Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Brünnerstraße 11, 71638 Ludwigsburg
71638 Ludwigsburg, Brünnerstraße 11
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TWA Architektur- und Projekt GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TWA Architektur- und Projekt GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Brünnerstraße 11, 71638 Ludwigsburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
2.400 m³
Nutzfläche
500 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.800.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Fusion zweier Sportvereine hatte zur Folge, dass dem MTV 1846 e.V. Ludwigsburg eine ehemalige Gaststätte mit angeschlossenem Umkleidebereich eines Fußballvereins übertagen wurde.
Der ehemalige Gastraum der Sportlergaststätte sollte als Gymnastikraum zukünftig die Kampfsportabteilungen beherbergen, die bestehende Umkleidebereich des fusionierten Fußballvereins sollte unangetastet und autark bleiben.
Das bislang für Lager und Technik genutzte Untergeschoss sollte für weitere Nischensportarten, wie Bogenschießen und Darts umgerüstet werden.
Bei einer ersten Begehung wurde der Zustand des ehemaligen Gastraums sowie die Größe als unzureichend für die geplante Nutzung erkannt.
Da alle Kampfsportbereiche zukünftig ausschließlich hier trainieren sollten, wurde vorgeschlagen die physisch-funktionalen Anforderungen an moderne Kampfsportarten wie Boxen und MMA mit persönlichkeitsbildenden Aspekten der traditionellen ostasiatischen Kampfsportarten wie Karate, Judo, Aikido und Taek-won-do zu verbinden.
Der bauliche, und damit auch finanzielle Mehraufwand, konnte in mehreren Vorstandssitzungen begründet und durchgesetzt werden.
Kampfsport wird meist in Schulsport- oder Multifunktionshallen betrieben. Die persönlichen Aufwendungen jedes Athleten, bis zum Erreichen einer gewissen technischen und charakterlichen Reife, sind erheblich. Verletzungen, komplexe koordinative Bewegungsprofile, Zeitaufwand sowie der in traditionellen Stilen immer noch häufig anzutreffende hierarchische geprägte Ausbildungsstil, führt dazu, dass von 100 Anfängern ca. ein bis zwei Schüler die Dan-Reife erlangen. Aus dieser Gruppe, der am Anfang des Weges Stehenden, verbleiben wiederum nur ca. 10 % dem Stil verhaftet.
Umso wichtiger war, die Chance zu nutzen und mit dem Gebäude eine Geschichte erzählen zu können, die jedem Sportler aber auch dem Budo-Weg Gehenden zu dessen eigener Geschichte werden kann.
Bestandteile aus traditionellen Dojos, Wechsel von hellen und dunklen, lauten und leisen Räumen, große Dachüberstände, Einblicke in den Trainingsbetrieb nur durch Filter, harmonische ruhige Farbkonzepte einerseits, sind verknüpft mit den Anforderungen an modernen Trainingsbetrieb.
Der Neubau wurde als klassischer Holzständerbau mit statisch überbemessenen Leimbindern geplant. Der große Dachüberstand verhindert einerseits die direkte Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten aus Süden und stellt sich anderseits selbstbewusst zum Besucher auf. Das flach geneigte Satteldach überragt die Bestandflachdächer und hat mit einer extensiven Dachbegrünung eine zusätzliche thermische Reserve um ein Aufheizen zu verhindern.
Sanitär/Umkleiden sind als Anbau an den Bestand zusätzlich hergestellt, der ursprüngliche Ausschank und Tresen Bereich wurde zum Knoten zwischen den Übungsräumen, den Umkleiden und dem Außenbereich zu den Fußballfeldern mit Außenstehflächen und Ausschankmöglichkeiten.
Als Gemeinschaftsfläche ist dieser Bauch bestuhlt für abteilungsinterne Veranstaltungen mit der anliegenden Teeküche nutzbar. Die Übungsräume werden grundsätzlich nur über diesen Knoten begangen. Zuschauer, Eltern usw. können dem Trainingsbetrieb über verglaste Schlitze und Glasfelder folgen, ohne störend ins Trainings einzugreifen oder die Schüler zu beeinflussen.
Der kleinere Übungsraum, im ehemaligen Gastraum, ist mit einer Spiegelwand und reduzierer Außen-Verglasung als introvertierter, meditativer Raum angedacht. Der daran anschließende große Übungsraum wiederum ist vollständig mit Kampfsportmatten ausgelegt und wird dem Gruppentraining für Wettkampftraining zugeordnet.
In einem weiteren Planungsschritt wird der südlichen Gartenbereich mit einem offenen, nur überdachten, Trainingsbereich beplant, sodass auch hier die Außenfläche genutzt werden kann. Dieser ‚fliegende‘ Bau soll sich als Pavillon wiederum dem neuen Hauptgebäude unterordnen.
Der Landesverband Baden-Württemberg, KVBW, hat diesen Standort für sein Kadertrainig gewählt.
Der Eigentümer ist von den energetischen Randbedingungen begeistert. Mit geringen Aufwendungen findet keine Überhitzung statt obwohl die Übungsbereiche täglich von 08.00 bis 22.00 Uhr genutzt sind.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
194,42 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
95,17 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
55,62 kWh/(m²a)
Objektdetails
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