshalle und Teile der Fassade erhalten. Anfang der 1950er-Jahre wurde es nach rein funktionalen Gesichtspunkten wiederaufgebaut – anstatt des zerstörten 4. OG erhielt es ein leicht zurückgesetztes Staffelgeschoss und anstatt des Walmdachs ein schlichtes Flachdach – und weiterhin als Bürogebäude genutzt.

Kurz nach dem Erwerb des Kontorhauses durch die Brügge Immobilien GmbH
erhielten GRS Reimer Architekten, Elmshorn, den Auftrag für eine grundlegende Sanierung und Erweiterung. Ziel war es unter anderem, innerhalb der teils denkmalgeschützten Bausubstanz flexibel nutzbare Einheiten zu schaffen, die den heutigen Anforderungen an ein modernes Büro- und Verwaltungsgebäude entsprechen. Das nicht unter Denkmalschutz stehende 4.OG, das sich weder in der Gestaltung noch in der Gliederung an der historischen Fassade orientierte, wurde zurückgebaut und – nach einem langwierigen Abstimmungsprozess mit der Stadtplanung und dem Denkmalschutzamt – gemäss dem historischen Vorbild rekonstruiert. Darüber wurde ein weiteres Geschoss angeordnet, das sich mit einer zeitgemässen Pfosten-Riegel-Fassade ganz bewusst von der historischen Gestaltung absetzt.

Den gleichen Ansatz wählten die Architekten innerhalb des Hauses. Insbesondere
im Eingangsbereich, dessen Decke und Fliesenbilder aus Delfter Kacheln mit Ansichten der Städte Amsterdam, Brügge, Haarlem und Gent im Original erhalten waren, wurde auf eine eindeutige Ablesbarkeit zwischen alten (im Sinne von „historischen“) und neuen Elementen geachtet. Historische Elemente wie die Kassettierung der Holzdecke wurden aufgegriffen und auf die neuen Decken übertragen, sind aber zweifelsfrei als zeitgemässe Bauteile zu erkennen – genau wie die Treppengeländer, die Aufzüge und die neuen Mietungszugangstüren. Die dahinter liegenden Büroflächen präsentieren sich lichtdurchflutet und funktional; die hofseitige Fassade wurde zudem mit Balkonen und Terrassen ausgestattet.

Mit Bezug zu den Fliesenbildern im Eingangsbereich erhielt das „Eimbcke Haus“ im
Zuge der Umbaumassnahmen wieder den alten Namen „Brügge-Haus“. Nach Abschluss der Arbeiten zeigt es sich zum Raboisen hin mit einer sorgfältig sanierten Jugendstilfassade. Da die eingangs erwähnte Beschreibung des Gebäudes einen Hinweis auf Stahlfenster enthielt – demnach waren „sämtliche Fenster in Eisenkonstruktionen von grossen Dimensionen angefertigt und zur Ventilation mit Oberlichtkippflügel und Stellstangen versehen“ –,war es naheliegend, für die Rekonstruktion der Fenster erneut Stahlprofile zu verwenden. Ausschlaggebend waren nach Aussage der Architekten jedoch die schmalen Profilansichten, bei denen sich auch zwischen Festverglasung und Stulpausbildungen nur geringfügig unterschiedliche
Ansichtsbreiten ergeben. „Wir haben die Ansichtsbreiten von aussen durch einen aufgesetzten Flachstahl weiter aufgelöst,“ erläutert Christoph Kruse von GRS Reimer
Architekten die spezielle Konstruktion mit dem Stahlprofilsystem Janisol Arte 2.0. „Das
Fenster wirkt dadurch noch feingliedriger.“ Die Profile wurden auf Wunsch des Bauherrn
anthrazitfarben pulverbeschichtet.

Die rekonstruierte Fassade entspricht nahezu exakt dem Entwurf von Franz Bach;
lediglich die hinzugefügte oberste Etage mit einer Pfosten-Riegel-Fassade setzt einen betont modernen Akzent. Mit diesem „zeitgemässen Schlussstrich“ schafft die Brügge Immobilien GmbH nicht nur zusätzliche Flächen. Sie signalisiert damit auch ihren Willen, das Gebäude im Herzen der Hamburger Altstadt in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
 

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