Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Brühl Reallabor: Wohnen in Holz
68782 Brühl, Albert-Einstein-Straße 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: roedig . schop architekten PartG mbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Albert-Einstein-Straße 3, 68782 Brühl, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
5.699 m³
Bruttogrundfläche
1.875 m²
Nutzfläche
1.250 m²
Verkehrsfläche
101 m²
Wohnfläche
906 m²
Grundstücksgröße
1.041 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Unser architektonisches Konzept für das Gebäude Albert-Einstein-Straße 3 ist eine effiziente Ausnutzung des Grundstücks mit einem kompakten Baukörper, der sich durch die Modulationen des Volumens optimal in die kleinteiligere Nachbarschaft einfügt. Die 12 Wohneinheiten sind um ein zentrales innenliegendes Treppenhaus angeordnet, was die Erschließung effizient gestaltet und eine maximale Flexibilität und Kombination der Wohnungsgrundrisse ermöglicht. Das Mehrfamilienwohnhaus erstreckt sich auf einer Grundfläche von 20 mal 20 Meter über 4 Geschosse und bietet Platz für 12 Wohneinheiten.
Die Anzahl der barrierefreien Wohnungen übertrifft vorausschauend die aktuellen Anforderungen. Die barrierefreien Bäder haben wahlweise Badewannen oder sind mit bodengleichen Duschen ausgestattet. Für rollstuhlgerechte Nutzung sind die Wohnungen ausbaubar.
Materialeinsatz und Produktionstechnik setzen auf ökonomisch und ökologisch günstige Lösungen. Nachwachsende und CO2-neutralen Baustoffe wurden angewendet. Mit einer Mischung aus industriell vorgefertigten Bauteilen (Brettsperrholz-Decken, Unterzüge und Stützen aus Brettschichtholz) und lokalen Zimmermannsarbeiten (Holzrahmenbauelementen mit hohem Vorfertigungsgrad, Fassadenbekleidung aus vorbewitterter Holzverschalung) konnte flexibel auf den Markt reagiert werden.
Die Kombination komplementärer Eigenschaften von Holz und Stahlbeton wurden genutzt, um das Gesamtsystem zu optimieren. Die Holzkonstruktion besteht aus Holztragwerk in Skelettbau aus Brettsperrholzdecken, Unterzügen und Stützen, sowie nichttragenden Holzaußenwänden mit integrierten tragenden Stützen. Die Aussteifung erfolgt durch den Stahlbeton des Erschließungskerns, an welchen die Deckenscheiben des Holzbaus anschließen. Das Untergeschoss sowie die umfassenden Bauteile vom Doppelparker wurden ebenfalls in Stahlbeton ausgeführt.
Die Außenwände bestehen aus Holzrahmenbauwänden mit hinterlüfteter Holzfassade und einer Installationsebene innenseitig. Die Holzaußenwände sind nichttragend, wobei die tragenden Stützen des Skelettbaus in die Außenwände integriert sind.
Eine gemeinsame Tiefgarage unter allen Häusern wurde aus Kostengründen und aufgrund des Widerspruchs zur geplanten ökologischen Ausrichtung des Projekts nicht umgesetzt. Die Stellplatzsatzung der Gemeinde Brühl fordert allerdings eine sehr hohe Anzahl an Stellplätzen. Das Aufstapeln der Stellplätze über ein Doppelparker System hat es ermöglicht, die Anforderungen zu erfüllen.
Der Parkhof ist die Zufahrt zu den PKW-Doppelparkern. Hier werden die Stellplätze von gleich 2 Grundstücken erschlossen. Der Parkhof ist aber auch als Spielfläche für Outdoor Aktivitäten, wie Ballspiele, Skateboarding, Roller-Skating ausgebildet. Der „Spielparkhof“ trägt zur Kommunikation innerhalb der Nachbarschaft bei und zu Synergien mit dem Nachbarhaus.
Konstruktion / Material
Die Holzkonstruktion besteht aus einem Holztragwerk in Skelettbau aus Brettsperrholzdecken, Unterzügen und Stützen, sowie nichttragenden Holzaußenwänden mit integrierten tragenden Stützen. Die Aussteifung erfolgt durch den Stahlbeton des Erschließungskerns, an welchen die Deckenscheiben des Holzbaus anschließen. Das Untergeschoss sowie die umfassenden Bauteile vom Doppelparker wurden ebenfalls in Stahlbeton ausgeführt.
Fassade
Die Außenwände bestehen aus Holzrahmenbauwänden mit hinterlüfteter Holzfassade und einer Installationsebene innenseitig. Die Holzaußenwände sind nichttragend, wobei die Randunterzüge und tragenden Stützen des Skelettbaus in die Außenwände integriert sind. Als Sichtschutz wurden Holz-Schiebeläden vor die offene Doppelparkeranlage installiert. Eine horizontale Brandsperre verläuft umlaufend im Bereich der Decke im 1.OG. Die Fenster bestehen aus Holz-Alu-Fenstern mit Dreischeiben-Isolierverglasung.
Dach
Die Hauptdachfläche wird als Flachdach mit extensiver Begrünung und Retention ausgeführt. An den aufgehenden Bauteilen wie der Attika, Durchdringungen, Lichtkuppeln, usw. wurden vegetationsfreie Randstreifen aus Kies vorgesehen. Die Unterkonstruktion der PV-Anlage und das Absturzsicherungssystem werden durch Auflast des Gründaches gesichert. Die Dachterrassen sind ebenfalls mit Retention ausgestattet und im begehbaren Bereich mit Betonplatten und im Grünbereich mit extensiver Begrünung versehen.
Decke
Die Decken sowie die Unterzüge werden in Brettsperrholz ausgeführt. Die Deckenhöhen variieren von 140mm-220mm je nach Spannweite. Die Dachdecke weist eine Höhe von 120mm auf. Im Treppenhauskern wird die Decke aus Stahlbeton ausgeführt. Die Treppenläufe werden als Fertigteile auf den Stahlbetonpodesten gelagert. Die Decke über dem Doppelparker besteht ebenfalls aus Stahlbeton. Der Fußbodenaufbau in den Wohnungen im Regelgeschoss besteht aus Parkettbelag, Estrich, Trittschalldämmung und Schüttung.
Innenwände
Die Ausführung der nichttragenden Trennwände erfolgt mittels Gipskarton-Ständerwänden. Die Wohnungstrennwände werden als doppelt beplanktes, entkoppeltes Doppelständerwerk ausgeführt, während die Innenwände ein einfaches Ständerwerk mit zweilagiger Beplankung aufweisen.
Beschreibung der Besonderheiten
- Experimentelles Holzbauprojekt mit Vorbildcharakter
- Bauholz kommt aus den Wäldern der Stiftung Schönau
- minimaler ökologischer Fußabdruck durch regionale Verarbeitung des Holzes und kurze Transportwege
- wissenschaftliche Begleitung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- Betrachtung der Grauen Energie
- Geothermiegewinnung auf dem eigenen Grundstück
Nachhaltigkeit/ Ökologie
Die Konstruktion des Gebäudes reagiert flexibel auf das Angebot des Marktes und nutzt industriell vorgefertigten Bauteilen wie Decken, Unterzüge und Stützen aus Brettschichtholz oder vor Ort hergestellte Bauteile wie Holzrahmenbauelemente mit hohem Vorfertigungsgrad und Fassadenbekleidung aus vorbewitterter Holzverschalung. Die Materialauswahl betont nachwachsende und CO2-neutrale Materialien. Die Errichtung erfolgte auch durch lokale Betriebe zur Minimierung von Transportwegen und Emissionen.
Soziales
Den zukünftigen Bewohnern bieten sich Möglichkeiten, ihren Wohnraum an individuelle Bedürfnisse und Veränderungen anzupassen. Die flexible Grundrissnutzung ermöglicht alternative Wohnmodelle und zukunftsorientierte Lebensplanung. Der Spielparkhof fungiert als potenzielle Spielfläche für Outdoor-Aktivitäten wie Ballspielen, Skateboarding und Roller-Skating und fördert die Nachbarschaft, schafft Kommunikation und erzeugt Synergien mit dem Nachbarhaus.
Sonstiges
Die Anzahl der barrierefreien Wohnungen übertrifft vorausschauend die aktuellen Anforderungen. Die barrierefreien Bäder haben wahlweise Badewannen oder sind mit bodengleichen Duschen ausgestattet. Für rollstuhlgerechte Nutzung sind die Wohnungen ausbaubar. Durch die Doppelparkeranlage konnte trotz der hohen Anforderungen der Stellplatzsatzung der Gemeinde Brühl eine ausreichende Anzahl an Stellplätzen bereitgestellt werden.
Nachhaltigkeit
Neben dem Holzbau sollte in diesem Projekt auch die Wärmeversorgung nachhaltigen Konzepten folgen. Da neben dem Primärenergiebedarf auch der CO2-Ausstoß bewertet wurde, fiel die Entscheidung auf die Ausführung einer Geothermie-Anlage für die Wärmeversorgung.
Die Investitionskosten hierfür sind für den Bauherren allerdings erheblich und können im Mietwohnungsbau nicht über den niedrigeren Energieverbrauch im Betrieb refinanziert werden. Das Konzept konnte letztlich nur umgesetzt werden, indem Investition und Betrieb der Anlage an einen Contractor untervergeben wurde.
Bei Neubau von Wohngebäuden bietet sich die Ausführung einer Photovoltaik-Anlage an. Der gewonnene Strom kann für den Betrieb der Wärmepumpen verwendet werden, schwieriger ist die Verwendung des Stroms als Nutzerstrom für die Bewohner. Hier ergeben sich rechtliche Schwierigkeiten, da der Mieter prinzipiell frei in der Wahl seines Stromanbieters ist und nicht jeder Vermieter die rechtlichen Voraussetzungen besitzt, Mieterstrommodelle zu betreiben. Zur Umsetzung wurde auch bei diesem Thema der Umweg über einen Contractor gewählt, der als Stromanbieter Mieterstrommodelle problemlos umsetzen kann.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Geothermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
31,90 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
17,70 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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